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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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auf Positives sich stützen, und nicht durch einen philosophischen Ra¬
dikalismus die Welt von Neuem ausbauen wollen. Die vielbesprochene
Schrift, welche Theodor Rohmer unter dem Titel: "Deutsch--
lands Beruf in der Gegenwart > und Zukunft" publizirt Hat,
ist von den meisten Beurtheilern in die Reiße der unprakti¬
schen philosophischen Theorien gestellt worden, die als aufregendes
Element in unsern abgestandenen Verhältnissen zwar, einen unverkenn¬
baren, Nutzen Ma, aber wie, der Sauerteig beim Brode an und für
sich nicht sättigen und nähren können. Wir enthalten, uns. auf Po¬
lemik und Kritik einer Schrift einzugehen,, die ohnehin nur als eine
vorübergehende Erscheinung des Tages zu betrachten ist. Wohl aber
glauben, wir, dem Kreise unserer Leser,dasjenige vorführen zu müssen,
was wir für die Richtung, welche , diese,,Blätter verfolgen, nicht un¬
beachtet lassen dürfen., Zudem zeichnet sich die, Nohmersche Schrift
durch Schwung und männliche Begeisterung vor dem ^ Haufen der po-
litisirenden Philosophen so bedeutend aus,.,daßmmn ihm^auch-in sei¬
nen, Irrthümern mit einem, gewissen Vergnügen, folgt. .

//Um französisches Gefühl, ^sagt NHmex ---?.um die Täuschungen fran¬
zösischer Politik zu, begreifen, darf man nie vergessen, daß seit, Richelieu
Frankreich ..den mächtigsten . StM Europa's gebildet, daß - es in der.
Civilisation tgleichyiel Zier^ob'/in wahrer oder falscher,)Kriegs-^
kunst'und/Abministratiott lange, Zeit--hindurch, der Lehrmeister- Euro--
pa's gewesen, daß keine Macht ihm - gegenüber, stand, welche' für -dem
einheitlichen.Ausdruck,, germanischen Volksthums gelten konnte, daß die'
Franzosen, sonach gewöhnt an die erste, Stellung, in der, Revolution
auf eine, geistige, durch. Napoleon "auf, eine'-politische. Höhe- erhoben
wurden,,, die ihr Bewußtsein verrücken mußte, daß, endlich der > wahre -
Grund französischer,Größe in -einem inneren^ Vorgang-liegt,-dessen?
Falschheit einzusehen auch heute noch nur den tiefer Denkenden ^ be---
schieden ist. Mit einem Wort, da seitdemwestphälischen FriedenckeineNation
mächtiger .auf die, Gestaltung und Cultur.Europa's gewirkt hat, 'als>
die, französische, da die Deutschen zwar, unendlich. viel gedacht-und >
geschrieben, aber nichts g eis a w-haben,, um den Franzosen ihr Ueber¬
gewicht zu beweisen,.,so sind,-die,, französischen .Prätensionen, obwohl
falsch und hohl, doch,-deö,^vo,rnehmen-.-,Gelächters nicht werth, das-
von'so Vielen aufgeschlagen, wird,, welche) warum sirfalsch-und hohl
sind, nicht ^zu sagen. vermöchtW. .Gerechtigtetz vor - Allein-1gezieme'der^..


auf Positives sich stützen, und nicht durch einen philosophischen Ra¬
dikalismus die Welt von Neuem ausbauen wollen. Die vielbesprochene
Schrift, welche Theodor Rohmer unter dem Titel: „Deutsch--
lands Beruf in der Gegenwart > und Zukunft" publizirt Hat,
ist von den meisten Beurtheilern in die Reiße der unprakti¬
schen philosophischen Theorien gestellt worden, die als aufregendes
Element in unsern abgestandenen Verhältnissen zwar, einen unverkenn¬
baren, Nutzen Ma, aber wie, der Sauerteig beim Brode an und für
sich nicht sättigen und nähren können. Wir enthalten, uns. auf Po¬
lemik und Kritik einer Schrift einzugehen,, die ohnehin nur als eine
vorübergehende Erscheinung des Tages zu betrachten ist. Wohl aber
glauben, wir, dem Kreise unserer Leser,dasjenige vorführen zu müssen,
was wir für die Richtung, welche , diese,,Blätter verfolgen, nicht un¬
beachtet lassen dürfen., Zudem zeichnet sich die, Nohmersche Schrift
durch Schwung und männliche Begeisterung vor dem ^ Haufen der po-
litisirenden Philosophen so bedeutend aus,.,daßmmn ihm^auch-in sei¬
nen, Irrthümern mit einem, gewissen Vergnügen, folgt. .

//Um französisches Gefühl, ^sagt NHmex ---?.um die Täuschungen fran¬
zösischer Politik zu, begreifen, darf man nie vergessen, daß seit, Richelieu
Frankreich ..den mächtigsten . StM Europa's gebildet, daß - es in der.
Civilisation tgleichyiel Zier^ob'/in wahrer oder falscher,)Kriegs-^
kunst'und/Abministratiott lange, Zeit--hindurch, der Lehrmeister- Euro--
pa's gewesen, daß keine Macht ihm - gegenüber, stand, welche' für -dem
einheitlichen.Ausdruck,, germanischen Volksthums gelten konnte, daß die'
Franzosen, sonach gewöhnt an die erste, Stellung, in der, Revolution
auf eine, geistige, durch. Napoleon „auf, eine'-politische. Höhe- erhoben
wurden,,, die ihr Bewußtsein verrücken mußte, daß, endlich der > wahre -
Grund französischer,Größe in -einem inneren^ Vorgang-liegt,-dessen?
Falschheit einzusehen auch heute noch nur den tiefer Denkenden ^ be---
schieden ist. Mit einem Wort, da seitdemwestphälischen FriedenckeineNation
mächtiger .auf die, Gestaltung und Cultur.Europa's gewirkt hat, 'als>
die, französische, da die Deutschen zwar, unendlich. viel gedacht-und >
geschrieben, aber nichts g eis a w-haben,, um den Franzosen ihr Ueber¬
gewicht zu beweisen,.,so sind,-die,, französischen .Prätensionen, obwohl
falsch und hohl, doch,-deö,^vo,rnehmen-.-,Gelächters nicht werth, das-
von'so Vielen aufgeschlagen, wird,, welche) warum sirfalsch-und hohl
sind, nicht ^zu sagen. vermöchtW. .Gerechtigtetz vor - Allein-1gezieme'der^..


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[0634] auf Positives sich stützen, und nicht durch einen philosophischen Ra¬ dikalismus die Welt von Neuem ausbauen wollen. Die vielbesprochene Schrift, welche Theodor Rohmer unter dem Titel: „Deutsch-- lands Beruf in der Gegenwart > und Zukunft" publizirt Hat, ist von den meisten Beurtheilern in die Reiße der unprakti¬ schen philosophischen Theorien gestellt worden, die als aufregendes Element in unsern abgestandenen Verhältnissen zwar, einen unverkenn¬ baren, Nutzen Ma, aber wie, der Sauerteig beim Brode an und für sich nicht sättigen und nähren können. Wir enthalten, uns. auf Po¬ lemik und Kritik einer Schrift einzugehen,, die ohnehin nur als eine vorübergehende Erscheinung des Tages zu betrachten ist. Wohl aber glauben, wir, dem Kreise unserer Leser,dasjenige vorführen zu müssen, was wir für die Richtung, welche , diese,,Blätter verfolgen, nicht un¬ beachtet lassen dürfen., Zudem zeichnet sich die, Nohmersche Schrift durch Schwung und männliche Begeisterung vor dem ^ Haufen der po- litisirenden Philosophen so bedeutend aus,.,daßmmn ihm^auch-in sei¬ nen, Irrthümern mit einem, gewissen Vergnügen, folgt. . //Um französisches Gefühl, ^sagt NHmex ---?.um die Täuschungen fran¬ zösischer Politik zu, begreifen, darf man nie vergessen, daß seit, Richelieu Frankreich ..den mächtigsten . StM Europa's gebildet, daß - es in der. Civilisation tgleichyiel Zier^ob'/in wahrer oder falscher,)Kriegs-^ kunst'und/Abministratiott lange, Zeit--hindurch, der Lehrmeister- Euro-- pa's gewesen, daß keine Macht ihm - gegenüber, stand, welche' für -dem einheitlichen.Ausdruck,, germanischen Volksthums gelten konnte, daß die' Franzosen, sonach gewöhnt an die erste, Stellung, in der, Revolution auf eine, geistige, durch. Napoleon „auf, eine'-politische. Höhe- erhoben wurden,,, die ihr Bewußtsein verrücken mußte, daß, endlich der > wahre - Grund französischer,Größe in -einem inneren^ Vorgang-liegt,-dessen? Falschheit einzusehen auch heute noch nur den tiefer Denkenden ^ be--- schieden ist. Mit einem Wort, da seitdemwestphälischen FriedenckeineNation mächtiger .auf die, Gestaltung und Cultur.Europa's gewirkt hat, 'als> die, französische, da die Deutschen zwar, unendlich. viel gedacht-und > geschrieben, aber nichts g eis a w-haben,, um den Franzosen ihr Ueber¬ gewicht zu beweisen,.,so sind,-die,, französischen .Prätensionen, obwohl falsch und hohl, doch,-deö,^vo,rnehmen-.-,Gelächters nicht werth, das- von'so Vielen aufgeschlagen, wird,, welche) warum sirfalsch-und hohl sind, nicht ^zu sagen. vermöchtW. .Gerechtigtetz vor - Allein-1gezieme'der^..

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/634>, abgerufen am 22.12.2024.