Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.zigen xilnlv mbniii beglückt worden bin. Und seither, so besagen Journale und Kor¬ Da man die Pariser Aiir"!" "l-klar auf den Fuß der englischen amie-tadluL ein¬ Der genannte blaue Herr ist ein Londoner Polizeimann, deren es ungefähr K"00 Es gibt außerdem noch eine sehr geringe Anzahl berittener Polizeimänner, welche Die Londoner Polizeieinrichtung ist, wie wir sehen, trefflich organisirt. Bürger¬ zigen xilnlv mbniii beglückt worden bin. Und seither, so besagen Journale und Kor¬ Da man die Pariser Aiir«!« "l-klar auf den Fuß der englischen amie-tadluL ein¬ Der genannte blaue Herr ist ein Londoner Polizeimann, deren es ungefähr K»00 Es gibt außerdem noch eine sehr geringe Anzahl berittener Polizeimänner, welche Die Londoner Polizeieinrichtung ist, wie wir sehen, trefflich organisirt. Bürger¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0497" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/276695"/> <p xml:id="ID_1710" prev="#ID_1709"> zigen xilnlv mbniii beglückt worden bin. Und seither, so besagen Journale und Kor¬<lb/> respondenzen, ist es auch nicht viel anders geworden; es gibt deren wenig; sie haben<lb/> geringen Muth und bekommen viel Prügel.</p><lb/> <p xml:id="ID_1711"> Da man die Pariser Aiir«!« "l-klar auf den Fuß der englischen amie-tadluL ein¬<lb/> zurichten beabsichtigt, so wollen wir uns »ach dem modernen Rom. nach London,<lb/> versetzen, um die genannten Gentlemen etwas näher zu betrachten. Wir begegnen dort<lb/> von Zeit zu Zeit einem Manne, der eines sehr regelmäßigen, militärisch abgemessenen<lb/> Schrittes einhergeht. Von Zeit zu Zeit hören wir ihn auch wohl zu Diesem oder<lb/> Jenem sagen: Novo an, 8ir (Vorwärts, mein Herr). In einer Stadt, wo wir einer<lb/> an uns vorübcrwandeluden Uniform mit Ueberraschung nachstanncn, fällt uns die Er¬<lb/> scheinung dieses Mannes allerdings auf. Er trägt zwar einen Filzhut, wie wir, aber<lb/> dennoch hat er, des heutigen Nebelwetters wegen, einen wachsleinencn Ueberzug über<lb/> denselben gezogen, was nicht gcntlemanartig ist. Wir entdecken außerdem, daß er einen<lb/> schwarzen ledernen Gurt um den Leib trägt, ohne doch eine Waffe daran zu haben<lb/> und daß der Kragen seines Rocks steif in die Höhe steht. Er bindet sich jetzt einen<lb/> kleinen wachsleincnen Mantelkragen um — denn es fängt an zu regnen. Während<lb/> wir, über die möglichen Amtsverrichtungen dieses Herrn nachsinnend, aus Westmünster<lb/> in das conservative London, ich meine in die City gekommen sind, stoßt uns ein eben<lb/> so gekleideter Blauer auf, der aber alle wollenen Verzierungen seines Rocks, die der<lb/> Wcstminsterer in gelb getragen hatte, in weiß ausweist. Denn die City ist der Haupt¬<lb/> sitz des Londoner Philisterthums; sie muß immer etwas Apartes haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1712"> Der genannte blaue Herr ist ein Londoner Polizeimann, deren es ungefähr K»00<lb/> gibt. Jeder von ihnen hat ein bestimmtes Revier, das er ohne Unterlaß ab und zu<lb/> durchwandert. So lernt er denn bald die Physiognomie seiner Gegend so zu sagen<lb/> auswendig, überwacht Diebe und Uebelthäter, hält auf Reinigung und Beleuchtung<lb/> der Siraßcn, sorgt sür die Circulation in denselben, schafft die Betrunkenen aus dem<lb/> Wege, beaufsichtigt das Droschkenwese». gibt dem, der sich verirrt hat, die nöthige<lb/> Zurechtweisung und ist ein unermüdlicher Freund und Aufrechterhaltcr der städtischen<lb/> Ordnung. Der Londoner Constable wartet nicht darauf, daß man ihn zur Bestrafung<lb/> des bereits begangenen Verbrechens aus der Stube herausrufe; er ist stets auf seinem<lb/> Posten, d. h. ans der Straße. Sein geübtes Auge sieht und beobachtet oft, wie das<lb/> Verbrechen eingefädelt wird, und schreitet im Augenblicke ein, wo es begonnen werden<lb/> soll. Seine Erscheinung in der Straße hat nichts Auffallendes und ist keine Ausnahme.<lb/> Man sieht ihn dort immer, man ist mit seinem blauen Rock vertraut. Seine ununter-<lb/> brochene Bewegung setzt ihn mit seinen Kameraden aus den anliegenden Revieren in<lb/> stete Correspondenz. Hat er einen Delinquenten ergriffe», so bringt er ihn nach einem<lb/> der polizeilichen Wachthäuser, wo sich die Oberaufseher des Pvlizciwescns befinden.<lb/> Er ist mit drei Dingen versehen, die er beständig in der Tasche mit sich führt, einen<lb/> Dolch (?) sich zu wehre», einer Pfeife, um sich die nöthige Hilfe herbeizurufen und<lb/> dem berühmten schwarze» Stab mit dem elfenbeinernen Knopfe. Der, welchen er<lb/> damit berührt und der auch alsdann noch widerspenstig ist, verfällt in die härteste<lb/> Strafe. An dem schwarzen Gurte, dessen wir vorhin erwähnt haben, trägt er bei<lb/> Nacht eine Laterne.</p><lb/> <p xml:id="ID_1713"> Es gibt außerdem noch eine sehr geringe Anzahl berittener Polizeimänner, welche<lb/> die nach London zu führenden Landstraßen durchkreuzen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1714" next="#ID_1715"> Die Londoner Polizeieinrichtung ist, wie wir sehen, trefflich organisirt. Bürger¬<lb/> liche Einfachheit in Kleidung und im Benehmen, — die Constables brauchen nicht</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0497]
zigen xilnlv mbniii beglückt worden bin. Und seither, so besagen Journale und Kor¬
respondenzen, ist es auch nicht viel anders geworden; es gibt deren wenig; sie haben
geringen Muth und bekommen viel Prügel.
Da man die Pariser Aiir«!« "l-klar auf den Fuß der englischen amie-tadluL ein¬
zurichten beabsichtigt, so wollen wir uns »ach dem modernen Rom. nach London,
versetzen, um die genannten Gentlemen etwas näher zu betrachten. Wir begegnen dort
von Zeit zu Zeit einem Manne, der eines sehr regelmäßigen, militärisch abgemessenen
Schrittes einhergeht. Von Zeit zu Zeit hören wir ihn auch wohl zu Diesem oder
Jenem sagen: Novo an, 8ir (Vorwärts, mein Herr). In einer Stadt, wo wir einer
an uns vorübcrwandeluden Uniform mit Ueberraschung nachstanncn, fällt uns die Er¬
scheinung dieses Mannes allerdings auf. Er trägt zwar einen Filzhut, wie wir, aber
dennoch hat er, des heutigen Nebelwetters wegen, einen wachsleinencn Ueberzug über
denselben gezogen, was nicht gcntlemanartig ist. Wir entdecken außerdem, daß er einen
schwarzen ledernen Gurt um den Leib trägt, ohne doch eine Waffe daran zu haben
und daß der Kragen seines Rocks steif in die Höhe steht. Er bindet sich jetzt einen
kleinen wachsleincnen Mantelkragen um — denn es fängt an zu regnen. Während
wir, über die möglichen Amtsverrichtungen dieses Herrn nachsinnend, aus Westmünster
in das conservative London, ich meine in die City gekommen sind, stoßt uns ein eben
so gekleideter Blauer auf, der aber alle wollenen Verzierungen seines Rocks, die der
Wcstminsterer in gelb getragen hatte, in weiß ausweist. Denn die City ist der Haupt¬
sitz des Londoner Philisterthums; sie muß immer etwas Apartes haben.
Der genannte blaue Herr ist ein Londoner Polizeimann, deren es ungefähr K»00
gibt. Jeder von ihnen hat ein bestimmtes Revier, das er ohne Unterlaß ab und zu
durchwandert. So lernt er denn bald die Physiognomie seiner Gegend so zu sagen
auswendig, überwacht Diebe und Uebelthäter, hält auf Reinigung und Beleuchtung
der Siraßcn, sorgt sür die Circulation in denselben, schafft die Betrunkenen aus dem
Wege, beaufsichtigt das Droschkenwese». gibt dem, der sich verirrt hat, die nöthige
Zurechtweisung und ist ein unermüdlicher Freund und Aufrechterhaltcr der städtischen
Ordnung. Der Londoner Constable wartet nicht darauf, daß man ihn zur Bestrafung
des bereits begangenen Verbrechens aus der Stube herausrufe; er ist stets auf seinem
Posten, d. h. ans der Straße. Sein geübtes Auge sieht und beobachtet oft, wie das
Verbrechen eingefädelt wird, und schreitet im Augenblicke ein, wo es begonnen werden
soll. Seine Erscheinung in der Straße hat nichts Auffallendes und ist keine Ausnahme.
Man sieht ihn dort immer, man ist mit seinem blauen Rock vertraut. Seine ununter-
brochene Bewegung setzt ihn mit seinen Kameraden aus den anliegenden Revieren in
stete Correspondenz. Hat er einen Delinquenten ergriffe», so bringt er ihn nach einem
der polizeilichen Wachthäuser, wo sich die Oberaufseher des Pvlizciwescns befinden.
Er ist mit drei Dingen versehen, die er beständig in der Tasche mit sich führt, einen
Dolch (?) sich zu wehre», einer Pfeife, um sich die nöthige Hilfe herbeizurufen und
dem berühmten schwarze» Stab mit dem elfenbeinernen Knopfe. Der, welchen er
damit berührt und der auch alsdann noch widerspenstig ist, verfällt in die härteste
Strafe. An dem schwarzen Gurte, dessen wir vorhin erwähnt haben, trägt er bei
Nacht eine Laterne.
Es gibt außerdem noch eine sehr geringe Anzahl berittener Polizeimänner, welche
die nach London zu führenden Landstraßen durchkreuzen.
Die Londoner Polizeieinrichtung ist, wie wir sehen, trefflich organisirt. Bürger¬
liche Einfachheit in Kleidung und im Benehmen, — die Constables brauchen nicht
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |