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Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

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Ein Krämer tritt mit seiner Frau aus dem
Gewölbe.

Liebe Frau, laß die weißen Cokarden, die sie
wegwerfen, morgen mit dem Frühesten aufsuchen,
und sorgfältig in einen Koffer packen -- Vor ei-
nem Jahre macht' ich es eben so mit den dreifar-
bigen, habe drei Koffer davon voll und pass' auf,
ich setze sie jetzt reißend ab.

(Ruft:)
Hier dreifarbige Cokarden, das Stück zu einem
Sous!
Jouve.
Hund, du wagst die Farben der Nation zu ver-
kaufen?
-- Du kommst meiner Laune gelegen!

(Zu seinen Leuten:)
Nehmt ihm die Cokarden!
(Wieder zu dem Krämer:)
Dir schaff' ich dafür das Tricolor umsonst: sieh,
diese Faust ballt sich unter deiner Nase, und du
wirst weiß, -- jetzt erwürgt sie dich und du wirst
blau wie der heitere Himmel, -- nunmehr zer-
stampf' ich deinen Kopf, und du wirst roth vor
Blut.
Frau des Krämers.
Gott, o Gott!

Ein Kraͤmer tritt mit ſeiner Frau aus dem
Gewoͤlbe.

Liebe Frau, laß die weißen Cokarden, die ſie
wegwerfen, morgen mit dem Früheſten aufſuchen,
und ſorgfältig in einen Koffer packen — Vor ei-
nem Jahre macht’ ich es eben ſo mit den dreifar-
bigen, habe drei Koffer davon voll und paſſ’ auf,
ich ſetze ſie jetzt reißend ab.

(Ruft:)
Hier dreifarbige Cokarden, das Stück zu einem
Sous!
Jouve.
Hund, du wagſt die Farben der Nation zu ver-
kaufen?
— Du kommſt meiner Laune gelegen!

(Zu ſeinen Leuten:)
Nehmt ihm die Cokarden!
(Wieder zu dem Kraͤmer:)
Dir ſchaff’ ich dafür das Tricolor umſonſt: ſieh,
dieſe Fauſt ballt ſich unter deiner Naſe, und du
wirſt weiß, — jetzt erwürgt ſie dich und du wirſt
blau wie der heitere Himmel, — nunmehr zer-
ſtampf’ ich deinen Kopf, und du wirſt roth vor
Blut.
Frau des Kraͤmers.
Gott, o Gott!

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[149/0157] Ein Kraͤmer tritt mit ſeiner Frau aus dem Gewoͤlbe. Liebe Frau, laß die weißen Cokarden, die ſie wegwerfen, morgen mit dem Früheſten aufſuchen, und ſorgfältig in einen Koffer packen — Vor ei- nem Jahre macht’ ich es eben ſo mit den dreifar- bigen, habe drei Koffer davon voll und paſſ’ auf, ich ſetze ſie jetzt reißend ab. (Ruft:) Hier dreifarbige Cokarden, das Stück zu einem Sous! Jouve. Hund, du wagſt die Farben der Nation zu ver- kaufen? — Du kommſt meiner Laune gelegen! (Zu ſeinen Leuten:) Nehmt ihm die Cokarden! (Wieder zu dem Kraͤmer:) Dir ſchaff’ ich dafür das Tricolor umſonſt: ſieh, dieſe Fauſt ballt ſich unter deiner Naſe, und du wirſt weiß, — jetzt erwürgt ſie dich und du wirſt blau wie der heitere Himmel, — nunmehr zer- ſtampf’ ich deinen Kopf, und du wirſt roth vor Blut. Frau des Kraͤmers. Gott, o Gott!

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Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/157>, abgerufen am 24.11.2024.