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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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eins der bevorzugten Länder, in denen die Armuth keinen Stand bildet.
Im Innern kräftig und gesund, braucht es, indem es fremden Leiden
Abhülfe gewährt, keine Pflicht gegen einen Theil seiner eignen Bevöl¬
kerung hintanzusetzen.

Wir wenden uns mit unsrer Aufforderung an keinen einzelnen
Stand, noch vorzugsweise an die eine oder andereKlasse der Gesellschaft;
wir wollen nicht das Mitgefühl anrufen, welches die edle, betriebsame,
noch neulich so mächtige Stadt des Nordens in einem Lande finden
wird, das in reichen und glücklichen Städten seine größte Macht besitzt;
auch reden wir nicht besonders zu unsern ' deutschen Landsleuten, denen
nun die traurige Gelegenheit geworden ist, durch die That zu beweisen,
daß ihnen das Schicksal einer deutschen Stadt am Herzen liegt. Wir
möchten ^zu -Allen auf gleiche Weise reden, und an jenes
menschliche Gefühl appelliren, das, ' wo es zu helfen gilt, keinen
Unterschied kennt. Denn wir, sehen die Sache der Hamburger Hülfsbe-
dürftigen als eine alllgemeine aller Denjenigen an, welche das Glück
in den Stand setzte, dcrNoth ihrer Mitbrüder Linderung zu bereiten.
Das fast, unerhörte Mißgeschick, dem Hamburg beinahe erlegen wäre, ist
zu groß, zu weitgreifend, um von Wenigen getragen zu werden. Nur
ein allgemeines Zusammenwirken kann die augenblicklich dringende Hülfe
herbeiführen und >zu^allmähliger Heilung der Wunden den Grund legen.


Die Redaetwll Zev GNsmZbocken.


- Wir sind so glücklich, hiermt anzuzeigen,, daß sich zu einem,Comite
für die Hamburger Abgebrannten folgende,Mitglieder des Brüs¬
seler Stadtraths vereinigt haben

Hr. Ritter Wyns, Bürgermeister, Präsident; Hr. DomeeL,
Schöffe; Hr.-De FacG , Cassationsrath; Hr. Mettenius, und
Hr. Schumacher, Banquiers;,Hr. Wsut7)lec> Stadt-Secretair.

Dieses Comite hat im Stadthause die Subscription eröffnet.




Auch hat die V-in<zue Z" U<z!g'!<zue bereits eine Subscription er¬
öffnet und einem Beitrag von 2000 Franken selbst gezeichnet.




eins der bevorzugten Länder, in denen die Armuth keinen Stand bildet.
Im Innern kräftig und gesund, braucht es, indem es fremden Leiden
Abhülfe gewährt, keine Pflicht gegen einen Theil seiner eignen Bevöl¬
kerung hintanzusetzen.

Wir wenden uns mit unsrer Aufforderung an keinen einzelnen
Stand, noch vorzugsweise an die eine oder andereKlasse der Gesellschaft;
wir wollen nicht das Mitgefühl anrufen, welches die edle, betriebsame,
noch neulich so mächtige Stadt des Nordens in einem Lande finden
wird, das in reichen und glücklichen Städten seine größte Macht besitzt;
auch reden wir nicht besonders zu unsern ' deutschen Landsleuten, denen
nun die traurige Gelegenheit geworden ist, durch die That zu beweisen,
daß ihnen das Schicksal einer deutschen Stadt am Herzen liegt. Wir
möchten ^zu -Allen auf gleiche Weise reden, und an jenes
menschliche Gefühl appelliren, das, ' wo es zu helfen gilt, keinen
Unterschied kennt. Denn wir, sehen die Sache der Hamburger Hülfsbe-
dürftigen als eine alllgemeine aller Denjenigen an, welche das Glück
in den Stand setzte, dcrNoth ihrer Mitbrüder Linderung zu bereiten.
Das fast, unerhörte Mißgeschick, dem Hamburg beinahe erlegen wäre, ist
zu groß, zu weitgreifend, um von Wenigen getragen zu werden. Nur
ein allgemeines Zusammenwirken kann die augenblicklich dringende Hülfe
herbeiführen und >zu^allmähliger Heilung der Wunden den Grund legen.


Die Redaetwll Zev GNsmZbocken.


- Wir sind so glücklich, hiermt anzuzeigen,, daß sich zu einem,Comite
für die Hamburger Abgebrannten folgende,Mitglieder des Brüs¬
seler Stadtraths vereinigt haben

Hr. Ritter Wyns, Bürgermeister, Präsident; Hr. DomeeL,
Schöffe; Hr.-De FacG , Cassationsrath; Hr. Mettenius, und
Hr. Schumacher, Banquiers;,Hr. Wsut7)lec> Stadt-Secretair.

Dieses Comite hat im Stadthause die Subscription eröffnet.




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[0490] eins der bevorzugten Länder, in denen die Armuth keinen Stand bildet. Im Innern kräftig und gesund, braucht es, indem es fremden Leiden Abhülfe gewährt, keine Pflicht gegen einen Theil seiner eignen Bevöl¬ kerung hintanzusetzen. Wir wenden uns mit unsrer Aufforderung an keinen einzelnen Stand, noch vorzugsweise an die eine oder andereKlasse der Gesellschaft; wir wollen nicht das Mitgefühl anrufen, welches die edle, betriebsame, noch neulich so mächtige Stadt des Nordens in einem Lande finden wird, das in reichen und glücklichen Städten seine größte Macht besitzt; auch reden wir nicht besonders zu unsern ' deutschen Landsleuten, denen nun die traurige Gelegenheit geworden ist, durch die That zu beweisen, daß ihnen das Schicksal einer deutschen Stadt am Herzen liegt. Wir möchten ^zu -Allen auf gleiche Weise reden, und an jenes menschliche Gefühl appelliren, das, ' wo es zu helfen gilt, keinen Unterschied kennt. Denn wir, sehen die Sache der Hamburger Hülfsbe- dürftigen als eine alllgemeine aller Denjenigen an, welche das Glück in den Stand setzte, dcrNoth ihrer Mitbrüder Linderung zu bereiten. Das fast, unerhörte Mißgeschick, dem Hamburg beinahe erlegen wäre, ist zu groß, zu weitgreifend, um von Wenigen getragen zu werden. Nur ein allgemeines Zusammenwirken kann die augenblicklich dringende Hülfe herbeiführen und >zu^allmähliger Heilung der Wunden den Grund legen. Die Redaetwll Zev GNsmZbocken. - Wir sind so glücklich, hiermt anzuzeigen,, daß sich zu einem,Comite für die Hamburger Abgebrannten folgende,Mitglieder des Brüs¬ seler Stadtraths vereinigt haben Hr. Ritter Wyns, Bürgermeister, Präsident; Hr. DomeeL, Schöffe; Hr.-De FacG , Cassationsrath; Hr. Mettenius, und Hr. Schumacher, Banquiers;,Hr. Wsut7)lec> Stadt-Secretair. Dieses Comite hat im Stadthause die Subscription eröffnet. Auch hat die V-in<zue Z« U<z!g'!<zue bereits eine Subscription er¬ öffnet und einem Beitrag von 2000 Franken selbst gezeichnet.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/490>, abgerufen am 30.06.2024.