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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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Frankreich davon 7 bis 3 Millionen, England 32 Millionen und Deutsch¬
land wohl gär noch mehr zählt. ' - - ' '

' 'Die niederländische Regierung, einerseits innerlich, von der, Eristenz
dieser natürlichen und dennoch unübersteigbaren Hindernisse Merzeugt,
welche dem Hervorbringen der Wolle im Wege stehen, And ^ andererseits
die Wichtigkeit der Gewerbzweige, welche sich unmittelbar damit befas¬
sen/ in ihrem ganzen Umfange einsehend, hat, so viel es ihr möglich
war, vorsorgende Maßregeln getroffen gegen die Bedürfnisse, welche
nothwendig aus diesen Umständen hervorgehen müssen';, es' war demnach
ihr Wunsch, daß es der Industrie vollkommen unverwehrt bliebe, die
ihrem Verbrauche entbehrliche Wolle von da herzuholen, wo es ihrem
Interesse am angemessensten scheinen möchte, und befreite diesen Artikel
demnach von aller^Eingangssteuer. Dergestalt fand dieser Gewerbzweig
sich durch 'die- günstigsten Umstände in. Stand gesetzt, eine möglichst
öconomische Verarbeitung zu erzielen, und mußte demnach, unumgänglich
große, Fortschritte, wachen. Insofern er zu diesem Ziele, gelangt sein
dürfte, geschah es Zeinenfalls ohne wahre "bedeutende Crisen durchzuma¬
chen, unter denen die Trennung von Frankreich 'im Jahre 1314,die
Hauptrolle spielte: Indem ferner die Begebenheiten im Jahre 1330
diese ^Industrie der Ausfuhr nach Java beraubten, ihr'die holländischen
Marktplatze fast gänzlich sperrten und/überhaupt allerwärts, wo sie ihre
Erzeugnisse abzusetzen vermochte, Mißtrauen und Furcht einflößten,
konnten sie, ihr gar leicht den Gnadenstoß geben; allein es geschah
nicht: dieser Zweig der belgischen Industrie bat, ohne zu unterliegen,
alle' diese Unfälle überstanden, ja er hat sich durch erneuerte Kraftan¬
strengungen und vermittelst neuer Fortschritte, nach einer jeden Crisis
größer'und''stärker als je emporgehoben. Den Beweis hiervon liefert
der Umstand, daß der Verbrauch ausländischer Wolle eher im Zu- als
Abnehmen'ist. ,''',,>'
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, .Hier giebt,Herr Kerrot eine tabellarische Uebersicht, in welcherna-
türlichetweise die großen Etablissements von Verviers bedeutend figuriren,
doch ohn: im Ganzen jene 'Höhe der Ziffer zu erreichen, welche Frank¬
reich''yder, Deutschland im Falle einer Zollverbindung zu fürchten hätte;
wcMe's auch den Ausspruch/der Aachener, Handelskammer in dieser Be-
Wung moMrt.',',, ' ^ ,/ './ ' ,', '' ., ,, ,' /,,',' -'',',
Ein, berühmter Oeconomift ,,haj ganz richtig bemerkt-, daß England
mitinenMe /sei, als Peru und , Merico, zu-


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Frankreich davon 7 bis 3 Millionen, England 32 Millionen und Deutsch¬
land wohl gär noch mehr zählt. ' - - ' '

' 'Die niederländische Regierung, einerseits innerlich, von der, Eristenz
dieser natürlichen und dennoch unübersteigbaren Hindernisse Merzeugt,
welche dem Hervorbringen der Wolle im Wege stehen, And ^ andererseits
die Wichtigkeit der Gewerbzweige, welche sich unmittelbar damit befas¬
sen/ in ihrem ganzen Umfange einsehend, hat, so viel es ihr möglich
war, vorsorgende Maßregeln getroffen gegen die Bedürfnisse, welche
nothwendig aus diesen Umständen hervorgehen müssen';, es' war demnach
ihr Wunsch, daß es der Industrie vollkommen unverwehrt bliebe, die
ihrem Verbrauche entbehrliche Wolle von da herzuholen, wo es ihrem
Interesse am angemessensten scheinen möchte, und befreite diesen Artikel
demnach von aller^Eingangssteuer. Dergestalt fand dieser Gewerbzweig
sich durch 'die- günstigsten Umstände in. Stand gesetzt, eine möglichst
öconomische Verarbeitung zu erzielen, und mußte demnach, unumgänglich
große, Fortschritte, wachen. Insofern er zu diesem Ziele, gelangt sein
dürfte, geschah es Zeinenfalls ohne wahre "bedeutende Crisen durchzuma¬
chen, unter denen die Trennung von Frankreich 'im Jahre 1314,die
Hauptrolle spielte: Indem ferner die Begebenheiten im Jahre 1330
diese ^Industrie der Ausfuhr nach Java beraubten, ihr'die holländischen
Marktplatze fast gänzlich sperrten und/überhaupt allerwärts, wo sie ihre
Erzeugnisse abzusetzen vermochte, Mißtrauen und Furcht einflößten,
konnten sie, ihr gar leicht den Gnadenstoß geben; allein es geschah
nicht: dieser Zweig der belgischen Industrie bat, ohne zu unterliegen,
alle' diese Unfälle überstanden, ja er hat sich durch erneuerte Kraftan¬
strengungen und vermittelst neuer Fortschritte, nach einer jeden Crisis
größer'und''stärker als je emporgehoben. Den Beweis hiervon liefert
der Umstand, daß der Verbrauch ausländischer Wolle eher im Zu- als
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doch ohn: im Ganzen jene 'Höhe der Ziffer zu erreichen, welche Frank¬
reich''yder, Deutschland im Falle einer Zollverbindung zu fürchten hätte;
wcMe's auch den Ausspruch/der Aachener, Handelskammer in dieser Be-
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[0165] Frankreich davon 7 bis 3 Millionen, England 32 Millionen und Deutsch¬ land wohl gär noch mehr zählt. ' - - ' ' ' 'Die niederländische Regierung, einerseits innerlich, von der, Eristenz dieser natürlichen und dennoch unübersteigbaren Hindernisse Merzeugt, welche dem Hervorbringen der Wolle im Wege stehen, And ^ andererseits die Wichtigkeit der Gewerbzweige, welche sich unmittelbar damit befas¬ sen/ in ihrem ganzen Umfange einsehend, hat, so viel es ihr möglich war, vorsorgende Maßregeln getroffen gegen die Bedürfnisse, welche nothwendig aus diesen Umständen hervorgehen müssen';, es' war demnach ihr Wunsch, daß es der Industrie vollkommen unverwehrt bliebe, die ihrem Verbrauche entbehrliche Wolle von da herzuholen, wo es ihrem Interesse am angemessensten scheinen möchte, und befreite diesen Artikel demnach von aller^Eingangssteuer. Dergestalt fand dieser Gewerbzweig sich durch 'die- günstigsten Umstände in. Stand gesetzt, eine möglichst öconomische Verarbeitung zu erzielen, und mußte demnach, unumgänglich große, Fortschritte, wachen. Insofern er zu diesem Ziele, gelangt sein dürfte, geschah es Zeinenfalls ohne wahre "bedeutende Crisen durchzuma¬ chen, unter denen die Trennung von Frankreich 'im Jahre 1314,die Hauptrolle spielte: Indem ferner die Begebenheiten im Jahre 1330 diese ^Industrie der Ausfuhr nach Java beraubten, ihr'die holländischen Marktplatze fast gänzlich sperrten und/überhaupt allerwärts, wo sie ihre Erzeugnisse abzusetzen vermochte, Mißtrauen und Furcht einflößten, konnten sie, ihr gar leicht den Gnadenstoß geben; allein es geschah nicht: dieser Zweig der belgischen Industrie bat, ohne zu unterliegen, alle' diese Unfälle überstanden, ja er hat sich durch erneuerte Kraftan¬ strengungen und vermittelst neuer Fortschritte, nach einer jeden Crisis größer'und''stärker als je emporgehoben. Den Beweis hiervon liefert der Umstand, daß der Verbrauch ausländischer Wolle eher im Zu- als Abnehmen'ist. ,''',,>' ' , .Hier giebt,Herr Kerrot eine tabellarische Uebersicht, in welcherna- türlichetweise die großen Etablissements von Verviers bedeutend figuriren, doch ohn: im Ganzen jene 'Höhe der Ziffer zu erreichen, welche Frank¬ reich''yder, Deutschland im Falle einer Zollverbindung zu fürchten hätte; wcMe's auch den Ausspruch/der Aachener, Handelskammer in dieser Be- Wung moMrt.',',, ' ^ ,/ './ ' ,', '' ., ,, ,' /,,',' -'',', Ein, berühmter Oeconomift ,,haj ganz richtig bemerkt-, daß England mitinenMe /sei, als Peru und , Merico, zu- '

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/165>, abgerufen am 24.07.2024.