Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.Die eigentlichen Republikaner sahen in einem Verein, in denen Männer wie Dagegen waren alle Männer, die mit ihrer Regierung, ihrem Magistrat Da also der Ausschuß sonst nichts zu thun hatte, so konnte er sich damit Wenn man diese eigenthümliche Stellung des Ausschusses im Auge behält, Ein zweites Element sind dann die einzelnen Persönlichkeiten, mit deren Cha¬ Julian Schmidt. Die eigentlichen Republikaner sahen in einem Verein, in denen Männer wie Dagegen waren alle Männer, die mit ihrer Regierung, ihrem Magistrat Da also der Ausschuß sonst nichts zu thun hatte, so konnte er sich damit Wenn man diese eigenthümliche Stellung des Ausschusses im Auge behält, Ein zweites Element sind dann die einzelnen Persönlichkeiten, mit deren Cha¬ Julian Schmidt. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0208" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/276414"/> <p xml:id="ID_712"> Die eigentlichen Republikaner sahen in einem Verein, in denen Männer wie<lb/> Iviron und Mathy dominirten, ein reactiouäres Institut.</p><lb/> <p xml:id="ID_713"> Dagegen waren alle Männer, die mit ihrer Regierung, ihrem Magistrat<lb/> oder mit sonst etwas unzufrieden waren, geneigt, sich an den Ausschuß zu wen¬<lb/> den, bei ihm ihre Negierung zu verklagen, und ihn um Sonnenschein und schönes<lb/> Wetter zu bitten. Von einer demokratischen Behörde konnte man wenigstens eine<lb/> gefällige Aufnahme aller Adressen erwarten.</p><lb/> <p xml:id="ID_714"> Da also der Ausschuß sonst nichts zu thun hatte, so konnte er sich damit<lb/> beschäftigen, über alle Adressen und Petitionen zu berathen und Decrete abzu¬<lb/> fassen. Eine Beschäftigung, die dem Beschäftigten selber so imponirt, daß man<lb/> sich nicht wundern darf, wenn der größte Theil des Ausschusses der Ansicht war,<lb/> die einzige Behörde in Deutschland zu sein, deren Beschlüsse allgemein anerkannt<lb/> würden. —</p><lb/> <p xml:id="ID_715"> Wenn man diese eigenthümliche Stellung des Ausschusses im Auge behält,<lb/> wird man die „Geschichte, die er macht," zu deren Schilderung, insoweit ich Augen¬<lb/> zeuge war, ich mich nun wende, leichter verstehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_716"> Ein zweites Element sind dann die einzelnen Persönlichkeiten, mit deren Cha¬<lb/> rakteristik der nächste Artikel beginnt.</p><lb/> <note type="byline"> Julian Schmidt.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0208]
Die eigentlichen Republikaner sahen in einem Verein, in denen Männer wie
Iviron und Mathy dominirten, ein reactiouäres Institut.
Dagegen waren alle Männer, die mit ihrer Regierung, ihrem Magistrat
oder mit sonst etwas unzufrieden waren, geneigt, sich an den Ausschuß zu wen¬
den, bei ihm ihre Negierung zu verklagen, und ihn um Sonnenschein und schönes
Wetter zu bitten. Von einer demokratischen Behörde konnte man wenigstens eine
gefällige Aufnahme aller Adressen erwarten.
Da also der Ausschuß sonst nichts zu thun hatte, so konnte er sich damit
beschäftigen, über alle Adressen und Petitionen zu berathen und Decrete abzu¬
fassen. Eine Beschäftigung, die dem Beschäftigten selber so imponirt, daß man
sich nicht wundern darf, wenn der größte Theil des Ausschusses der Ansicht war,
die einzige Behörde in Deutschland zu sein, deren Beschlüsse allgemein anerkannt
würden. —
Wenn man diese eigenthümliche Stellung des Ausschusses im Auge behält,
wird man die „Geschichte, die er macht," zu deren Schilderung, insoweit ich Augen¬
zeuge war, ich mich nun wende, leichter verstehen.
Ein zweites Element sind dann die einzelnen Persönlichkeiten, mit deren Cha¬
rakteristik der nächste Artikel beginnt.
Julian Schmidt.
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