Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.reiche, freundliche Gegend und einen Tag, an dem kein Wölkchen das ^ Ich stieg in eine der belgischen Kohlengruben hinab, welche sich im Nicht weniger als dreißig Kohlengruben sind in dem eben beschrie¬ ,Wenn man die Umgebung der Grube, von welcher ich reden will, 26
reiche, freundliche Gegend und einen Tag, an dem kein Wölkchen das ^ Ich stieg in eine der belgischen Kohlengruben hinab, welche sich im Nicht weniger als dreißig Kohlengruben sind in dem eben beschrie¬ ,Wenn man die Umgebung der Grube, von welcher ich reden will, 26
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0182" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267396"/> <p xml:id="ID_854" prev="#ID_853"> reiche, freundliche Gegend und einen Tag, an dem kein Wölkchen das<lb/> Azur des Himmels .trübt. Je heiterer die. Natur ihre Schätze und<lb/> Reize entfaltet/ desto mehr Genuß wirst Du aus den Contrasten schö¬<lb/> pfen) die Deinen Blicken sich ^darstellen werden.. Unter solchen Umstän¬<lb/> den'habe ich eine Fahrt in die unterirdischen Wohnungen gemacht.</p><lb/> <p xml:id="ID_855"> ^ Ich stieg in eine der belgischen Kohlengruben hinab, welche sich im<lb/> Hermegau' befinden., Sie hat ihren Eingang auf einer Anhöhe, von<lb/> ^wo das. Auge eine herrliche Landschaft überblickt, über die jenes doppelte<lb/> Leben verbreitet ist, welches die beiden schöpferischen Mächte, die Natur<lb/> und der menschliche Geist, dem Boden verleihen. Die Einfassung des<lb/> Schauplatzes bildete auf der einen Seite ein Gehölz, welches an dem Hori¬<lb/> zont hin einen Vorhang von Laubwerk zieht, und auf der anderen Seite<lb/> die' Stadt, Charleroy, von der.man nur die Firsten einiger Gebäude<lb/> sieht, da die Stadt genöthigt ist, hinter den Festungswerken, den unse¬<lb/> ligen Hemmnissen ihrer Vergrößerung, sich zu verstecken. > Eine üppige<lb/> Vegetation bedeckt das . Land, das mit lustigen Dörfern übersäet ist.<lb/> Die Sambre,-in.ein künstliches Bett eingeschlossen, fließt anfangs in ei¬<lb/> nem Wiesenthale fort, und weiterhin zwischen düstern Felsenschluchten,<lb/> deren Gipfel mit Gebüsch. bekränzt sind. An den Ufern des Flusses er¬<lb/> heben, sich prächtige.Gebäude, welche dem Gewcrbsseiß gewidmet sind.<lb/> Die Ebene sowohl wie die Anhöhen, welche sie einfassen, starren von<lb/> jenen/pyramidenförmigen Rauchfängen, aus' welchen die Wolken der<lb/> Dampfmaschinen emporsteigen. Alles dies bildet eine Ansicht, auf die<lb/> man, nicht müde, wird das Auge hinzuwenden, denn sie läßt uns auf<lb/> einmal sehen, was die Natur zum Besten der Menschen hervorgebracht<lb/> und ,was der, Mensch selbst zum Gebrauch und Genuß seines Lebens<lb/> gethan hat/ ," - ; >, - -</p><lb/> <p xml:id="ID_856"> Nicht weniger als dreißig Kohlengruben sind in dem eben beschrie¬<lb/> benen Umkreise befindlich. Eine^ stößt an die andere, manchmal durch¬<lb/> brechen sie sich leinander, bisweilen auch fließen , sie in einander zusam¬<lb/> men. :/Jm Ganzen bemerkt man bei ihnen nur einen geringen Unter¬<lb/> schied; sie zeigen uns jene Art . von Aehnlichkeit, welche auf Gleichheit,<lb/> des Ursprungs und der Bestimmung, aus die nämlichen Ursachen und<lb/> Wirkungen, schließen,'läßt., / '' >- ^ ' '</p><lb/> <p xml:id="ID_857" next="#ID_858"> ,Wenn man die Umgebung der Grube, von welcher ich reden will,<lb/> reizen^ findet)^ so wird, man Her,, die Wege,, auf denen mqn.. daMkommt,'<lb/> ganz/anders'urtheilen müM; -denn diese'sind mit- einem Äußerst.semel^<lb/> und entsetzlich beweglichen schwarzen Staube bedeckt,^ der bei dem leisesten</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 26</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0182]
reiche, freundliche Gegend und einen Tag, an dem kein Wölkchen das
Azur des Himmels .trübt. Je heiterer die. Natur ihre Schätze und
Reize entfaltet/ desto mehr Genuß wirst Du aus den Contrasten schö¬
pfen) die Deinen Blicken sich ^darstellen werden.. Unter solchen Umstän¬
den'habe ich eine Fahrt in die unterirdischen Wohnungen gemacht.
^ Ich stieg in eine der belgischen Kohlengruben hinab, welche sich im
Hermegau' befinden., Sie hat ihren Eingang auf einer Anhöhe, von
^wo das. Auge eine herrliche Landschaft überblickt, über die jenes doppelte
Leben verbreitet ist, welches die beiden schöpferischen Mächte, die Natur
und der menschliche Geist, dem Boden verleihen. Die Einfassung des
Schauplatzes bildete auf der einen Seite ein Gehölz, welches an dem Hori¬
zont hin einen Vorhang von Laubwerk zieht, und auf der anderen Seite
die' Stadt, Charleroy, von der.man nur die Firsten einiger Gebäude
sieht, da die Stadt genöthigt ist, hinter den Festungswerken, den unse¬
ligen Hemmnissen ihrer Vergrößerung, sich zu verstecken. > Eine üppige
Vegetation bedeckt das . Land, das mit lustigen Dörfern übersäet ist.
Die Sambre,-in.ein künstliches Bett eingeschlossen, fließt anfangs in ei¬
nem Wiesenthale fort, und weiterhin zwischen düstern Felsenschluchten,
deren Gipfel mit Gebüsch. bekränzt sind. An den Ufern des Flusses er¬
heben, sich prächtige.Gebäude, welche dem Gewcrbsseiß gewidmet sind.
Die Ebene sowohl wie die Anhöhen, welche sie einfassen, starren von
jenen/pyramidenförmigen Rauchfängen, aus' welchen die Wolken der
Dampfmaschinen emporsteigen. Alles dies bildet eine Ansicht, auf die
man, nicht müde, wird das Auge hinzuwenden, denn sie läßt uns auf
einmal sehen, was die Natur zum Besten der Menschen hervorgebracht
und ,was der, Mensch selbst zum Gebrauch und Genuß seines Lebens
gethan hat/ ," - ; >, - -
Nicht weniger als dreißig Kohlengruben sind in dem eben beschrie¬
benen Umkreise befindlich. Eine^ stößt an die andere, manchmal durch¬
brechen sie sich leinander, bisweilen auch fließen , sie in einander zusam¬
men. :/Jm Ganzen bemerkt man bei ihnen nur einen geringen Unter¬
schied; sie zeigen uns jene Art . von Aehnlichkeit, welche auf Gleichheit,
des Ursprungs und der Bestimmung, aus die nämlichen Ursachen und
Wirkungen, schließen,'läßt., / '' >- ^ ' '
,Wenn man die Umgebung der Grube, von welcher ich reden will,
reizen^ findet)^ so wird, man Her,, die Wege,, auf denen mqn.. daMkommt,'
ganz/anders'urtheilen müM; -denn diese'sind mit- einem Äußerst.semel^
und entsetzlich beweglichen schwarzen Staube bedeckt,^ der bei dem leisesten
26
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |