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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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alle diese angerühmten Raritäten begassen, reichen Lohn für ihre
Bemühungen finden.

War ich das Prachtexemplar eines Landjunkers, so war mein
Tischgenosse kein minder prächtiges eines großstädtischen Müßiggängers.
Kaum daß er mich von seinem Arm ließ; ich mußte Alles, Allesse¬
hen, die weite Stadt in Kreuz und Queer von Dann bis VatschÄa,
von spert M MoR.^ Eigentlich - war Mr'-'VW ^fSlligkeit etwas
peinlich, denn vor Allem hatte, ich. Frne gewußt, wer eigentlich mein
Führer sei: Stand, Charakter, Familie und" alles das, was ein ehr¬
licher Provinzler wissen muß, ehe^er unbeschadet seines guten Rufes
es wagen darf, Arm in Arm mit Jemand über den großen Platz seiner
kleinen Kreisstadt zu gehen; ^och was "war zu thun? - Ich bedürfte
eines FüMrS''und'iiherließ- mich also dem meinigM/ "trotz-'.des.Autenne-
n'ßxßimS Standes, -selbst auf'die - Gefahr.'^hin, /in dieser'Stadt,? wo
mich keine Seele kannte, meinen/-guten Ruf zu'' verlieren '-

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lich grüßte.- "Unterthänigster-Knecht,// erwiedertes dieser rasch, indem
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'! Ich/ blieb/lvkrwundert- einen Augevblick/stehenv: v^nterHänig-
M- Knecht' ? Roch^niemals /hatte.ich diese/Begrüssu'ngSsormel ge-
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Will welchen wunderbäiien Fesseln dachte ich! muß mein Beglei¬
ter "ir jenen Mann! gekettet sein,, wenn er im ganzen Wörterbuch? der
Höflichkeit keinen Ausdruck dafür-findet als. das Wort Kv.-naht!- Eis
Roman/tauchte-in meiner Fantasie auf; mein Führer-stand in
t"M'-Mrbe"-der Mumien vor mir. ' - ^ '. - ' . i

Mer, ich-wurde vus meinem Sinnep aufgestört 'EM"glänzend'?
Equipage rollte dicht an uns vorüber; ein einzelner Herr;saß- baril^
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gen lMK naH;'es/wär kein^ Zweifel) daß eine vornehme Personage
W Wnselbm sitzen/müßte, nach/der^ Devotion meines Begleiters^ zu
schWM- eiwidervmÄch'tigsten ^ vielleicht-- der Fürst. Metternich, oder
W MHerzog? Karl- 'dachte, ich im Stillen. Ich/dreht? -mich- mit
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WK^M/M-re Knecht- zu'stark;/ich schloß auch arif unsere > erste-
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alle diese angerühmten Raritäten begassen, reichen Lohn für ihre
Bemühungen finden.

War ich das Prachtexemplar eines Landjunkers, so war mein
Tischgenosse kein minder prächtiges eines großstädtischen Müßiggängers.
Kaum daß er mich von seinem Arm ließ; ich mußte Alles, Allesse¬
hen, die weite Stadt in Kreuz und Queer von Dann bis VatschÄa,
von spert M MoR.^ Eigentlich - war Mr'-'VW ^fSlligkeit etwas
peinlich, denn vor Allem hatte, ich. Frne gewußt, wer eigentlich mein
Führer sei: Stand, Charakter, Familie und" alles das, was ein ehr¬
licher Provinzler wissen muß, ehe^er unbeschadet seines guten Rufes
es wagen darf, Arm in Arm mit Jemand über den großen Platz seiner
kleinen Kreisstadt zu gehen; ^och was "war zu thun? - Ich bedürfte
eines FüMrS''und'iiherließ- mich also dem meinigM/ "trotz-'.des.Autenne-
n'ßxßimS Standes, -selbst auf'die - Gefahr.'^hin, /in dieser'Stadt,? wo
mich keine Seele kannte, meinen/-guten Ruf zu'' verlieren '-

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lich grüßte.- „Unterthänigster-Knecht,// erwiedertes dieser rasch, indem
er-den Hut zvgv ' >, ^ - --'-'' ^ ' ' . "
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Will welchen wunderbäiien Fesseln dachte ich! muß mein Beglei¬
ter «ir jenen Mann! gekettet sein,, wenn er im ganzen Wörterbuch? der
Höflichkeit keinen Ausdruck dafür-findet als. das Wort Kv.-naht!- Eis
Roman/tauchte-in meiner Fantasie auf; mein Führer-stand in
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Equipage rollte dicht an uns vorüber; ein einzelner Herr;saß- baril^
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W Wnselbm sitzen/müßte, nach/der^ Devotion meines Begleiters^ zu
schWM- eiwidervmÄch'tigsten ^ vielleicht-- der Fürst. Metternich, oder
W MHerzog? Karl- 'dachte, ich im Stillen. Ich/dreht? -mich- mit
WsW,Neugi?>->, dein -Borüberfahrenden nachzusehen., Hab doch habitu
WK^M/M-re Knecht- zu'stark;/ich schloß auch arif unsere > erste-
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[0704] alle diese angerühmten Raritäten begassen, reichen Lohn für ihre Bemühungen finden. War ich das Prachtexemplar eines Landjunkers, so war mein Tischgenosse kein minder prächtiges eines großstädtischen Müßiggängers. Kaum daß er mich von seinem Arm ließ; ich mußte Alles, Allesse¬ hen, die weite Stadt in Kreuz und Queer von Dann bis VatschÄa, von spert M MoR.^ Eigentlich - war Mr'-'VW ^fSlligkeit etwas peinlich, denn vor Allem hatte, ich. Frne gewußt, wer eigentlich mein Führer sei: Stand, Charakter, Familie und" alles das, was ein ehr¬ licher Provinzler wissen muß, ehe^er unbeschadet seines guten Rufes es wagen darf, Arm in Arm mit Jemand über den großen Platz seiner kleinen Kreisstadt zu gehen; ^och was "war zu thun? - Ich bedürfte eines FüMrS''und'iiherließ- mich also dem meinigM/ "trotz-'.des.Autenne- n'ßxßimS Standes, -selbst auf'die - Gefahr.'^hin, /in dieser'Stadt,? wo mich keine Seele kannte, meinen/-guten Ruf zu'' verlieren '- -<)-^-!'M-MH -bWgneK unK ein Herr,! der- meinen-Begleiter ftcund- lich grüßte.- „Unterthänigster-Knecht,// erwiedertes dieser rasch, indem er-den Hut zvgv ' >, ^ - --'-'' ^ ' ' . " ' '! Ich/ blieb/lvkrwundert- einen Augevblick/stehenv: v^nterHänig- M- Knecht' ? Roch^niemals /hatte.ich diese/Begrüssu'ngSsormel ge- WK^-Der.ssicherKarec^ustzxW ventztindets' Mip«.^Eivbi^Wlgskxaßt> Will welchen wunderbäiien Fesseln dachte ich! muß mein Beglei¬ ter «ir jenen Mann! gekettet sein,, wenn er im ganzen Wörterbuch? der Höflichkeit keinen Ausdruck dafür-findet als. das Wort Kv.-naht!- Eis Roman/tauchte-in meiner Fantasie auf; mein Führer-stand in t»M'-Mrbe«-der Mumien vor mir. ' - ^ '. - ' . i Mer, ich-wurde vus meinem Sinnep aufgestört 'EM"glänzend'? Equipage rollte dicht an uns vorüber; ein einzelner Herr;saß- baril^ MA.MglckM:MAte'.'Hu° kaym," As:'er rasch den Hut zog-, und WzMvw.'MNtzrHSnWev-'Knechw/ hmeinricft -Ich- sah -dem- Wä-° gen lMK naH;'es/wär kein^ Zweifel) daß eine vornehme Personage W Wnselbm sitzen/müßte, nach/der^ Devotion meines Begleiters^ zu schWM- eiwidervmÄch'tigsten ^ vielleicht-- der Fürst. Metternich, oder W MHerzog? Karl- 'dachte, ich im Stillen. Ich/dreht? -mich- mit WsW,Neugi?>->, dein -Borüberfahrenden nachzusehen., Hab doch habitu WK^M/M-re Knecht- zu'stark;/ich schloß auch arif unsere > erste- -eg-r.Mg '^,dfe/Wma.ntO/mMes/W '/--'/// -

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/704>, abgerufen am 23.07.2024.