Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Eine sieht in Gott einen Großmarschall, der ein fettes Amt zu ver¬ Daher giebt es auch so,viele.Dichtungsarten, die trotz aller Vor¬ .-. M. unteMegt,,keWm, Zweifel, -daß .fast. jedem Menschen eiNigewisser Eine sieht in Gott einen Großmarschall, der ein fettes Amt zu ver¬ Daher giebt es auch so,viele.Dichtungsarten, die trotz aller Vor¬ .-. M. unteMegt,,keWm, Zweifel, -daß .fast. jedem Menschen eiNigewisser <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0612" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267825"/> <p xml:id="ID_2129" prev="#ID_2128"> Eine sieht in Gott einen Großmarschall, der ein fettes Amt zu ver¬<lb/> geben hat, der Andere hält ihn für einen Banditen, der ihn, durch einen<lb/> raschen Stoß ins Herz, von seinem Feinde befreien soll. Mit der<lb/> Poesie ist es nicht anders. Der Dichter schickt sein Werk in die Welt;<lb/> tausend Hände greifen darnach. Aber wie anders wirkt es aus den<lb/> Jüngling, wie anders auf den Mann; wie anders auf den einsamen<lb/> Landbewohner, wie anders auf den übersättigten Städter, wie anders<lb/> auf die glückliche Braut, wie anders, auf die Mutter, die ihr einzi¬<lb/> ges Kind verlor. > ' - ' - - - - ></p><lb/> <p xml:id="ID_2130"> Daher giebt es auch so,viele.Dichtungsarten, die trotz aller Vor¬<lb/> trefflichkeit dennoch bei einer großen Masse des Publikums nicht zün¬<lb/> den, z. B. das Epos, -die Idylle'/ das--Lehrgedicht und überhaupt<lb/> alle jene, die eine gewisse Kunstbildung bei dem Leser voraussetzen.<lb/> Es giebt Menschen, welchen das herrlichste Drama von SlMpeare<lb/> zuwider ^ist,, die dagegen aber', ,den-.'.einer -. kleinen Fabel, ganz ^entzückt sich<lb/> geberden ^ ,-. ^ >.,</p><lb/> <p xml:id="ID_2131" next="#ID_2132"> .-. M. unteMegt,,keWm, Zweifel, -daß .fast. jedem Menschen eiNigewisser<lb/> poetischer Instinkt angeboren, ist; nur,,muß, man nicht verlangen-/, daß<lb/> Alle.an!demselben^Gegenstande Wohlgefallen.! finden.sollen. Der. D«u-<lb/> hn/in ,den.UbruMn^ der Fch,^^Z<lb/> kleb.^u.einer^obern!Wat/?cuesta^ nicht<lb/> MiiM^eig^n,- ^My.)eine,/. Seen e, ..Don,- Wfieri.v..'vor-°<lb/> deklamiren,.möchte. /AmgekeM wollte matt, Ms jener/lustigen ^und<lb/> kcckey. .Stücks welche /-im , W<lb/> ZVolk .in ^Entzücken/verMy, einer KinM,,,. pariser. Dame> die^Wf.-die<lb/> raffinirteste Bildung Anspruch macht, vorlesen,/sie Würdet de:N W,o,r-<lb/> lescr die Thüre Weisen.. Ist darum, MM', weniger,...Poesie,<lb/> weil sie der rohe Geselle nicht,versteht, ist/dyrum..in dem italienischen<lb/> VolkGücknweniger Humor,. W.A MM^ in, hin,'.salvo.'.deo> Madame.<lb/> Recamicr. sauere ^ Gesichter dazu,'Schrei.den würde?^ Die ^Ursache liegt<lb/> »W haM>',das,^mißt-Mr,-GchWel5fiix.Me-, Dchlösser^tMZt»^. ^ Giebt-<lb/> cö-doch^nicht nur/einzelne Individu auch. .Nationen ins-.-<lb/> gesamnll,-die. sich-von gewissen Gattungen. der,Poesie, gänzlich -abzu¬<lb/> wenden, scheinen. 'Die- Deutschen z. ,B.,, die streich.,,an /trefflichen<lb/> dramatischen Dichümgcn/sind, zeigen M dagegen eben fo/arm. an epi¬<lb/> schen Dichtungen. ^ DK wenigen, die, wir-besitzen, wie KlopstockH<lb/> Messias, ^Wi-elands Oberon, schrumpfen zu Zwergen herab, wenn</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0612]
Eine sieht in Gott einen Großmarschall, der ein fettes Amt zu ver¬
geben hat, der Andere hält ihn für einen Banditen, der ihn, durch einen
raschen Stoß ins Herz, von seinem Feinde befreien soll. Mit der
Poesie ist es nicht anders. Der Dichter schickt sein Werk in die Welt;
tausend Hände greifen darnach. Aber wie anders wirkt es aus den
Jüngling, wie anders auf den Mann; wie anders auf den einsamen
Landbewohner, wie anders auf den übersättigten Städter, wie anders
auf die glückliche Braut, wie anders, auf die Mutter, die ihr einzi¬
ges Kind verlor. > ' - ' - - - - >
Daher giebt es auch so,viele.Dichtungsarten, die trotz aller Vor¬
trefflichkeit dennoch bei einer großen Masse des Publikums nicht zün¬
den, z. B. das Epos, -die Idylle'/ das--Lehrgedicht und überhaupt
alle jene, die eine gewisse Kunstbildung bei dem Leser voraussetzen.
Es giebt Menschen, welchen das herrlichste Drama von SlMpeare
zuwider ^ist,, die dagegen aber', ,den-.'.einer -. kleinen Fabel, ganz ^entzückt sich
geberden ^ ,-. ^ >.,
.-. M. unteMegt,,keWm, Zweifel, -daß .fast. jedem Menschen eiNigewisser
poetischer Instinkt angeboren, ist; nur,,muß, man nicht verlangen-/, daß
Alle.an!demselben^Gegenstande Wohlgefallen.! finden.sollen. Der. D«u-
hn/in ,den.UbruMn^ der Fch,^^Z
kleb.^u.einer^obern!Wat/?cuesta^ nicht
MiiM^eig^n,- ^My.)eine,/. Seen e, ..Don,- Wfieri.v..'vor-°
deklamiren,.möchte. /AmgekeM wollte matt, Ms jener/lustigen ^und
kcckey. .Stücks welche /-im , W
ZVolk .in ^Entzücken/verMy, einer KinM,,,. pariser. Dame> die^Wf.-die
raffinirteste Bildung Anspruch macht, vorlesen,/sie Würdet de:N W,o,r-
lescr die Thüre Weisen.. Ist darum, MM', weniger,...Poesie,
weil sie der rohe Geselle nicht,versteht, ist/dyrum..in dem italienischen
VolkGücknweniger Humor,. W.A MM^ in, hin,'.salvo.'.deo> Madame.
Recamicr. sauere ^ Gesichter dazu,'Schrei.den würde?^ Die ^Ursache liegt
»W haM>',das,^mißt-Mr,-GchWel5fiix.Me-, Dchlösser^tMZt»^. ^ Giebt-
cö-doch^nicht nur/einzelne Individu auch. .Nationen ins-.-
gesamnll,-die. sich-von gewissen Gattungen. der,Poesie, gänzlich -abzu¬
wenden, scheinen. 'Die- Deutschen z. ,B.,, die streich.,,an /trefflichen
dramatischen Dichümgcn/sind, zeigen M dagegen eben fo/arm. an epi¬
schen Dichtungen. ^ DK wenigen, die, wir-besitzen, wie KlopstockH
Messias, ^Wi-elands Oberon, schrumpfen zu Zwergen herab, wenn
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