Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Bertrand. Verdammt das Pferd, welches mich trägt, wenn der Kaiser zu Fuß ist! Ich werde Gemeiner, und kämpf' als solcher! Alle Officiere der Suite. Wir auch! (Sie springen von den Pferden und ziehen die Degen.) Napoleon. Wo die Granitcolonne von Marengo? Cambronne. Sie tritt schon vor, und wünscht dich zunächst zu begleiten. Napoleon. Das soll sie auch. Ihre Soldaten waren die Genossen meines schönsten Tages, -- so sollen sie auch Genossen und Helfer an meinem bösesten seyn! -- -- Garden aller Waffenarten mir nach! Cambronne. Herr Pächter Lacoste, leben Sie nun recht wohl und laufen Sie von hier was Sie können -- Grüßen Sie die Frau und die lieben Kinder, und wenn Sie nach zehn Jahren mit denselben wieder zum tausendstenmale einen Kuchen essen, oder ihren Töchtern neue Kleider schenken, so freuen Sie sich ja von Neuem über Ihre Existenz und Bertrand. Verdammt das Pferd, welches mich trägt, wenn der Kaiſer zu Fuß iſt! Ich werde Gemeiner, und kämpf’ als ſolcher! Alle Officiere der Suite. Wir auch! (Sie ſpringen von den Pferden und ziehen die Degen.) Napoleon. Wo die Granitcolonne von Marengo? Cambronne. Sie tritt ſchon vor, und wünſcht dich zunächſt zu begleiten. Napoleon. Das ſoll ſie auch. Ihre Soldaten waren die Genoſſen meines ſchönſten Tages, — ſo ſollen ſie auch Genoſſen und Helfer an meinem böſeſten ſeyn! — — Garden aller Waffenarten mir nach! Cambronne. Herr Pächter Lacoſte, leben Sie nun recht wohl und laufen Sie von hier was Sie können — Grüßen Sie die Frau und die lieben Kinder, und wenn Sie nach zehn Jahren mit denſelben wieder zum tauſendſtenmale einen Kuchen eſſen, oder ihren Töchtern neue Kleider ſchenken, ſo freuen Sie ſich ja von Neuem über Ihre Exiſtenz und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0318" n="310"/> <sp who="#BERT"> <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand.</hi> </speaker><lb/> <p>Verdammt das Pferd, welches mich trägt, wenn<lb/> der Kaiſer zu Fuß iſt! Ich werde Gemeiner, und<lb/> kämpf’ als ſolcher!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALLOFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Alle Officiere der Suite.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir auch!</p><lb/> <stage>(Sie ſpringen von den Pferden und ziehen die Degen.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/> <p>Wo die Granitcolonne von Marengo?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker> <hi rendition="#g">Cambronne.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie tritt ſchon vor, und wünſcht dich zunächſt<lb/> zu begleiten.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/> <p>Das ſoll ſie auch. Ihre Soldaten waren die<lb/> Genoſſen meines ſchönſten Tages, — ſo ſollen ſie<lb/> auch Genoſſen und Helfer an meinem böſeſten ſeyn!<lb/> — — Garden aller Waffenarten mir nach!</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker> <hi rendition="#g">Cambronne.</hi> </speaker><lb/> <p>Herr Pächter Lacoſte, leben Sie nun recht<lb/> wohl und laufen Sie von hier was Sie können<lb/> — Grüßen Sie die Frau und die lieben Kinder,<lb/> und wenn Sie nach zehn Jahren mit denſelben<lb/> wieder zum tauſendſtenmale einen Kuchen eſſen,<lb/> oder ihren Töchtern neue Kleider ſchenken, ſo freuen<lb/> Sie ſich ja von Neuem über Ihre Exiſtenz und<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [310/0318]
Bertrand.
Verdammt das Pferd, welches mich trägt, wenn
der Kaiſer zu Fuß iſt! Ich werde Gemeiner, und
kämpf’ als ſolcher!
Alle Officiere der Suite.
Wir auch!
(Sie ſpringen von den Pferden und ziehen die Degen.)
Napoleon.
Wo die Granitcolonne von Marengo?
Cambronne.
Sie tritt ſchon vor, und wünſcht dich zunächſt
zu begleiten.
Napoleon.
Das ſoll ſie auch. Ihre Soldaten waren die
Genoſſen meines ſchönſten Tages, — ſo ſollen ſie
auch Genoſſen und Helfer an meinem böſeſten ſeyn!
— — Garden aller Waffenarten mir nach!
Cambronne.
Herr Pächter Lacoſte, leben Sie nun recht
wohl und laufen Sie von hier was Sie können
— Grüßen Sie die Frau und die lieben Kinder,
und wenn Sie nach zehn Jahren mit denſelben
wieder zum tauſendſtenmale einen Kuchen eſſen,
oder ihren Töchtern neue Kleider ſchenken, ſo freuen
Sie ſich ja von Neuem über Ihre Exiſtenz und
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/318>, abgerufen am 16.02.2025. |