Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

Bild:
<< vorherige Seite

"Werden Sie, mein lieber Herr Grimm, Sich vielleicht noch an
einen gewissen Friedrich Böhmer erinnern, der mit Ihnen zusammen in
Leipzig seine Universitätsstudien gemacht hat? Die Studienzeit hinterläßt
im Geiste allzu angenehme Eindrücke, als daß Sie die Zeit unsers Zu¬
sammenlebens könnten gänzlich vergessen haben. Die gelehrten und lu¬
stigen Zusammenkünfte, die wir in Ihrem kleinen Zimmer gehalten, am
Ofen, vor einem mit, Bierkrügen besetzten Tisch; unsre schönen ländlichen
Spaziergänge :in 'Sommer;'unfte Blnze' M Sonntage mit den hübschen
Bürgertöchteril der'Stadt iii denk' stniiMeükMn Garten- "unter den Lin¬
den//; die Vorlesungen unsres gelehrten Professors und unsre philosophi¬
schen Discussionen, wenn wir aus dem Colleg kamen, -- sollte das Al¬
les-'für Sie weniger' <M ein Traum sein? Ich kann dies Nicht glau¬
ben/ lind" d'ad'ürch' -fiHle' ich-' mich ern'riesige', dieses Schreiben-an Sie zu
richten!. 'Ich bin/wie Sie tvisse'n, -näch'-'Mer Wreise nach Frankreich
in-Leipzig-geblieben, wo' mau - Ihren'Wang sehr - bedauert, sich aber
am Ende getröstet'hat, weit jeder Kummer sein Ende hat. 'Wenn ich
Mich recht erinnere, wären Sie bei Ihrer Abreise-in übler Stimmung.-
Es wär 'über nicht unsre'Schuld, wenn Ihr Trauerspiel, Bafine',-kein
Glück'WnÄcht' -M; - -M''hoibÄl'Mes''gechten, - was in unsern' Kräften
stand, um ihm eine gute Aufnahme zu verschaffen,- und ich' glaube, daß
sich' die '-HMM'Mlöentesi' 'Mrm,---'wie' WM/Ah güte KÄneräden ge¬
zeigt 'HÄM' Unsere-fernes'Laufbahn-ist Mr-'berMedw- gewesen. .'^Sie
Mr^n'-ErW^'de^ Kliider des' GräM' sa)öMekg und reisten als söl-
cher nach Paris-' - Dort Ätachirteck Sie'Sich" alt -den MnM von Säch-
fin-Gotha als Vorleser; södäÜn-M'edlen Sie die Bekanntschaft des Grä-
fe'iiHrieK des NeW-des Marschalls 'on'Sächsin,- de'r 'SK mit bedeü-
iendeU JehÄt'^nur Secretär angenommen.' Ueberdies unterhalten Sie,
wie man behauptet, ' eine literärische Korrespondenz mit den Fürsten des
Nordens)- deren ehelich-bezahlt^ Copie'er Ihnen'ein'beträchtliches Einköm-
nie'it v'erschaMm Sie sind in Paris das Orakel der Schöngeister. Mir
M'M'Glück' nicht so' gelächM - Ich bin-SeeketSr-Pes Fürstbischofs
M SäOürK'M-MchÄ MA. Meine Stelle bringt mir riür-einen ge-
Mgen'-GehM^ aide'r -sie läßt Mrviel MM' Ich gestehe gÄn^'daß
Mr-diis sihL' viel w'W ist, und daß ich mich nut fehl schwed
in Käs bewegte Leben' del-'-gr'o'ßu VStädte- findön kann" Jedoch genug
von mir seWst; ich vergesse sonst den Zweck nieittes Ariefes. 'Der Nil--
Kä'peMeiste'r Kasir's FürMschöfs zwei Kindet, deren äüßerdr-
dentliche'AÄWM -M"Musik IeMAatt, der sie' zu ^ör'eil GÄegeHeit


„Werden Sie, mein lieber Herr Grimm, Sich vielleicht noch an
einen gewissen Friedrich Böhmer erinnern, der mit Ihnen zusammen in
Leipzig seine Universitätsstudien gemacht hat? Die Studienzeit hinterläßt
im Geiste allzu angenehme Eindrücke, als daß Sie die Zeit unsers Zu¬
sammenlebens könnten gänzlich vergessen haben. Die gelehrten und lu¬
stigen Zusammenkünfte, die wir in Ihrem kleinen Zimmer gehalten, am
Ofen, vor einem mit, Bierkrügen besetzten Tisch; unsre schönen ländlichen
Spaziergänge :in 'Sommer;'unfte Blnze' M Sonntage mit den hübschen
Bürgertöchteril der'Stadt iii denk' stniiMeükMn Garten- "unter den Lin¬
den//; die Vorlesungen unsres gelehrten Professors und unsre philosophi¬
schen Discussionen, wenn wir aus dem Colleg kamen, — sollte das Al¬
les-'für Sie weniger' <M ein Traum sein? Ich kann dies Nicht glau¬
ben/ lind" d'ad'ürch' -fiHle' ich-' mich ern'riesige', dieses Schreiben-an Sie zu
richten!. 'Ich bin/wie Sie tvisse'n, -näch'-'Mer Wreise nach Frankreich
in-Leipzig-geblieben, wo' mau - Ihren'Wang sehr - bedauert, sich aber
am Ende getröstet'hat, weit jeder Kummer sein Ende hat. 'Wenn ich
Mich recht erinnere, wären Sie bei Ihrer Abreise-in übler Stimmung.-
Es wär 'über nicht unsre'Schuld, wenn Ihr Trauerspiel, Bafine',-kein
Glück'WnÄcht' -M; - -M''hoibÄl'Mes''gechten, - was in unsern' Kräften
stand, um ihm eine gute Aufnahme zu verschaffen,- und ich' glaube, daß
sich' die '-HMM'Mlöentesi' 'Mrm,---'wie' WM/Ah güte KÄneräden ge¬
zeigt 'HÄM' Unsere-fernes'Laufbahn-ist Mr-'berMedw- gewesen. .'^Sie
Mr^n'-ErW^'de^ Kliider des' GräM' sa)öMekg und reisten als söl-
cher nach Paris-' - Dort Ätachirteck Sie'Sich" alt -den MnM von Säch-
fin-Gotha als Vorleser; södäÜn-M'edlen Sie die Bekanntschaft des Grä-
fe'iiHrieK des NeW-des Marschalls 'on'Sächsin,- de'r 'SK mit bedeü-
iendeU JehÄt'^nur Secretär angenommen.' Ueberdies unterhalten Sie,
wie man behauptet, ' eine literärische Korrespondenz mit den Fürsten des
Nordens)- deren ehelich-bezahlt^ Copie'er Ihnen'ein'beträchtliches Einköm-
nie'it v'erschaMm Sie sind in Paris das Orakel der Schöngeister. Mir
M'M'Glück' nicht so' gelächM - Ich bin-SeeketSr-Pes Fürstbischofs
M SäOürK'M-MchÄ MA. Meine Stelle bringt mir riür-einen ge-
Mgen'-GehM^ aide'r -sie läßt Mrviel MM' Ich gestehe gÄn^'daß
Mr-diis sihL' viel w'W ist, und daß ich mich nut fehl schwed
in Käs bewegte Leben' del-'-gr'o'ßu VStädte- findön kann» Jedoch genug
von mir seWst; ich vergesse sonst den Zweck nieittes Ariefes. 'Der Nil--
Kä'peMeiste'r Kasir's FürMschöfs zwei Kindet, deren äüßerdr-
dentliche'AÄWM -M"Musik IeMAatt, der sie' zu ^ör'eil GÄegeHeit


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0458" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267671"/>
          <p xml:id="ID_1630" next="#ID_1631"> &#x201E;Werden Sie, mein lieber Herr Grimm, Sich vielleicht noch an<lb/>
einen gewissen Friedrich Böhmer erinnern, der mit Ihnen zusammen in<lb/>
Leipzig seine Universitätsstudien gemacht hat? Die Studienzeit hinterläßt<lb/>
im Geiste allzu angenehme Eindrücke, als daß Sie die Zeit unsers Zu¬<lb/>
sammenlebens könnten gänzlich vergessen haben. Die gelehrten und lu¬<lb/>
stigen Zusammenkünfte, die wir in Ihrem kleinen Zimmer gehalten, am<lb/>
Ofen, vor einem mit, Bierkrügen besetzten Tisch; unsre schönen ländlichen<lb/>
Spaziergänge :in 'Sommer;'unfte Blnze' M Sonntage mit den hübschen<lb/>
Bürgertöchteril der'Stadt iii denk' stniiMeükMn Garten- "unter den Lin¬<lb/>
den//; die Vorlesungen unsres gelehrten Professors und unsre philosophi¬<lb/>
schen Discussionen, wenn wir aus dem Colleg kamen, &#x2014; sollte das Al¬<lb/>
les-'für Sie weniger' &lt;M ein Traum sein? Ich kann dies Nicht glau¬<lb/>
ben/ lind" d'ad'ürch' -fiHle' ich-' mich ern'riesige', dieses Schreiben-an Sie zu<lb/>
richten!. 'Ich bin/wie Sie tvisse'n, -näch'-'Mer Wreise nach Frankreich<lb/>
in-Leipzig-geblieben, wo' mau - Ihren'Wang sehr - bedauert, sich aber<lb/>
am Ende getröstet'hat, weit jeder Kummer sein Ende hat. 'Wenn ich<lb/>
Mich recht erinnere, wären Sie bei Ihrer Abreise-in übler Stimmung.-<lb/>
Es wär 'über nicht unsre'Schuld, wenn Ihr Trauerspiel, Bafine',-kein<lb/>
Glück'WnÄcht' -M; - -M''hoibÄl'Mes''gechten, - was in unsern' Kräften<lb/>
stand, um ihm eine gute Aufnahme zu verschaffen,- und ich' glaube, daß<lb/>
sich' die '-HMM'Mlöentesi' 'Mrm,---'wie' WM/Ah güte KÄneräden ge¬<lb/>
zeigt 'HÄM' Unsere-fernes'Laufbahn-ist Mr-'berMedw- gewesen. .'^Sie<lb/>
Mr^n'-ErW^'de^ Kliider des' GräM' sa)öMekg und reisten als söl-<lb/>
cher nach Paris-' - Dort Ätachirteck Sie'Sich" alt -den MnM von Säch-<lb/>
fin-Gotha als Vorleser; södäÜn-M'edlen Sie die Bekanntschaft des Grä-<lb/>
fe'iiHrieK des NeW-des Marschalls 'on'Sächsin,- de'r 'SK mit bedeü-<lb/>
iendeU JehÄt'^nur Secretär angenommen.' Ueberdies unterhalten Sie,<lb/>
wie man behauptet, ' eine literärische Korrespondenz mit den Fürsten des<lb/>
Nordens)- deren ehelich-bezahlt^ Copie'er Ihnen'ein'beträchtliches Einköm-<lb/>
nie'it v'erschaMm Sie sind in Paris das Orakel der Schöngeister. Mir<lb/>
M'M'Glück' nicht so' gelächM - Ich bin-SeeketSr-Pes Fürstbischofs<lb/>
M SäOürK'M-MchÄ MA. Meine Stelle bringt mir riür-einen ge-<lb/>
Mgen'-GehM^ aide'r -sie läßt Mrviel MM' Ich gestehe gÄn^'daß<lb/>
Mr-diis sihL' viel w'W ist, und daß ich mich nut fehl schwed<lb/>
in Käs bewegte Leben' del-'-gr'o'ßu VStädte- findön kann» Jedoch genug<lb/>
von mir seWst; ich vergesse sonst den Zweck nieittes Ariefes. 'Der Nil--<lb/>
Kä'peMeiste'r Kasir's FürMschöfs zwei Kindet, deren äüßerdr-<lb/>
dentliche'AÄWM -M"Musik IeMAatt, der sie' zu ^ör'eil GÄegeHeit</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0458] „Werden Sie, mein lieber Herr Grimm, Sich vielleicht noch an einen gewissen Friedrich Böhmer erinnern, der mit Ihnen zusammen in Leipzig seine Universitätsstudien gemacht hat? Die Studienzeit hinterläßt im Geiste allzu angenehme Eindrücke, als daß Sie die Zeit unsers Zu¬ sammenlebens könnten gänzlich vergessen haben. Die gelehrten und lu¬ stigen Zusammenkünfte, die wir in Ihrem kleinen Zimmer gehalten, am Ofen, vor einem mit, Bierkrügen besetzten Tisch; unsre schönen ländlichen Spaziergänge :in 'Sommer;'unfte Blnze' M Sonntage mit den hübschen Bürgertöchteril der'Stadt iii denk' stniiMeükMn Garten- "unter den Lin¬ den//; die Vorlesungen unsres gelehrten Professors und unsre philosophi¬ schen Discussionen, wenn wir aus dem Colleg kamen, — sollte das Al¬ les-'für Sie weniger' <M ein Traum sein? Ich kann dies Nicht glau¬ ben/ lind" d'ad'ürch' -fiHle' ich-' mich ern'riesige', dieses Schreiben-an Sie zu richten!. 'Ich bin/wie Sie tvisse'n, -näch'-'Mer Wreise nach Frankreich in-Leipzig-geblieben, wo' mau - Ihren'Wang sehr - bedauert, sich aber am Ende getröstet'hat, weit jeder Kummer sein Ende hat. 'Wenn ich Mich recht erinnere, wären Sie bei Ihrer Abreise-in übler Stimmung.- Es wär 'über nicht unsre'Schuld, wenn Ihr Trauerspiel, Bafine',-kein Glück'WnÄcht' -M; - -M''hoibÄl'Mes''gechten, - was in unsern' Kräften stand, um ihm eine gute Aufnahme zu verschaffen,- und ich' glaube, daß sich' die '-HMM'Mlöentesi' 'Mrm,---'wie' WM/Ah güte KÄneräden ge¬ zeigt 'HÄM' Unsere-fernes'Laufbahn-ist Mr-'berMedw- gewesen. .'^Sie Mr^n'-ErW^'de^ Kliider des' GräM' sa)öMekg und reisten als söl- cher nach Paris-' - Dort Ätachirteck Sie'Sich" alt -den MnM von Säch- fin-Gotha als Vorleser; södäÜn-M'edlen Sie die Bekanntschaft des Grä- fe'iiHrieK des NeW-des Marschalls 'on'Sächsin,- de'r 'SK mit bedeü- iendeU JehÄt'^nur Secretär angenommen.' Ueberdies unterhalten Sie, wie man behauptet, ' eine literärische Korrespondenz mit den Fürsten des Nordens)- deren ehelich-bezahlt^ Copie'er Ihnen'ein'beträchtliches Einköm- nie'it v'erschaMm Sie sind in Paris das Orakel der Schöngeister. Mir M'M'Glück' nicht so' gelächM - Ich bin-SeeketSr-Pes Fürstbischofs M SäOürK'M-MchÄ MA. Meine Stelle bringt mir riür-einen ge- Mgen'-GehM^ aide'r -sie läßt Mrviel MM' Ich gestehe gÄn^'daß Mr-diis sihL' viel w'W ist, und daß ich mich nut fehl schwed in Käs bewegte Leben' del-'-gr'o'ßu VStädte- findön kann» Jedoch genug von mir seWst; ich vergesse sonst den Zweck nieittes Ariefes. 'Der Nil-- Kä'peMeiste'r Kasir's FürMschöfs zwei Kindet, deren äüßerdr- dentliche'AÄWM -M"Musik IeMAatt, der sie' zu ^ör'eil GÄegeHeit

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/458
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/458>, abgerufen am 23.07.2024.