Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band.wir etwa eines Irrthumes überführt werden sollten, aber auch zur Immer haben wir es anerkannt, und oft es schon öffentlich Die skandinavische Partei sagt in ihrem Artikel, daß sie wir etwa eines Irrthumes überführt werden sollten, aber auch zur Immer haben wir es anerkannt, und oft es schon öffentlich Die skandinavische Partei sagt in ihrem Artikel, daß sie <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0058" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/181868"/> <p xml:id="ID_109" prev="#ID_108"> wir etwa eines Irrthumes überführt werden sollten, aber auch zur<lb/> Vertheidigung und weiteren Begründung entschlossen, wo wir wis¬<lb/> sen, daß wir Recht und Wahrheit sür uns haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_110"> Immer haben wir es anerkannt, und oft es schon öffentlich<lb/> hervorgehoben, daß Deutschland und Skandinavien keine Ursache<lb/> haben, sich zu befeinden, sondern alle Ursache, mit einander vereint<lb/> zu stehen auf dem großen Kampfplatz der Nationen, und sowohl<lb/> im geistigen als im physischen Kampfe. Es ist uns sehr erfreulich,<lb/> daß solches jetzt die Dänen ausdrücklich anerkennen, da wir in<lb/> Dänemark bisher solche Stimmen fast ganz vermißt haben, während<lb/> man sie aus den beiden anderen skandinavischen Reichen öfters<lb/> vernahm. Wir geben der skandinavischen Partei auch darin Recht,<lb/> daß an keine Verbindung Skandinaviens mit Deutschland in dem<lb/> Sinne gedacht werden dürfe, daß die drei skandinavischen Staaten<lb/> sich förmlich in den deutschen Bund aufnehmen ließen, weil wir<lb/> gerne anerkennen, daß auf solche Weise ihre nationale und poli¬<lb/> tische Entwickelung beeinträchtigt werden könnte, was die Skandi¬<lb/> navier verhüten müssen, und die Deutschen nimmer begehren oder<lb/> wünschen können und dürfen. Wenn dagegen die skandinavischen<lb/> Staaten sich unter sich selbst enger vereinen und dann in ein be¬<lb/> bestimmtes festes Allianzverhältniß zu dem deutschen Staatenbunde<lb/> treten, so kann und wird dies auf die rechte Weise beiderseits zum<lb/> größten Vortheil gereichen und, wir sollten meinen, selbst den übri¬<lb/> gen europäischen Staaten nicht unerwünscht sein. Sind wir darin<lb/> nun mit der skandinavischen Partei ganz einig, so werden wir bei<lb/> den concreten Fragen wohl in um so größeren Gegensatz mit ihr ge¬<lb/> rathen, abstrahiren jedoch nicht von der Hoffnung endlicher Ver¬<lb/> ständigung. Wir abstrahiren aber gerne von der Art und Weise,<lb/> mit welcher die skandinavische Partei gleich in ihrem ersten Artikel<lb/> aufgetreten ist, zumal die Redaction der Allgemeinen Zeitung schon<lb/> auf das durchaus Haltlose und Unpassende des Tones und der<lb/> Suppositionen in der Einleitung hingewiesen hat, müssen indeß die<lb/> Erwartung aussprechen, daß man auch entgegengesetzter Seits von<lb/> dieser Art und Weise in Zukunft gänzlich abstrahire.</p><lb/> <p xml:id="ID_111" next="#ID_112"> Die skandinavische Partei sagt in ihrem Artikel, daß sie<lb/> Achtung hege vor dem deutschen Volke und daß ihr an dessen<lb/> Freundschaft gelegen sei; gegen einen Theil des deutschen Volkes</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0058]
wir etwa eines Irrthumes überführt werden sollten, aber auch zur
Vertheidigung und weiteren Begründung entschlossen, wo wir wis¬
sen, daß wir Recht und Wahrheit sür uns haben.
Immer haben wir es anerkannt, und oft es schon öffentlich
hervorgehoben, daß Deutschland und Skandinavien keine Ursache
haben, sich zu befeinden, sondern alle Ursache, mit einander vereint
zu stehen auf dem großen Kampfplatz der Nationen, und sowohl
im geistigen als im physischen Kampfe. Es ist uns sehr erfreulich,
daß solches jetzt die Dänen ausdrücklich anerkennen, da wir in
Dänemark bisher solche Stimmen fast ganz vermißt haben, während
man sie aus den beiden anderen skandinavischen Reichen öfters
vernahm. Wir geben der skandinavischen Partei auch darin Recht,
daß an keine Verbindung Skandinaviens mit Deutschland in dem
Sinne gedacht werden dürfe, daß die drei skandinavischen Staaten
sich förmlich in den deutschen Bund aufnehmen ließen, weil wir
gerne anerkennen, daß auf solche Weise ihre nationale und poli¬
tische Entwickelung beeinträchtigt werden könnte, was die Skandi¬
navier verhüten müssen, und die Deutschen nimmer begehren oder
wünschen können und dürfen. Wenn dagegen die skandinavischen
Staaten sich unter sich selbst enger vereinen und dann in ein be¬
bestimmtes festes Allianzverhältniß zu dem deutschen Staatenbunde
treten, so kann und wird dies auf die rechte Weise beiderseits zum
größten Vortheil gereichen und, wir sollten meinen, selbst den übri¬
gen europäischen Staaten nicht unerwünscht sein. Sind wir darin
nun mit der skandinavischen Partei ganz einig, so werden wir bei
den concreten Fragen wohl in um so größeren Gegensatz mit ihr ge¬
rathen, abstrahiren jedoch nicht von der Hoffnung endlicher Ver¬
ständigung. Wir abstrahiren aber gerne von der Art und Weise,
mit welcher die skandinavische Partei gleich in ihrem ersten Artikel
aufgetreten ist, zumal die Redaction der Allgemeinen Zeitung schon
auf das durchaus Haltlose und Unpassende des Tones und der
Suppositionen in der Einleitung hingewiesen hat, müssen indeß die
Erwartung aussprechen, daß man auch entgegengesetzter Seits von
dieser Art und Weise in Zukunft gänzlich abstrahire.
Die skandinavische Partei sagt in ihrem Artikel, daß sie
Achtung hege vor dem deutschen Volke und daß ihr an dessen
Freundschaft gelegen sei; gegen einen Theil des deutschen Volkes
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