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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester.

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(5rMnsr!Mgen und Mittheilungen "'in-s Äand-
schaftsmalei's
von
B. C. .ÄoeWoek



Kapitel i.
Von Cleve nach Düsseldorf.
Rathschläge an junge Maler über den Nutzen, sich Umrisse zu machen.



^Avr Emmerich bis Bonn bietet der Rhein wenig interessante
Ansichten, die wor Cöln und Düsseldorf ausgenommen. Da ich,
meiner Gewohnheit zufolge, einen Gegenstand zur Beschäftigung für
mich suchte, so zeichnete ich ein oder daS andere zufällig an unserm
Wege liegende Stück Dorf. Da aber dieser Stoff sich seltener bot
und leicht erschöpft war, so fing ich an, meine Reisegefährten zu
skizziren, die ganz in Betrachtung eines schönen Mädchens, einer



*) Wir geben hier einige Auszüge aus einem trefflichen Buche, welches
vor Kurzem unter dem Titel: "Herinneringen en Mcdcdeilingen van neuem
Landschcip-Schilder door B. C. Koekkoer" in Amsterdam erschienen ist.
brauchen wohl unsern Lesern nicht erst zu sagen, welchen hohen Rang der Ver¬
fasser in dem Reiche der lebenden Künstler einnimmt. Diejenigen, welche we¬
der ein Bild von Kockkock noch seine Würdigung in dem großen Werke des
Grafen Raczynski zu Gesicht bekamen, müssen wir auf das Conversationslcri-
kon der Gegenwart verweisen. Wenn Holland stolz auf den Künstler Koekkoek
ist und seine Bilder in gewisser Beziehung noch höher als die vieler alten be¬
rühmten Meister stellt, so rühmt der Reisende zugleich den Menschen und die
Lesewelt den Schriftsteller.
24
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von
B. C. .ÄoeWoek



Kapitel i.
Von Cleve nach Düsseldorf.
Rathschläge an junge Maler über den Nutzen, sich Umrisse zu machen.



^Avr Emmerich bis Bonn bietet der Rhein wenig interessante
Ansichten, die wor Cöln und Düsseldorf ausgenommen. Da ich,
meiner Gewohnheit zufolge, einen Gegenstand zur Beschäftigung für
mich suchte, so zeichnete ich ein oder daS andere zufällig an unserm
Wege liegende Stück Dorf. Da aber dieser Stoff sich seltener bot
und leicht erschöpft war, so fing ich an, meine Reisegefährten zu
skizziren, die ganz in Betrachtung eines schönen Mädchens, einer



*) Wir geben hier einige Auszüge aus einem trefflichen Buche, welches
vor Kurzem unter dem Titel: „Herinneringen en Mcdcdeilingen van neuem
Landschcip-Schilder door B. C. Koekkoer" in Amsterdam erschienen ist.
brauchen wohl unsern Lesern nicht erst zu sagen, welchen hohen Rang der Ver¬
fasser in dem Reiche der lebenden Künstler einnimmt. Diejenigen, welche we¬
der ein Bild von Kockkock noch seine Würdigung in dem großen Werke des
Grafen Raczynski zu Gesicht bekamen, müssen wir auf das Conversationslcri-
kon der Gegenwart verweisen. Wenn Holland stolz auf den Künstler Koekkoek
ist und seine Bilder in gewisser Beziehung noch höher als die vieler alten be¬
rühmten Meister stellt, so rühmt der Reisende zugleich den Menschen und die
Lesewelt den Schriftsteller.
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[0361] (5rMnsr!Mgen und Mittheilungen »'in-s Äand- schaftsmalei's von B. C. .ÄoeWoek Kapitel i. Von Cleve nach Düsseldorf. Rathschläge an junge Maler über den Nutzen, sich Umrisse zu machen. ^Avr Emmerich bis Bonn bietet der Rhein wenig interessante Ansichten, die wor Cöln und Düsseldorf ausgenommen. Da ich, meiner Gewohnheit zufolge, einen Gegenstand zur Beschäftigung für mich suchte, so zeichnete ich ein oder daS andere zufällig an unserm Wege liegende Stück Dorf. Da aber dieser Stoff sich seltener bot und leicht erschöpft war, so fing ich an, meine Reisegefährten zu skizziren, die ganz in Betrachtung eines schönen Mädchens, einer *) Wir geben hier einige Auszüge aus einem trefflichen Buche, welches vor Kurzem unter dem Titel: „Herinneringen en Mcdcdeilingen van neuem Landschcip-Schilder door B. C. Koekkoer" in Amsterdam erschienen ist. brauchen wohl unsern Lesern nicht erst zu sagen, welchen hohen Rang der Ver¬ fasser in dem Reiche der lebenden Künstler einnimmt. Diejenigen, welche we¬ der ein Bild von Kockkock noch seine Würdigung in dem großen Werke des Grafen Raczynski zu Gesicht bekamen, müssen wir auf das Conversationslcri- kon der Gegenwart verweisen. Wenn Holland stolz auf den Künstler Koekkoek ist und seine Bilder in gewisser Beziehung noch höher als die vieler alten be¬ rühmten Meister stellt, so rühmt der Reisende zugleich den Menschen und die Lesewelt den Schriftsteller. 24

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_266616/361>, abgerufen am 23.07.2024.