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Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester.

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den Augen Ihrer sonst trefflichen Gemahlin ein Held und Auslän¬
der war, wurde ich unwillkürlich zum Günstling. Als ich das Miß-
Verständniß erkannte, verschmähte ich es, ihm serner Ihre Gunst zu
verdanken und zog mich zurück. Als Unterthan hätte ich nie Ihre
Schwelle überschritten, sowohl die Benennung meiner Kunst als mei¬
ner Abkunft hätte mir augenblicklich Ihre Gunst entzogen. Das
Eine ist Ihnen zu hoch, das Andere zu niedrig. Den Ausländer
umarmten Sie, der Sohn des Vaterlandes, der Sohn eines fleißigen
Unterthans steht Ihnen ferner als der Kamtschadale. -- Lassen Sie
zufahren, gnädiger Herr, und wenn Sie von den "unglückliche"
Köpfen" Ihrer Unterthanen sprechen, so sagen Sie wenigstens- sie
müssen erst Ausländer werden, damit man sie goutire! . .




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den Augen Ihrer sonst trefflichen Gemahlin ein Held und Auslän¬
der war, wurde ich unwillkürlich zum Günstling. Als ich das Miß-
Verständniß erkannte, verschmähte ich es, ihm serner Ihre Gunst zu
verdanken und zog mich zurück. Als Unterthan hätte ich nie Ihre
Schwelle überschritten, sowohl die Benennung meiner Kunst als mei¬
ner Abkunft hätte mir augenblicklich Ihre Gunst entzogen. Das
Eine ist Ihnen zu hoch, das Andere zu niedrig. Den Ausländer
umarmten Sie, der Sohn des Vaterlandes, der Sohn eines fleißigen
Unterthans steht Ihnen ferner als der Kamtschadale. — Lassen Sie
zufahren, gnädiger Herr, und wenn Sie von den „unglückliche»
Köpfen" Ihrer Unterthanen sprechen, so sagen Sie wenigstens- sie
müssen erst Ausländer werden, damit man sie goutire! . .




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[0055] den Augen Ihrer sonst trefflichen Gemahlin ein Held und Auslän¬ der war, wurde ich unwillkürlich zum Günstling. Als ich das Miß- Verständniß erkannte, verschmähte ich es, ihm serner Ihre Gunst zu verdanken und zog mich zurück. Als Unterthan hätte ich nie Ihre Schwelle überschritten, sowohl die Benennung meiner Kunst als mei¬ ner Abkunft hätte mir augenblicklich Ihre Gunst entzogen. Das Eine ist Ihnen zu hoch, das Andere zu niedrig. Den Ausländer umarmten Sie, der Sohn des Vaterlandes, der Sohn eines fleißigen Unterthans steht Ihnen ferner als der Kamtschadale. — Lassen Sie zufahren, gnädiger Herr, und wenn Sie von den „unglückliche» Köpfen" Ihrer Unterthanen sprechen, so sagen Sie wenigstens- sie müssen erst Ausländer werden, damit man sie goutire! . . 7*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341546_179712/55>, abgerufen am 22.12.2024.