Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester. Und so nun mitten im Rechten, Iiemt Alles Euch groß und neu; Laßt Schiller und Goethe den Knechten, Für Euch seid Dichter, die frei. Die machen Krieg den Tyrannen Und rufen Erhebung Euch zu. Ihr leert einstimmend die Kannen Und legt um halb eilf Euch zur Ruh. Statt langer mit Griechen zu prahlen Und andern" veralteten Schnack; Von Gothen entstammt und Wandalen, Sei Euch auch der Vater Geschmack. Die Nibe- und Amelungen, Und Günther, Gudrun, oder was? Ist's auch etwas knarrend gesungen, Ein Deutscher! und fragt noch um das ? So viel für die Form. Um die Sache Braucht Ihr zu suchen nicht weit. Der Stoff Eurer holprigen Mache Sei eben die Wirklichkeit; Die Helden, die Ruhm sich erworben, Nur größern in Eurer Nah , Die für die Freiheit gestorben. Das heißt: in vMgie. Was sonst noch des Fortschritts Bürgschaft Jollelnung und Eisenbahn, Zwei-Kammern-, Drei-Felder-Wirthschaft Bent sich zum Besingen Euch an; Das Dasein in all seiner Blöße, Was sonst als Prosa sich gab; Klatscht dichtend die eigene Größe Auf graues Löschpapier ab. Und so vermengend die Richtung, Sei, Alles in eines gepackt, Ein Daguerreotyp Eure Dichtung, So ähnlich als abgeschmackt. Und so nun mitten im Rechten, Iiemt Alles Euch groß und neu; Laßt Schiller und Goethe den Knechten, Für Euch seid Dichter, die frei. Die machen Krieg den Tyrannen Und rufen Erhebung Euch zu. Ihr leert einstimmend die Kannen Und legt um halb eilf Euch zur Ruh. Statt langer mit Griechen zu prahlen Und andern» veralteten Schnack; Von Gothen entstammt und Wandalen, Sei Euch auch der Vater Geschmack. Die Nibe- und Amelungen, Und Günther, Gudrun, oder was? Ist's auch etwas knarrend gesungen, Ein Deutscher! und fragt noch um das ? So viel für die Form. Um die Sache Braucht Ihr zu suchen nicht weit. Der Stoff Eurer holprigen Mache Sei eben die Wirklichkeit; Die Helden, die Ruhm sich erworben, Nur größern in Eurer Nah , Die für die Freiheit gestorben. Das heißt: in vMgie. Was sonst noch des Fortschritts Bürgschaft Jollelnung und Eisenbahn, Zwei-Kammern-, Drei-Felder-Wirthschaft Bent sich zum Besingen Euch an; Das Dasein in all seiner Blöße, Was sonst als Prosa sich gab; Klatscht dichtend die eigene Größe Auf graues Löschpapier ab. Und so vermengend die Richtung, Sei, Alles in eines gepackt, Ein Daguerreotyp Eure Dichtung, So ähnlich als abgeschmackt. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0796" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/180509"/> <lg xml:id="POEMID_40" type="poem"> <l> Und so nun mitten im Rechten,<lb/> Iiemt Alles Euch groß und neu;<lb/> Laßt Schiller und Goethe den Knechten,<lb/> Für Euch seid Dichter, die frei.</l> <l> Die machen Krieg den Tyrannen<lb/> Und rufen Erhebung Euch zu.<lb/> Ihr leert einstimmend die Kannen<lb/> Und legt um halb eilf Euch zur Ruh.</l> <l> Statt langer mit Griechen zu prahlen<lb/> Und andern» veralteten Schnack;<lb/> Von Gothen entstammt und Wandalen,<lb/> Sei Euch auch der Vater Geschmack.</l> <l> Die Nibe- und Amelungen,<lb/> Und Günther, Gudrun, oder was?<lb/> Ist's auch etwas knarrend gesungen,<lb/> Ein Deutscher! und fragt noch um das ?</l> <l> So viel für die Form. Um die Sache<lb/> Braucht Ihr zu suchen nicht weit.<lb/> Der Stoff Eurer holprigen Mache<lb/> Sei eben die Wirklichkeit;</l> <l> Die Helden, die Ruhm sich erworben,<lb/> Nur größern in Eurer Nah ,<lb/> Die für die Freiheit gestorben.<lb/> Das heißt: in vMgie.</l> <l> Was sonst noch des Fortschritts Bürgschaft<lb/> Jollelnung und Eisenbahn,<lb/> Zwei-Kammern-, Drei-Felder-Wirthschaft<lb/> Bent sich zum Besingen Euch an;</l> <l> Das Dasein in all seiner Blöße,<lb/> Was sonst als Prosa sich gab;<lb/> Klatscht dichtend die eigene Größe<lb/> Auf graues Löschpapier ab.</l> <l> Und so vermengend die Richtung,<lb/> Sei, Alles in eines gepackt,<lb/> Ein Daguerreotyp Eure Dichtung,<lb/> So ähnlich als abgeschmackt.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0796]
Und so nun mitten im Rechten,
Iiemt Alles Euch groß und neu;
Laßt Schiller und Goethe den Knechten,
Für Euch seid Dichter, die frei. Die machen Krieg den Tyrannen
Und rufen Erhebung Euch zu.
Ihr leert einstimmend die Kannen
Und legt um halb eilf Euch zur Ruh. Statt langer mit Griechen zu prahlen
Und andern» veralteten Schnack;
Von Gothen entstammt und Wandalen,
Sei Euch auch der Vater Geschmack. Die Nibe- und Amelungen,
Und Günther, Gudrun, oder was?
Ist's auch etwas knarrend gesungen,
Ein Deutscher! und fragt noch um das ? So viel für die Form. Um die Sache
Braucht Ihr zu suchen nicht weit.
Der Stoff Eurer holprigen Mache
Sei eben die Wirklichkeit; Die Helden, die Ruhm sich erworben,
Nur größern in Eurer Nah ,
Die für die Freiheit gestorben.
Das heißt: in vMgie. Was sonst noch des Fortschritts Bürgschaft
Jollelnung und Eisenbahn,
Zwei-Kammern-, Drei-Felder-Wirthschaft
Bent sich zum Besingen Euch an; Das Dasein in all seiner Blöße,
Was sonst als Prosa sich gab;
Klatscht dichtend die eigene Größe
Auf graues Löschpapier ab. Und so vermengend die Richtung,
Sei, Alles in eines gepackt,
Ein Daguerreotyp Eure Dichtung,
So ähnlich als abgeschmackt.
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