Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.bannt werden. Wie vor Jahren der Fürstbischof von Salzburg, Cardinal "Stephan Krismer, Priester der sürstbischoflichen Diöcese Brir.er, ein "Ich habe demnach diesen Gegenstand in reifliche Ueberlegung genom¬ "Unverkennbar scheinen mir die Bordseite, welche aus eiuer theil¬ KrtNjl'vt"" "I. 18"7. ZC
bannt werden. Wie vor Jahren der Fürstbischof von Salzburg, Cardinal „Stephan Krismer, Priester der sürstbischoflichen Diöcese Brir.er, ein „Ich habe demnach diesen Gegenstand in reifliche Ueberlegung genom¬ „Unverkennbar scheinen mir die Bordseite, welche aus eiuer theil¬ KrtNjl'vt«» »I. 18«7. ZC
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0199" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/184359"/> <p xml:id="ID_653" prev="#ID_652"> bannt werden. Wie vor Jahren der Fürstbischof von Salzburg, Cardinal<lb/> Schwarzenberg, der Mönchspartei in Tirol durch die Erwirkung des freien<lb/> Eintrittes in's Gymnasium anch nach zurückgelegtem 1.4. Altersjahre wesent¬<lb/> lich aufhalf, so läßt er sich neuerlich zur Gründung eines geistlichen Ordens<lb/> bei uns gebrauchen, dessen Ausbreitung den Geist jesuitischer Lehren und<lb/> gesinnungsloser äußerer Religiosität befördern soll. Man sucht den Orden<lb/> der „christlichen Schulbrüdcr" in unsere Berge einzuführen. Von der kaiser¬<lb/> lichen Hofkanzlei ist Anfangs Mai zu Folge allerhöchster Aufforderung ein<lb/> Majestätsgesnch des Cardinals Schwarzenberg in Salzburg an das Inns-<lb/> brucker Gubernium gelangt, welches sich gleich im Eingänge als eine „Bitte<lb/> im eigeuen und im Namen der beiden Ordinariate der Provinz Tirol im<lb/> Interesse des Elementarunterrichts auf dem Lande" ankündigt nud dann<lb/> fortfährt!</p><lb/> <p xml:id="ID_654"> „Stephan Krismer, Priester der sürstbischoflichen Diöcese Brir.er, ein<lb/> Mann voll der redlichsten Gesinnung und eiuer ungewöhnlichen Willenskraft,<lb/> hat wiederholt die Verwendung seines Ordinarius in Anspruch genommen,<lb/> daß ihm erlaubt werden wolle, mit der Einführung des Instituts der christ¬<lb/> lichen Schulbrüder ohne Anspruch auf Unterstützung ans einem öffentlichen<lb/> Fonds einen Versuch zu macheu. Nachdem das fürstbischöfliche Ordinariat<lb/> Brixen sich die Ueberzeugung verschafft, daß es dem Eifer des Antragstellers<lb/> gelingen würde, dieses vielseitigen Nutzen versprechende Unternehmen aus¬<lb/> zuführen und zuvörderst die Gründung und Erhaltung eines Stammhauses<lb/> christlicher Schulbrüder in's Werk zu setzen, und nachdem anch das darüber<lb/> einvernommene fürstbischöfliche Ordinariat Trient seiue volle Beistimmung<lb/> zu dem Antrag erklärt hatte, wendeten sich die beiden Suffraganbischöfe an<lb/> mich, diesen Nutrag auch der diesseitigen Prüfung unterziehen und im Falle<lb/> der Billigung die allerhöchste Genehmigung desselben für die Provinz Tirol<lb/> von Ew. Majestät in aller Untertänigkeit erbitten zu wollen."</p><lb/> <p xml:id="ID_655"> „Ich habe demnach diesen Gegenstand in reifliche Ueberlegung genom¬<lb/> men, den ehrfurchtsvoll augebogeueu, vou dem fürstbischöflichen Ordinariate<lb/> Brixen vorgelegten Statutenentwurf des beantragten Instituts wohl erwogen,<lb/> und daraus sowohl als auch aus weitem eingezogenen Erkundigungen (?)<lb/> die Ueberzeugung geschöpft, daß der gestellte Antrag eben so nützlich als<lb/> ausführbar sei, und daher besonders verdiene, zur Kenntniß Ew. Majestät<lb/> gebracht und zur allerhöchste» Genehmigung nachdrucksamst empfohlen<lb/> zu werden."</p><lb/> <p xml:id="ID_656" next="#ID_657"> „Unverkennbar scheinen mir die Bordseite, welche aus eiuer theil¬<lb/> weisen Einführung christlicher Schulbrüder in die Trivialschulen für die-</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> KrtNjl'vt«» »I. 18«7. ZC</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0199]
bannt werden. Wie vor Jahren der Fürstbischof von Salzburg, Cardinal
Schwarzenberg, der Mönchspartei in Tirol durch die Erwirkung des freien
Eintrittes in's Gymnasium anch nach zurückgelegtem 1.4. Altersjahre wesent¬
lich aufhalf, so läßt er sich neuerlich zur Gründung eines geistlichen Ordens
bei uns gebrauchen, dessen Ausbreitung den Geist jesuitischer Lehren und
gesinnungsloser äußerer Religiosität befördern soll. Man sucht den Orden
der „christlichen Schulbrüdcr" in unsere Berge einzuführen. Von der kaiser¬
lichen Hofkanzlei ist Anfangs Mai zu Folge allerhöchster Aufforderung ein
Majestätsgesnch des Cardinals Schwarzenberg in Salzburg an das Inns-
brucker Gubernium gelangt, welches sich gleich im Eingänge als eine „Bitte
im eigeuen und im Namen der beiden Ordinariate der Provinz Tirol im
Interesse des Elementarunterrichts auf dem Lande" ankündigt nud dann
fortfährt!
„Stephan Krismer, Priester der sürstbischoflichen Diöcese Brir.er, ein
Mann voll der redlichsten Gesinnung und eiuer ungewöhnlichen Willenskraft,
hat wiederholt die Verwendung seines Ordinarius in Anspruch genommen,
daß ihm erlaubt werden wolle, mit der Einführung des Instituts der christ¬
lichen Schulbrüder ohne Anspruch auf Unterstützung ans einem öffentlichen
Fonds einen Versuch zu macheu. Nachdem das fürstbischöfliche Ordinariat
Brixen sich die Ueberzeugung verschafft, daß es dem Eifer des Antragstellers
gelingen würde, dieses vielseitigen Nutzen versprechende Unternehmen aus¬
zuführen und zuvörderst die Gründung und Erhaltung eines Stammhauses
christlicher Schulbrüder in's Werk zu setzen, und nachdem anch das darüber
einvernommene fürstbischöfliche Ordinariat Trient seiue volle Beistimmung
zu dem Antrag erklärt hatte, wendeten sich die beiden Suffraganbischöfe an
mich, diesen Nutrag auch der diesseitigen Prüfung unterziehen und im Falle
der Billigung die allerhöchste Genehmigung desselben für die Provinz Tirol
von Ew. Majestät in aller Untertänigkeit erbitten zu wollen."
„Ich habe demnach diesen Gegenstand in reifliche Ueberlegung genom¬
men, den ehrfurchtsvoll augebogeueu, vou dem fürstbischöflichen Ordinariate
Brixen vorgelegten Statutenentwurf des beantragten Instituts wohl erwogen,
und daraus sowohl als auch aus weitem eingezogenen Erkundigungen (?)
die Ueberzeugung geschöpft, daß der gestellte Antrag eben so nützlich als
ausführbar sei, und daher besonders verdiene, zur Kenntniß Ew. Majestät
gebracht und zur allerhöchste» Genehmigung nachdrucksamst empfohlen
zu werden."
„Unverkennbar scheinen mir die Bordseite, welche aus eiuer theil¬
weisen Einführung christlicher Schulbrüder in die Trivialschulen für die-
KrtNjl'vt«» »I. 18«7. ZC
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