Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
Herzog von Wellington.
Wetter, die Bergschotten sind eine brave, treue
Nation, -- Lieder auf die sächsischen Eroberer de
anno 500
nach Christi Geburt begeistern sie noch
heute gegen die Franzosen. -- -- Meine Herren
vom Generalstabe: Bonaparte hat uns getäuscht
und überrascht, aber das alles läßt sich gut machen
durch Festigkeit. Wir waren eben im Tanz be-
griffen, und sehr heiter, -- seyen wir in der
Schlacht auch so, und die Franzosen sollen bestürzt
aussehen, wenn sie ihre Erbfeinde nicht im Tanz,
sondern gewaffnet und ruhig sich gegenüber er-
blicken. Vertheilen Sie sich in den Cantonnements,
sorgen Sie, daß jeder Befehlshaber seine Schul-
digkeit thut. Ja keine Unordnung unter den Trup-
pen, -- die strengste Disciplin geübt, -- aber den
Leuten Lebensmittel gegeben, so viel aufzu[t]reiben.
Adieu!

(Ab, -- die Officiere gleichfalls.)
Erster Aufwärter.
Abgeräumt -- Das Volk ist fort.
Zweiter Aufwärter.
Alle Reste in die Tasche -- Da Kuchen über
Kuchen --

17
Herzog von Wellington.
Wetter, die Bergſchotten ſind eine brave, treue
Nation, — Lieder auf die ſächſiſchen Eroberer de
anno 500
nach Chriſti Geburt begeiſtern ſie noch
heute gegen die Franzoſen. — — Meine Herren
vom Generalſtabe: Bonaparte hat uns getäuſcht
und überraſcht, aber das alles läßt ſich gut machen
durch Feſtigkeit. Wir waren eben im Tanz be-
griffen, und ſehr heiter, — ſeyen wir in der
Schlacht auch ſo, und die Franzoſen ſollen beſtürzt
ausſehen, wenn ſie ihre Erbfeinde nicht im Tanz,
ſondern gewaffnet und ruhig ſich gegenüber er-
blicken. Vertheilen Sie ſich in den Cantonnements,
ſorgen Sie, daß jeder Befehlshaber ſeine Schul-
digkeit thut. Ja keine Unordnung unter den Trup-
pen, — die ſtrengſte Disciplin geübt, — aber den
Leuten Lebensmittel gegeben, ſo viel aufzu[t]reiben.
Adieu!

(Ab, — die Officiere gleichfalls.)
Erſter Aufwaͤrter.
Abgeräumt — Das Volk iſt fort.
Zweiter Aufwaͤrter.
Alle Reſte in die Taſche — Da Kuchen über
Kuchen —

17
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0265" n="257"/>
            <sp who="#WELL">
              <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Wellington</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Wetter, die Berg&#x017F;chotten &#x017F;ind eine brave, treue<lb/>
Nation, &#x2014; Lieder auf die &#x017F;äch&#x017F;i&#x017F;chen Eroberer <hi rendition="#aq">de<lb/>
anno 500</hi> nach Chri&#x017F;ti Geburt begei&#x017F;tern &#x017F;ie noch<lb/>
heute gegen die Franzo&#x017F;en. &#x2014; &#x2014; Meine Herren<lb/>
vom General&#x017F;tabe: Bonaparte hat uns getäu&#x017F;cht<lb/>
und überra&#x017F;cht, aber das alles läßt &#x017F;ich gut machen<lb/>
durch Fe&#x017F;tigkeit. Wir waren eben im Tanz be-<lb/>
griffen, und &#x017F;ehr heiter, &#x2014; &#x017F;eyen wir in der<lb/>
Schlacht auch &#x017F;o, und die Franzo&#x017F;en &#x017F;ollen be&#x017F;türzt<lb/>
aus&#x017F;ehen, wenn &#x017F;ie ihre Erbfeinde nicht im Tanz,<lb/>
&#x017F;ondern gewaffnet und ruhig &#x017F;ich gegenüber er-<lb/>
blicken. Vertheilen Sie &#x017F;ich in den Cantonnements,<lb/>
&#x017F;orgen Sie, daß jeder Befehlshaber &#x017F;eine Schul-<lb/>
digkeit thut. Ja keine Unordnung unter den Trup-<lb/>
pen, &#x2014; die &#x017F;treng&#x017F;te Disciplin geübt, &#x2014; aber den<lb/>
Leuten Lebensmittel gegeben, &#x017F;o viel aufzu<supplied>t</supplied>reiben.<lb/>
Adieu!</p><lb/>
              <stage>(Ab, &#x2014; die Officiere gleichfalls.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#EAUFWAE">
              <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Aufwa&#x0364;rter</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Abgeräumt &#x2014; Das Volk i&#x017F;t fort.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ZAUFW">
              <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Aufwa&#x0364;rter</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Alle Re&#x017F;te in die Ta&#x017F;che &#x2014; Da Kuchen über<lb/>
Kuchen &#x2014;</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">17</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0265] Herzog von Wellington. Wetter, die Bergſchotten ſind eine brave, treue Nation, — Lieder auf die ſächſiſchen Eroberer de anno 500 nach Chriſti Geburt begeiſtern ſie noch heute gegen die Franzoſen. — — Meine Herren vom Generalſtabe: Bonaparte hat uns getäuſcht und überraſcht, aber das alles läßt ſich gut machen durch Feſtigkeit. Wir waren eben im Tanz be- griffen, und ſehr heiter, — ſeyen wir in der Schlacht auch ſo, und die Franzoſen ſollen beſtürzt ausſehen, wenn ſie ihre Erbfeinde nicht im Tanz, ſondern gewaffnet und ruhig ſich gegenüber er- blicken. Vertheilen Sie ſich in den Cantonnements, ſorgen Sie, daß jeder Befehlshaber ſeine Schul- digkeit thut. Ja keine Unordnung unter den Trup- pen, — die ſtrengſte Disciplin geübt, — aber den Leuten Lebensmittel gegeben, ſo viel aufzutreiben. Adieu! (Ab, — die Officiere gleichfalls.) Erſter Aufwaͤrter. Abgeräumt — Das Volk iſt fort. Zweiter Aufwaͤrter. Alle Reſte in die Taſche — Da Kuchen über Kuchen — 17

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/265
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/265>, abgerufen am 23.11.2024.