Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.Zweite Scene. (Vor den Tuillerien. -- Abenddämmerung. -- Alte Garde- grenadiere zu Fuß, und polnische Lanzenreiter auf Wache. Ueberall Volk.) Alter Gardegrenadier. Was hast du da? Ein anderer alter Gardegrenadier. Betten aus dem Schloß. Alter Gardegrenadier. Wer schlief darin? Der Andere. Die königlichen Haustruppen. Alter Gardegrenadier. Die haben ja einen Geschmack wie die Wickel- kinder der -- Ich wenigstens kannte außer Stroh und Straßenpflaster seit vierzehn Jahren kein Bett, und schlafe so besser, je härter ich liege. Der Andere. Volk, nimm dich in Acht! Es stäuben Federn! (Er wirft die Betten unter das Volk, und legt sich zum Schlafe auf das Pflaster, viele seiner Cameraden eben- falls. -- Das Volk streitet sich um die Betten und reißt sie bei der Gelegenheit zu Stücken.) Zweite Scene. (Vor den Tuillerien. — Abenddaͤmmerung. — Alte Garde- grenadiere zu Fuß, und polniſche Lanzenreiter auf Wache. Ueberall Volk.) Alter Gardegrenadier. Was haſt du da? Ein anderer alter Gardegrenadier. Betten aus dem Schloß. Alter Gardegrenadier. Wer ſchlief darin? Der Andere. Die königlichen Haustruppen. Alter Gardegrenadier. Die haben ja einen Geſchmack wie die Wickel- kinder der — Ich wenigſtens kannte außer Stroh und Straßenpflaſter ſeit vierzehn Jahren kein Bett, und ſchlafe ſo beſſer, je härter ich liege. Der Andere. Volk, nimm dich in Acht! Es ſtäuben Federn! (Er wirft die Betten unter das Volk, und legt ſich zum Schlafe auf das Pflaſter, viele ſeiner Cameraden eben- falls. — Das Volk ſtreitet ſich um die Betten und reißt ſie bei der Gelegenheit zu Stuͤcken.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0159" n="151"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweite Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>(Vor den Tuillerien. — Abenddaͤmmerung. — Alte Garde-<lb/> grenadiere zu Fuß, und polniſche Lanzenreiter auf<lb/> Wache. Ueberall Volk.)</stage><lb/> <sp who="#GARDEGREN"> <speaker><hi rendition="#g">Alter Gardegrenadier</hi>.</speaker><lb/> <p>Was haſt du da?</p> </sp><lb/> <sp who="#AGARDEGREN"> <speaker><hi rendition="#g">Ein anderer alter Gardegrenadier</hi>.</speaker><lb/> <p>Betten aus dem Schloß.</p> </sp><lb/> <sp who="#GARDEGREN"> <speaker><hi rendition="#g">Alter Gardegrenadier</hi>.</speaker><lb/> <p>Wer ſchlief darin?</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker><hi rendition="#g">Der Andere</hi>.</speaker><lb/> <p>Die königlichen Haustruppen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GARDEGREN"> <speaker><hi rendition="#g">Alter Gardegrenadier</hi>.</speaker><lb/> <p>Die haben ja einen Geſchmack wie die Wickel-<lb/> kinder der — Ich wenigſtens kannte außer Stroh<lb/> und Straßenpflaſter ſeit vierzehn Jahren kein Bett,<lb/> und ſchlafe ſo beſſer, je härter ich liege.</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker><hi rendition="#g">Der Andere</hi>.</speaker><lb/> <p>Volk, nimm dich in Acht! Es ſtäuben Federn!</p><lb/> <stage>(Er wirft die Betten unter das Volk, und legt ſich zum<lb/> Schlafe auf das Pflaſter, viele ſeiner Cameraden eben-<lb/> falls. — Das Volk ſtreitet ſich um die Betten und reißt<lb/> ſie bei der Gelegenheit zu Stuͤcken.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [151/0159]
Zweite Scene.
(Vor den Tuillerien. — Abenddaͤmmerung. — Alte Garde-
grenadiere zu Fuß, und polniſche Lanzenreiter auf
Wache. Ueberall Volk.)
Alter Gardegrenadier.
Was haſt du da?
Ein anderer alter Gardegrenadier.
Betten aus dem Schloß.
Alter Gardegrenadier.
Wer ſchlief darin?
Der Andere.
Die königlichen Haustruppen.
Alter Gardegrenadier.
Die haben ja einen Geſchmack wie die Wickel-
kinder der — Ich wenigſtens kannte außer Stroh
und Straßenpflaſter ſeit vierzehn Jahren kein Bett,
und ſchlafe ſo beſſer, je härter ich liege.
Der Andere.
Volk, nimm dich in Acht! Es ſtäuben Federn!
(Er wirft die Betten unter das Volk, und legt ſich zum
Schlafe auf das Pflaſter, viele ſeiner Cameraden eben-
falls. — Das Volk ſtreitet ſich um die Betten und reißt
ſie bei der Gelegenheit zu Stuͤcken.)
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/159>, abgerufen am 16.02.2025. |