Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Napoleon. Otranto, -- Sie übernehmen wieder das Por- tefeuille des Polizeiministers. Fouche. Sire -- Napoleon. Und Ihnen, Graf Carnot, Dank für die Ver- theidigung von Antwerpen. Carnot. Leider war sie vergeblich, -- ich mußt' es auf Befehl des Königs übergeben. Napoleon. Thut nichts. Belgien entläuft uns doch nicht. Wissen Sie, meine Herren, daß bereits ganz Eu- ropa gegen uns proclamirt und marschirt. Fouche. Wir wissen es. Napoleon. Was thun wir? Carnot. Sire, geben Sie Frankreich eine liberale Con- stitution, mit sichren Garantien, und die Despoten Europas erzittern, während der Bürger von Paris fröhlich sein Vaudeville singt. Napoleon. Otranto, — Sie übernehmen wieder das Por- tefeuille des Polizeiminiſters. Fouché. Sire — Napoleon. Und Ihnen, Graf Carnot, Dank für die Ver- theidigung von Antwerpen. Carnot. Leider war ſie vergeblich, — ich mußt’ es auf Befehl des Königs übergeben. Napoleon. Thut nichts. Belgien entläuft uns doch nicht. Wiſſen Sie, meine Herren, daß bereits ganz Eu- ropa gegen uns proclamirt und marſchirt. Fouché. Wir wiſſen es. Napoleon. Was thun wir? Carnot. Sire, geben Sie Frankreich eine liberale Con- ſtitution, mit ſichren Garantien, und die Deſpoten Europas erzittern, während der Bürger von Paris fröhlich ſein Vaudeville ſingt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0174" n="166"/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Otranto, — Sie übernehmen wieder das Por-<lb/> tefeuille des Polizeiminiſters.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Sire —</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Und Ihnen, Graf Carnot, Dank für die Ver-<lb/> theidigung von Antwerpen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Leider war ſie vergeblich, — ich mußt’ es auf<lb/> Befehl des Königs übergeben.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Thut nichts. Belgien entläuft uns doch nicht.<lb/> Wiſſen Sie, meine Herren, daß bereits ganz Eu-<lb/> ropa gegen uns proclamirt und marſchirt.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Wir wiſſen es.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Was thun wir?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Sire, geben Sie Frankreich eine liberale Con-<lb/> ſtitution, mit ſichren Garantien, und die Deſpoten<lb/> Europas erzittern, während der Bürger von Paris<lb/> fröhlich ſein Vaudeville ſingt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0174]
Napoleon.
Otranto, — Sie übernehmen wieder das Por-
tefeuille des Polizeiminiſters.
Fouché.
Sire —
Napoleon.
Und Ihnen, Graf Carnot, Dank für die Ver-
theidigung von Antwerpen.
Carnot.
Leider war ſie vergeblich, — ich mußt’ es auf
Befehl des Königs übergeben.
Napoleon.
Thut nichts. Belgien entläuft uns doch nicht.
Wiſſen Sie, meine Herren, daß bereits ganz Eu-
ropa gegen uns proclamirt und marſchirt.
Fouché.
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Napoleon.
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Europas erzittern, während der Bürger von Paris
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/174>, abgerufen am 31.07.2024. |