Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.
nicht die Honneurs oder kommt sie in Unordnung, so fass' ich frischen Muth, stürme noch heute Nacht die Tuillerien, und pflanze auf seiner Leiche den Freiheitsbaum auf! Schildwache (ruft:) In's Gewehr! -- Königin Hortense! (Die ganze Wache kommt in Bewegung, und hält gleich darauf zu Pferde und zu Fuß in Ordnung.) Officier der Gardegrenadiere zu Fuß. Präsentirt das Gewehr! Trommel gerührt! Officier der polnischen Lanzenreiter. Säbel heraus! Trompete geblasen! (Trommeln und Trompeten.) Volk. Es lebe Hortense! Hortense (blickt aus dem Wagenfenster:) Ich danke! Viele des Volkes. Die ist doch hübscher als die Angouleme. Jouve (für sich:) Hier ist nichts zu machen -- Die Leute sind zu einexercirt und zu begeistert -- Weg meine Träume -- Es lebe der Kaiser! Volk. Hoch der Kaiser!
nicht die Honneurs oder kommt ſie in Unordnung, ſo faſſ’ ich friſchen Muth, ſtürme noch heute Nacht die Tuillerien, und pflanze auf ſeiner Leiche den Freiheitsbaum auf! Schildwache (ruft:) In’s Gewehr! — Königin Hortenſe! (Die ganze Wache kommt in Bewegung, und haͤlt gleich darauf zu Pferde und zu Fuß in Ordnung.) Officier der Gardegrenadiere zu Fuß. Präſentirt das Gewehr! Trommel gerührt! Officier der polniſchen Lanzenreiter. Säbel heraus! Trompete geblaſen! (Trommeln und Trompeten.) Volk. Es lebe Hortenſe! Hortenſe (blickt aus dem Wagenfenſter:) Ich danke! Viele des Volkes. Die iſt doch hübſcher als die Angouleme. Jouve (fuͤr ſich:) Hier iſt nichts zu machen — Die Leute ſind zu einexercirt und zu begeiſtert — Weg meine Träume — Es lebe der Kaiſer! Volk. Hoch der Kaiſer! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#JOU"> <p><pb facs="#f0161" n="153"/> nicht die Honneurs oder kommt ſie in Unordnung,<lb/> ſo faſſ’ ich friſchen Muth, ſtürme noch heute Nacht<lb/> die Tuillerien, und pflanze auf ſeiner Leiche den<lb/> Freiheitsbaum auf!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHILD"> <speaker> <hi rendition="#g">Schildwache</hi> </speaker> <stage>(ruft:)</stage><lb/> <p>In’s Gewehr! — Königin Hortenſe!</p><lb/> <stage>(Die ganze Wache kommt in Bewegung, und haͤlt gleich<lb/> darauf zu Pferde und zu Fuß in Ordnung.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#OFFGARDEFU"> <speaker><hi rendition="#g">Officier der Gardegrenadiere zu Fuß</hi>.</speaker><lb/> <p>Präſentirt das Gewehr! Trommel gerührt!</p> </sp><lb/> <sp who="#OFFPOLREIT"> <speaker><hi rendition="#g">Officier der polniſchen Lanzenreiter</hi>.</speaker><lb/> <p>Säbel heraus! Trompete geblaſen!</p><lb/> <stage>(Trommeln und Trompeten.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#VOL"> <speaker><hi rendition="#g">Volk</hi>.</speaker><lb/> <p>Es lebe Hortenſe!</p> </sp><lb/> <sp who="#HORTEN"> <speaker> <hi rendition="#g">Hortenſe</hi> </speaker><lb/> <stage>(blickt aus dem Wagenfenſter:)</stage><lb/> <p>Ich danke!</p> </sp><lb/> <sp who="#VIEVOL"> <speaker><hi rendition="#g">Viele des Volkes</hi>.</speaker><lb/> <p>Die iſt doch hübſcher als die Angouleme.</p> </sp><lb/> <sp who="#JOU"> <speaker> <hi rendition="#g">Jouve</hi> </speaker> <stage>(fuͤr ſich:)</stage><lb/> <p>Hier iſt nichts zu machen — Die Leute ſind<lb/> zu einexercirt und zu begeiſtert — Weg meine<lb/> Träume — Es lebe der Kaiſer!</p> </sp><lb/> <sp who="#VOL"> <speaker><hi rendition="#g">Volk</hi>.</speaker><lb/> <p>Hoch der Kaiſer!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0161]
nicht die Honneurs oder kommt ſie in Unordnung,
ſo faſſ’ ich friſchen Muth, ſtürme noch heute Nacht
die Tuillerien, und pflanze auf ſeiner Leiche den
Freiheitsbaum auf!
Schildwache (ruft:)
In’s Gewehr! — Königin Hortenſe!
(Die ganze Wache kommt in Bewegung, und haͤlt gleich
darauf zu Pferde und zu Fuß in Ordnung.)
Officier der Gardegrenadiere zu Fuß.
Präſentirt das Gewehr! Trommel gerührt!
Officier der polniſchen Lanzenreiter.
Säbel heraus! Trompete geblaſen!
(Trommeln und Trompeten.)
Volk.
Es lebe Hortenſe!
Hortenſe
(blickt aus dem Wagenfenſter:)
Ich danke!
Viele des Volkes.
Die iſt doch hübſcher als die Angouleme.
Jouve (fuͤr ſich:)
Hier iſt nichts zu machen — Die Leute ſind
zu einexercirt und zu begeiſtert — Weg meine
Träume — Es lebe der Kaiſer!
Volk.
Hoch der Kaiſer!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/161 |
Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/161>, abgerufen am 31.07.2024. |