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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. IV. Band.

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Hebung der Gruudsteuerexemtionen hervor. "Meine Herren" -- entgegnete Hansemann
einer Deputation von Gutsbesitzern -- "wir stehen auf dem Boden der Revolution, die
Wahlen haben gegen Sie entschieden -- Sie sind in der Minorität geblieben, an Ih¬
ren Stand also muß ich mich zuerst halten." Wie kommt der Mann zu einer solchen
Anerkennung der Revolution im radikalen Sinne, der eben nach der Transaktion ge¬
sprochen? Wird man doch sast geneigt, an die Anekdote zu glauben, daß ein Demo¬
krat, von Potsdam aus zur Erregung einer Erneute aufgefordert, erwidert haben soll:
"Hansemann macht es ja viel besser als wir." --

Aber abgesehen davon, daß der Minister sich dnrch seine Antecedentien den Weg
zu derartigen Reformen abgeschnitten hatte; woran soll man sich denn eigentlich halten,
an die Erklärung der Denkschrift, es sei bei diesem Gesetze nicht aus eine Mehrein¬
nahme abgesehen; sondern einfach daraus den Forderungen des Zeitgeistes Genüge zu
thun? oder an die der Deputation gegebene Antwort? Es bleibt wohl nur der eine
Ausweg: Hansemann wollte die herrschenden Ansichten von Freiheit und Gleichheit
so weit benutzen, als sie dem Staate Geld einzubringen versprachen. Doch das ist noch
nicht das Schlimmste: welch ein Finanzsystcm aber spricht sich in jener Erwiderung
aus: "Die Wahlen haben sie in der Minorität gelassen -- deshalb!!!" Denselben
Grundsatz entwickelte Hansemann bei Gelegenheit der Nnnkclrübenstcner in den Worten:
"Die Fabrikanten werden die Arbeiten um der erhöhten Steuer willen nicht einstellen.
Die Rüben sind da -- sie werden sie nicht zum Fenster hinaus werfen." Man sieht: "wo
es sich um Geldsachen handelt, da hört die Gemüthlichkeit aus." Das Princip ist das¬
selbe geblieben -- nur kehrt der Januskopf diesmal dem Volke die gemüthlose Seite zu. --

Wenn man zugeben muß, daß unsere Finanznoth eine doppelte ist -- daß es einer¬
seits für den Augenblick an Geld fehlt, daß andrerseits aber der öffentliche Kredit auf
Null gesunken ist und die Kapitalien daher sich verstecken, so wird man auch eingeste¬
hen, daß der bedeutende Staatsmann zuerst darauf bedacht sein muß, dem letzten Uebel¬
stande abzuhelfen, indem durch dessen Beseitigung zugleich das andere Uebel geheilt
wird. Hansemann fühlte sich aber zu dem ersten nicht sähig -- vermochte es aller¬
dings auch nicht ohne energischen Beistand der Kammer und des ganzen Landes: er
beschränkte sich also, ganz wie der Banquier Necker, darauf, den Staat wie ein großes
Haus zu behandeln, das dem Bankerotte nahe ist -- ihm wieder aufzuhelfen durch
Plusmachcrei und allerlei gewinnbringende Geschäfte. Dies soll ihm nicht zum Ta¬
del gesagt sein; im Gegentheil, er zeigte in diesem Punkte große Gewandheit -- aus
weiteres Lob aber darf er nicht Anspruch machen. Erst waren es die Darlehnskassen-
scheine, dann die freiwillige Anleihe, zuletzt allerlei Steuern, die man mit den Prin¬
zipien des Zeitgeistes überzuckerte. Wenn aber diese Palliativmittelchen (?) so weit ge¬
trieben werden, daß sie den geringen Rest des öffentlichen Vertrauens vernichten --
wenn man dahin kommt ein neues Finanzsystem aufzustellen, dessen erster Grundsatz
lautet: "Diejenigen Kapitalien werden am härtesten herangezogen, welche die Mino¬
rität der Kammer nicht vertheidigen kann," dann hören dieselben ans nützlich zu sein
-- dann sichren sie den Staat direkt dem Bankerotte entgegen. --

Aus diese Vorlage bezog sich Hansemann, was namentlich, wenn er nach seinem
Rücktritte der Kammer erklärte, gerade er habe Gesetze vorbereitet, die der Reaktion
tief in's Fleisch schnitten und die ihren ganzen Haß gegen ihn persönlich aufgeregt
hätten. Wir wollen das Erste nicht verkennen, aber der Herr Minister, wird uns da¬
für auch zugestehn müssen, daß er mit seinen Vorlagen weniger beabsichtigte, der Reak¬
tion zu schaden, deren Existenz er selbst so oft bestritten hat, als Geld zu bekommen:


Hebung der Gruudsteuerexemtionen hervor. „Meine Herren" — entgegnete Hansemann
einer Deputation von Gutsbesitzern — „wir stehen auf dem Boden der Revolution, die
Wahlen haben gegen Sie entschieden — Sie sind in der Minorität geblieben, an Ih¬
ren Stand also muß ich mich zuerst halten." Wie kommt der Mann zu einer solchen
Anerkennung der Revolution im radikalen Sinne, der eben nach der Transaktion ge¬
sprochen? Wird man doch sast geneigt, an die Anekdote zu glauben, daß ein Demo¬
krat, von Potsdam aus zur Erregung einer Erneute aufgefordert, erwidert haben soll:
„Hansemann macht es ja viel besser als wir." —

Aber abgesehen davon, daß der Minister sich dnrch seine Antecedentien den Weg
zu derartigen Reformen abgeschnitten hatte; woran soll man sich denn eigentlich halten,
an die Erklärung der Denkschrift, es sei bei diesem Gesetze nicht aus eine Mehrein¬
nahme abgesehen; sondern einfach daraus den Forderungen des Zeitgeistes Genüge zu
thun? oder an die der Deputation gegebene Antwort? Es bleibt wohl nur der eine
Ausweg: Hansemann wollte die herrschenden Ansichten von Freiheit und Gleichheit
so weit benutzen, als sie dem Staate Geld einzubringen versprachen. Doch das ist noch
nicht das Schlimmste: welch ein Finanzsystcm aber spricht sich in jener Erwiderung
aus: „Die Wahlen haben sie in der Minorität gelassen — deshalb!!!" Denselben
Grundsatz entwickelte Hansemann bei Gelegenheit der Nnnkclrübenstcner in den Worten:
„Die Fabrikanten werden die Arbeiten um der erhöhten Steuer willen nicht einstellen.
Die Rüben sind da — sie werden sie nicht zum Fenster hinaus werfen." Man sieht: „wo
es sich um Geldsachen handelt, da hört die Gemüthlichkeit aus." Das Princip ist das¬
selbe geblieben — nur kehrt der Januskopf diesmal dem Volke die gemüthlose Seite zu. —

Wenn man zugeben muß, daß unsere Finanznoth eine doppelte ist — daß es einer¬
seits für den Augenblick an Geld fehlt, daß andrerseits aber der öffentliche Kredit auf
Null gesunken ist und die Kapitalien daher sich verstecken, so wird man auch eingeste¬
hen, daß der bedeutende Staatsmann zuerst darauf bedacht sein muß, dem letzten Uebel¬
stande abzuhelfen, indem durch dessen Beseitigung zugleich das andere Uebel geheilt
wird. Hansemann fühlte sich aber zu dem ersten nicht sähig — vermochte es aller¬
dings auch nicht ohne energischen Beistand der Kammer und des ganzen Landes: er
beschränkte sich also, ganz wie der Banquier Necker, darauf, den Staat wie ein großes
Haus zu behandeln, das dem Bankerotte nahe ist — ihm wieder aufzuhelfen durch
Plusmachcrei und allerlei gewinnbringende Geschäfte. Dies soll ihm nicht zum Ta¬
del gesagt sein; im Gegentheil, er zeigte in diesem Punkte große Gewandheit — aus
weiteres Lob aber darf er nicht Anspruch machen. Erst waren es die Darlehnskassen-
scheine, dann die freiwillige Anleihe, zuletzt allerlei Steuern, die man mit den Prin¬
zipien des Zeitgeistes überzuckerte. Wenn aber diese Palliativmittelchen (?) so weit ge¬
trieben werden, daß sie den geringen Rest des öffentlichen Vertrauens vernichten —
wenn man dahin kommt ein neues Finanzsystem aufzustellen, dessen erster Grundsatz
lautet: „Diejenigen Kapitalien werden am härtesten herangezogen, welche die Mino¬
rität der Kammer nicht vertheidigen kann," dann hören dieselben ans nützlich zu sein
— dann sichren sie den Staat direkt dem Bankerotte entgegen. —

Aus diese Vorlage bezog sich Hansemann, was namentlich, wenn er nach seinem
Rücktritte der Kammer erklärte, gerade er habe Gesetze vorbereitet, die der Reaktion
tief in's Fleisch schnitten und die ihren ganzen Haß gegen ihn persönlich aufgeregt
hätten. Wir wollen das Erste nicht verkennen, aber der Herr Minister, wird uns da¬
für auch zugestehn müssen, daß er mit seinen Vorlagen weniger beabsichtigte, der Reak¬
tion zu schaden, deren Existenz er selbst so oft bestritten hat, als Geld zu bekommen:


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[0122] Hebung der Gruudsteuerexemtionen hervor. „Meine Herren" — entgegnete Hansemann einer Deputation von Gutsbesitzern — „wir stehen auf dem Boden der Revolution, die Wahlen haben gegen Sie entschieden — Sie sind in der Minorität geblieben, an Ih¬ ren Stand also muß ich mich zuerst halten." Wie kommt der Mann zu einer solchen Anerkennung der Revolution im radikalen Sinne, der eben nach der Transaktion ge¬ sprochen? Wird man doch sast geneigt, an die Anekdote zu glauben, daß ein Demo¬ krat, von Potsdam aus zur Erregung einer Erneute aufgefordert, erwidert haben soll: „Hansemann macht es ja viel besser als wir." — Aber abgesehen davon, daß der Minister sich dnrch seine Antecedentien den Weg zu derartigen Reformen abgeschnitten hatte; woran soll man sich denn eigentlich halten, an die Erklärung der Denkschrift, es sei bei diesem Gesetze nicht aus eine Mehrein¬ nahme abgesehen; sondern einfach daraus den Forderungen des Zeitgeistes Genüge zu thun? oder an die der Deputation gegebene Antwort? Es bleibt wohl nur der eine Ausweg: Hansemann wollte die herrschenden Ansichten von Freiheit und Gleichheit so weit benutzen, als sie dem Staate Geld einzubringen versprachen. Doch das ist noch nicht das Schlimmste: welch ein Finanzsystcm aber spricht sich in jener Erwiderung aus: „Die Wahlen haben sie in der Minorität gelassen — deshalb!!!" Denselben Grundsatz entwickelte Hansemann bei Gelegenheit der Nnnkclrübenstcner in den Worten: „Die Fabrikanten werden die Arbeiten um der erhöhten Steuer willen nicht einstellen. Die Rüben sind da — sie werden sie nicht zum Fenster hinaus werfen." Man sieht: „wo es sich um Geldsachen handelt, da hört die Gemüthlichkeit aus." Das Princip ist das¬ selbe geblieben — nur kehrt der Januskopf diesmal dem Volke die gemüthlose Seite zu. — Wenn man zugeben muß, daß unsere Finanznoth eine doppelte ist — daß es einer¬ seits für den Augenblick an Geld fehlt, daß andrerseits aber der öffentliche Kredit auf Null gesunken ist und die Kapitalien daher sich verstecken, so wird man auch eingeste¬ hen, daß der bedeutende Staatsmann zuerst darauf bedacht sein muß, dem letzten Uebel¬ stande abzuhelfen, indem durch dessen Beseitigung zugleich das andere Uebel geheilt wird. Hansemann fühlte sich aber zu dem ersten nicht sähig — vermochte es aller¬ dings auch nicht ohne energischen Beistand der Kammer und des ganzen Landes: er beschränkte sich also, ganz wie der Banquier Necker, darauf, den Staat wie ein großes Haus zu behandeln, das dem Bankerotte nahe ist — ihm wieder aufzuhelfen durch Plusmachcrei und allerlei gewinnbringende Geschäfte. Dies soll ihm nicht zum Ta¬ del gesagt sein; im Gegentheil, er zeigte in diesem Punkte große Gewandheit — aus weiteres Lob aber darf er nicht Anspruch machen. Erst waren es die Darlehnskassen- scheine, dann die freiwillige Anleihe, zuletzt allerlei Steuern, die man mit den Prin¬ zipien des Zeitgeistes überzuckerte. Wenn aber diese Palliativmittelchen (?) so weit ge¬ trieben werden, daß sie den geringen Rest des öffentlichen Vertrauens vernichten — wenn man dahin kommt ein neues Finanzsystem aufzustellen, dessen erster Grundsatz lautet: „Diejenigen Kapitalien werden am härtesten herangezogen, welche die Mino¬ rität der Kammer nicht vertheidigen kann," dann hören dieselben ans nützlich zu sein — dann sichren sie den Staat direkt dem Bankerotte entgegen. — Aus diese Vorlage bezog sich Hansemann, was namentlich, wenn er nach seinem Rücktritte der Kammer erklärte, gerade er habe Gesetze vorbereitet, die der Reaktion tief in's Fleisch schnitten und die ihren ganzen Haß gegen ihn persönlich aufgeregt hätten. Wir wollen das Erste nicht verkennen, aber der Herr Minister, wird uns da¬ für auch zugestehn müssen, daß er mit seinen Vorlagen weniger beabsichtigte, der Reak¬ tion zu schaden, deren Existenz er selbst so oft bestritten hat, als Geld zu bekommen:

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276755/122>, abgerufen am 25.12.2024.