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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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die negative Function der polizeilichen Ueberwachung. Mit dieser Doctrin trat die übrig¬
gebliebene Fäulniß des -uicio" rvssimo, die heuchlerische Faction der Legitimsten, der
vernünftigen Entwickelung des constitutionellen Staatslebens in Frankreich entgegen;
von derselben Doctrin ans verketzerten Haller, Görres und die übrigen Don Quixote's
der Romantik den preußischen Staat; durch dieselbe Doctrin suchen aristokratisch ge¬
sinnte Vcrra'eher in der Schweiz ihre reaktionären Tendenzen zu umhüllen.

In unserem Staate war diese Doctrin erst gegen die Regierung gerichtet; jetzt
steht sie mit ihr im Bunde. Ist es aber etwa religiöser Fanatismus, wenn der Mini¬
ster v. Thiele in der Ständeversammlung das wahre Judenthum als eine Sehnsucht
nach Zion definirt und -- legitimirt? Als christlicher Fanatiker mußte er ja diese Sehn¬
sucht nach Zion verabscheuen, verfolgen, aus allen Kräften bekämpfen! Im Gegentheil,
die Juden wollen sich nicht nach Zion sehnen, der politische Dogmatismus der Reaction
aber erklärt: ihr sollt euch sehnen, und ihr sehnt euch auch wirklich, ihr wißt es nur
nicht! Die Juden erklären: Preußen ist unser Vaterland, wir wollen Gut und Blut
dafür einsetzen; der reactionäre Dogmatismus erklärt: Preußen ist nicht euer Vaterland,
ihr sollt nicht Gut und Blut dafür einsetzn,, ihr könnt es nicht, denn ihr sehnt auch
nach Zion, Zion ist euer Vaterland! -- Oder hat etwa die Berliner Versammlung des
Gustav-Adolph-Vereins aus religiösem Fanatismus Rupp's Ausschließung decretirt?
Ist es in der Darmstädter Versammlung die religiöse Liebe gewesen, die eine Ver¬
söhnung herbeigeführt hat? Nicht das eine, nicht das andere! Man hat Rupp höflich
behandelt, man ist gegen seine religiösen Ansichten sehr tolerant gewesen, aber man hat
ihm politische Doetnncn entgegengesetzt, ebenso wie man in Darmstadt den religiösen
Zwiespalt durch politische Doctrinen vermittelt hat. -- Oder ist es das religiöse Be¬
dürfniß, das ans der andern Seite die Lichtfreunde, die Deutschkatholiken, die freien
Gemeinden in'S Leben ruft? Ronge predigt von der Befreiung Deutschlands, Uhlich ver¬
weist aus die Eisenbahnen und andere materiellen Fortschritte der Zeit, Rupp's Anhän¬
ger suchen freilich den Herrn, aber sie finden nur sittliche Bedürfnisse, nur sittliche
Ideale. -- Ist etwa die Partei der Hengstenberg'sehen Kirchenzeitung religiös? El,
selbst der Ritter vou der traurigen Gestalt schwärmt ja für die historisch legitimirte
Religion, er geht von der Reflexion, der Doctrin aus, und vertheidigt aus doctrinärem
Fanatismus die Altgriechen gegen die aufgeklärten Neuerer, wie Hengstenberg den Glau¬
ben an Bileam's Esel nicht mit naiver Bornirtheit, sondern mit pseudo-philosophischen
Reflexionen legitimirt. Guerike, der Ultraorthodox, schreibt an Uhlich, die Negierung,
die eine dvctrinäre Religion nach eigener Willkür ersinnt, hat nicht das Recht, euch
^'zusetzen. Ist das religiöser Fanatismus? Kann der Aberglaube so aufgeklärt sein?
Es ist wieder eine politische Doctrin, die sich dem politischen DoctrinariSmns wider¬
setzt. Die Theolgie ist heut' zu Tage nicht mehr Sache des Glaubens, sondern der
Reflexion.

Der Geist, der die Welt zu verwirren droht, ist keine Realität; er ist eine Il¬
lusion des reflectirenden Verstandes. Hört auf zu träumen, so seit ihr frei! Die Phi¬
losophie hat redlich das Ihrige dazu beigetragen, die dvctrinäre Verwirrung zu steigern,
einen Knoten zu wickeln, den nur das Schwert der practischen Vernunft zerhaue. Ent¬
windet das Denken den scholastischen Phrasen, und eines schönen Morgens liegen sich
Guerike und Uhlich, Ronge und Hengstenberg in den Armen, und arbeiten gemeinsam
am Weinberge deS Herrn, der praktischen Sorge für die vernünftige Entwickelung des
irdische,: Wesens. Für den Himmel sei die Sorge einem Höhern überlassen.


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die negative Function der polizeilichen Ueberwachung. Mit dieser Doctrin trat die übrig¬
gebliebene Fäulniß des -uicio» rvssimo, die heuchlerische Faction der Legitimsten, der
vernünftigen Entwickelung des constitutionellen Staatslebens in Frankreich entgegen;
von derselben Doctrin ans verketzerten Haller, Görres und die übrigen Don Quixote's
der Romantik den preußischen Staat; durch dieselbe Doctrin suchen aristokratisch ge¬
sinnte Vcrra'eher in der Schweiz ihre reaktionären Tendenzen zu umhüllen.

In unserem Staate war diese Doctrin erst gegen die Regierung gerichtet; jetzt
steht sie mit ihr im Bunde. Ist es aber etwa religiöser Fanatismus, wenn der Mini¬
ster v. Thiele in der Ständeversammlung das wahre Judenthum als eine Sehnsucht
nach Zion definirt und — legitimirt? Als christlicher Fanatiker mußte er ja diese Sehn¬
sucht nach Zion verabscheuen, verfolgen, aus allen Kräften bekämpfen! Im Gegentheil,
die Juden wollen sich nicht nach Zion sehnen, der politische Dogmatismus der Reaction
aber erklärt: ihr sollt euch sehnen, und ihr sehnt euch auch wirklich, ihr wißt es nur
nicht! Die Juden erklären: Preußen ist unser Vaterland, wir wollen Gut und Blut
dafür einsetzen; der reactionäre Dogmatismus erklärt: Preußen ist nicht euer Vaterland,
ihr sollt nicht Gut und Blut dafür einsetzn,, ihr könnt es nicht, denn ihr sehnt auch
nach Zion, Zion ist euer Vaterland! — Oder hat etwa die Berliner Versammlung des
Gustav-Adolph-Vereins aus religiösem Fanatismus Rupp's Ausschließung decretirt?
Ist es in der Darmstädter Versammlung die religiöse Liebe gewesen, die eine Ver¬
söhnung herbeigeführt hat? Nicht das eine, nicht das andere! Man hat Rupp höflich
behandelt, man ist gegen seine religiösen Ansichten sehr tolerant gewesen, aber man hat
ihm politische Doetnncn entgegengesetzt, ebenso wie man in Darmstadt den religiösen
Zwiespalt durch politische Doctrinen vermittelt hat. — Oder ist es das religiöse Be¬
dürfniß, das ans der andern Seite die Lichtfreunde, die Deutschkatholiken, die freien
Gemeinden in'S Leben ruft? Ronge predigt von der Befreiung Deutschlands, Uhlich ver¬
weist aus die Eisenbahnen und andere materiellen Fortschritte der Zeit, Rupp's Anhän¬
ger suchen freilich den Herrn, aber sie finden nur sittliche Bedürfnisse, nur sittliche
Ideale. — Ist etwa die Partei der Hengstenberg'sehen Kirchenzeitung religiös? El,
selbst der Ritter vou der traurigen Gestalt schwärmt ja für die historisch legitimirte
Religion, er geht von der Reflexion, der Doctrin aus, und vertheidigt aus doctrinärem
Fanatismus die Altgriechen gegen die aufgeklärten Neuerer, wie Hengstenberg den Glau¬
ben an Bileam's Esel nicht mit naiver Bornirtheit, sondern mit pseudo-philosophischen
Reflexionen legitimirt. Guerike, der Ultraorthodox, schreibt an Uhlich, die Negierung,
die eine dvctrinäre Religion nach eigener Willkür ersinnt, hat nicht das Recht, euch
^'zusetzen. Ist das religiöser Fanatismus? Kann der Aberglaube so aufgeklärt sein?
Es ist wieder eine politische Doctrin, die sich dem politischen DoctrinariSmns wider¬
setzt. Die Theolgie ist heut' zu Tage nicht mehr Sache des Glaubens, sondern der
Reflexion.

Der Geist, der die Welt zu verwirren droht, ist keine Realität; er ist eine Il¬
lusion des reflectirenden Verstandes. Hört auf zu träumen, so seit ihr frei! Die Phi¬
losophie hat redlich das Ihrige dazu beigetragen, die dvctrinäre Verwirrung zu steigern,
einen Knoten zu wickeln, den nur das Schwert der practischen Vernunft zerhaue. Ent¬
windet das Denken den scholastischen Phrasen, und eines schönen Morgens liegen sich
Guerike und Uhlich, Ronge und Hengstenberg in den Armen, und arbeiten gemeinsam
am Weinberge deS Herrn, der praktischen Sorge für die vernünftige Entwickelung des
irdische,: Wesens. Für den Himmel sei die Sorge einem Höhern überlassen.


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[0307] die negative Function der polizeilichen Ueberwachung. Mit dieser Doctrin trat die übrig¬ gebliebene Fäulniß des -uicio» rvssimo, die heuchlerische Faction der Legitimsten, der vernünftigen Entwickelung des constitutionellen Staatslebens in Frankreich entgegen; von derselben Doctrin ans verketzerten Haller, Görres und die übrigen Don Quixote's der Romantik den preußischen Staat; durch dieselbe Doctrin suchen aristokratisch ge¬ sinnte Vcrra'eher in der Schweiz ihre reaktionären Tendenzen zu umhüllen. In unserem Staate war diese Doctrin erst gegen die Regierung gerichtet; jetzt steht sie mit ihr im Bunde. Ist es aber etwa religiöser Fanatismus, wenn der Mini¬ ster v. Thiele in der Ständeversammlung das wahre Judenthum als eine Sehnsucht nach Zion definirt und — legitimirt? Als christlicher Fanatiker mußte er ja diese Sehn¬ sucht nach Zion verabscheuen, verfolgen, aus allen Kräften bekämpfen! Im Gegentheil, die Juden wollen sich nicht nach Zion sehnen, der politische Dogmatismus der Reaction aber erklärt: ihr sollt euch sehnen, und ihr sehnt euch auch wirklich, ihr wißt es nur nicht! Die Juden erklären: Preußen ist unser Vaterland, wir wollen Gut und Blut dafür einsetzen; der reactionäre Dogmatismus erklärt: Preußen ist nicht euer Vaterland, ihr sollt nicht Gut und Blut dafür einsetzn,, ihr könnt es nicht, denn ihr sehnt auch nach Zion, Zion ist euer Vaterland! — Oder hat etwa die Berliner Versammlung des Gustav-Adolph-Vereins aus religiösem Fanatismus Rupp's Ausschließung decretirt? Ist es in der Darmstädter Versammlung die religiöse Liebe gewesen, die eine Ver¬ söhnung herbeigeführt hat? Nicht das eine, nicht das andere! Man hat Rupp höflich behandelt, man ist gegen seine religiösen Ansichten sehr tolerant gewesen, aber man hat ihm politische Doetnncn entgegengesetzt, ebenso wie man in Darmstadt den religiösen Zwiespalt durch politische Doctrinen vermittelt hat. — Oder ist es das religiöse Be¬ dürfniß, das ans der andern Seite die Lichtfreunde, die Deutschkatholiken, die freien Gemeinden in'S Leben ruft? Ronge predigt von der Befreiung Deutschlands, Uhlich ver¬ weist aus die Eisenbahnen und andere materiellen Fortschritte der Zeit, Rupp's Anhän¬ ger suchen freilich den Herrn, aber sie finden nur sittliche Bedürfnisse, nur sittliche Ideale. — Ist etwa die Partei der Hengstenberg'sehen Kirchenzeitung religiös? El, selbst der Ritter vou der traurigen Gestalt schwärmt ja für die historisch legitimirte Religion, er geht von der Reflexion, der Doctrin aus, und vertheidigt aus doctrinärem Fanatismus die Altgriechen gegen die aufgeklärten Neuerer, wie Hengstenberg den Glau¬ ben an Bileam's Esel nicht mit naiver Bornirtheit, sondern mit pseudo-philosophischen Reflexionen legitimirt. Guerike, der Ultraorthodox, schreibt an Uhlich, die Negierung, die eine dvctrinäre Religion nach eigener Willkür ersinnt, hat nicht das Recht, euch ^'zusetzen. Ist das religiöser Fanatismus? Kann der Aberglaube so aufgeklärt sein? Es ist wieder eine politische Doctrin, die sich dem politischen DoctrinariSmns wider¬ setzt. Die Theolgie ist heut' zu Tage nicht mehr Sache des Glaubens, sondern der Reflexion. Der Geist, der die Welt zu verwirren droht, ist keine Realität; er ist eine Il¬ lusion des reflectirenden Verstandes. Hört auf zu träumen, so seit ihr frei! Die Phi¬ losophie hat redlich das Ihrige dazu beigetragen, die dvctrinäre Verwirrung zu steigern, einen Knoten zu wickeln, den nur das Schwert der practischen Vernunft zerhaue. Ent¬ windet das Denken den scholastischen Phrasen, und eines schönen Morgens liegen sich Guerike und Uhlich, Ronge und Hengstenberg in den Armen, und arbeiten gemeinsam am Weinberge deS Herrn, der praktischen Sorge für die vernünftige Entwickelung des irdische,: Wesens. Für den Himmel sei die Sorge einem Höhern überlassen. 39*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/307>, abgerufen am 22.07.2024.