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Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.

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Daran schließt der Verfasser eine Betrachtung, die auf die Masse fran¬
zösischer Aventuriers -- Fransquillons, wie sie das Volk nennt -- welche
Belgien bevölkert, hindeutet.

(Dit is tot daer, dit weet men toch
Van ouds, uit alle hoeken
Der wereld komt men bloot en kael
Gevlucht, gebrandmarkt aen den pael
Een schuilplaets herwaerts zoeken.)
"Das ist bis jetzt, das weiß man doch
Von Alters her, aus allen Ecken
Der Welten kommt man bloß und kahl
Geflücht't, gebrandmarkt an dem Pfahl,
'Ne Laufbahn hier zu suchen."

Nun geht die Beschreibung des Riesen und seiner Thaten, die der
Hauptsache nach in angenehmer Erzählungsweise der Sage treu bleibt, in einzel¬
nen Zügen aber Napoleon zeichnet, fort, bis dieser dargestellt wird, dem
Volke eine Rede haltend. Er verspricht demselben, ihm das verlorne Recht
des Bürgers zu geben, es von dem Drucke der Priester zu befreien, und
das Land selbst zu regieren.

Durch eine so schöne Rede geräth denn das Volk, wie billig, in Be¬
geisterung :

(Toen stak het volk de muts omhoog,
En riep: zoo moet het wezen!
De vryheid! ja, dit is het woord,
Wie heeft ooit schooner tael gehoord
In dit gewest voordezen?)
"Da steckt' das Volk die Mütze auf
Und rief: So muß es bleiben!
Die Freiheit! ja, das ist das Wort,
Wer hat je schön're Sprach' gehört
In diesem Land bis jetzo?"

Die Carmagnole wurde gesungen, Freiheitsbäume wurden ausgerichtet.

"Wer zu Haus blieb war kein Patriot,
Und der hatt' viel zu fürchten."

Zwar warnte ein alter erfahrner Mann das Volk, sich nicht täuschen
zu lassen; dieses aber fällt über ihn her, und droht ihn ins Wasser zu
werfen, wenn er nicht schweige.

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Daran schließt der Verfasser eine Betrachtung, die auf die Masse fran¬
zösischer Aventuriers — Fransquillons, wie sie das Volk nennt — welche
Belgien bevölkert, hindeutet.

(Dit is tot daer, dit weet men toch
Van ouds, uit alle hoeken
Der wereld komt men bloot en kael
Gevlucht, gebrandmarkt aen den pael
Een schuilplaets herwaerts zoeken.)
〟Das ist bis jetzt, das weiß man doch
Von Alters her, aus allen Ecken
Der Welten kommt man bloß und kahl
Geflücht't, gebrandmarkt an dem Pfahl,
'Ne Laufbahn hier zu suchen.〟

Nun geht die Beschreibung des Riesen und seiner Thaten, die der
Hauptsache nach in angenehmer Erzählungsweise der Sage treu bleibt, in einzel¬
nen Zügen aber Napoleon zeichnet, fort, bis dieser dargestellt wird, dem
Volke eine Rede haltend. Er verspricht demselben, ihm das verlorne Recht
des Bürgers zu geben, es von dem Drucke der Priester zu befreien, und
das Land selbst zu regieren.

Durch eine so schöne Rede geräth denn das Volk, wie billig, in Be¬
geisterung :

(Toen stak het volk de muts omhoog,
En riep: zoo moet het wezen!
De vryheid! ja, dit is het woord,
Wie heeft ooit schooner tael gehoord
In dit gewest voordezen?)
„Da steckt' das Volk die Mütze auf
Und rief: So muß es bleiben!
Die Freiheit! ja, das ist das Wort,
Wer hat je schön're Sprach' gehört
In diesem Land bis jetzo?〟

Die Carmagnole wurde gesungen, Freiheitsbäume wurden ausgerichtet.

„Wer zu Haus blieb war kein Patriot,
Und der hatt' viel zu fürchten.〟

Zwar warnte ein alter erfahrner Mann das Volk, sich nicht täuschen
zu lassen; dieses aber fällt über ihn her, und droht ihn ins Wasser zu
werfen, wenn er nicht schweige.

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[213/0221] Daran schließt der Verfasser eine Betrachtung, die auf die Masse fran¬ zösischer Aventuriers — Fransquillons, wie sie das Volk nennt — welche Belgien bevölkert, hindeutet. (Dit is tot daer, dit weet men toch Van ouds, uit alle hoeken Der wereld komt men bloot en kael Gevlucht, gebrandmarkt aen den pael Een schuilplaets herwaerts zoeken.) 〟Das ist bis jetzt, das weiß man doch Von Alters her, aus allen Ecken Der Welten kommt man bloß und kahl Geflücht't, gebrandmarkt an dem Pfahl, 'Ne Laufbahn hier zu suchen.〟 Nun geht die Beschreibung des Riesen und seiner Thaten, die der Hauptsache nach in angenehmer Erzählungsweise der Sage treu bleibt, in einzel¬ nen Zügen aber Napoleon zeichnet, fort, bis dieser dargestellt wird, dem Volke eine Rede haltend. Er verspricht demselben, ihm das verlorne Recht des Bürgers zu geben, es von dem Drucke der Priester zu befreien, und das Land selbst zu regieren. Durch eine so schöne Rede geräth denn das Volk, wie billig, in Be¬ geisterung : (Toen stak het volk de muts omhoog, En riep: zoo moet het wezen! De vryheid! ja, dit is het woord, Wie heeft ooit schooner tael gehoord In dit gewest voordezen?) „Da steckt' das Volk die Mütze auf Und rief: So muß es bleiben! Die Freiheit! ja, das ist das Wort, Wer hat je schön're Sprach' gehört In diesem Land bis jetzo?〟 Die Carmagnole wurde gesungen, Freiheitsbäume wurden ausgerichtet. „Wer zu Haus blieb war kein Patriot, Und der hatt' viel zu fürchten.〟 Zwar warnte ein alter erfahrner Mann das Volk, sich nicht täuschen zu lassen; dieses aber fällt über ihn her, und droht ihn ins Wasser zu werfen, wenn er nicht schweige. 28

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_179382_282158/221>, abgerufen am 22.11.2024.