Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Herzog von Angouleme. Gemahlin, nicht so heftig. Du bekommst wie- der die Migraine. Herzogin von Angouleme. Was Migraine -- Er --! Herzog von Berry. Was will er denn mit seinen wenigen Leuten? Blacas d'Aulps. Königliche Hoheit, ruhig, -- lassen Sie es mit der Personage gut seyn. D'Ambray. Ueberlassen Sie ihn den Jurys. Herzogin von Angouleme. Ihn den Jurys? -- Menschen, wißt ihr, wer seine Jurys sind? -- Die Heere Europas, und kein Anderer -- O Waffen, Waffen, Waffen! -- Sturmglocken geläutet -- Alles, alles aufgeboten, in der Kirche wie auf dem Schlachtfelde! -- Ge- landet -- -- Weh' mein Herz -- -- Nun macht Er seine Tigersprünge, wie einst von Aegypten nach Paris, von Eylau nach Madrid, von Madrid nach Wien, nach Moskau -- O, ich fühle schon seine Krallen! Herzog von Angouleme. Diener, Diener, sie wird ohnmächtig -- cöllni- sches Wasser -- Herzog von Angouleme. Gemahlin, nicht ſo heftig. Du bekommſt wie- der die Migraine. Herzogin von Angouleme. Was Migraine — Er —! Herzog von Berry. Was will er denn mit ſeinen wenigen Leuten? Blacas d’Aulps. Königliche Hoheit, ruhig, — laſſen Sie es mit der Perſonage gut ſeyn. D’Ambray. Ueberlaſſen Sie ihn den Jurys. Herzogin von Angouleme. Ihn den Jurys? — Menſchen, wißt ihr, wer ſeine Jurys ſind? — Die Heere Europas, und kein Anderer — O Waffen, Waffen, Waffen! — Sturmglocken geläutet — Alles, alles aufgeboten, in der Kirche wie auf dem Schlachtfelde! — Ge- landet — — Weh’ mein Herz — — Nun macht Er ſeine Tigerſprünge, wie einſt von Aegypten nach Paris, von Eylau nach Madrid, von Madrid nach Wien, nach Moskau — O, ich fühle ſchon ſeine Krallen! Herzog von Angouleme. Diener, Diener, ſie wird ohnmächtig — cöllni- ſches Waſſer — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0110" n="102"/> <sp who="#ANGO"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Gemahlin, nicht ſo heftig. Du bekommſt wie-<lb/> der die Migraine.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Was Migraine — Er —!</p> </sp><lb/> <sp who="#BERR"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Berry</hi>.</speaker><lb/> <p>Was will er denn mit ſeinen wenigen Leuten?</p> </sp><lb/> <sp who="#BLA"> <speaker><hi rendition="#g">Blacas d’Aulps</hi>.</speaker><lb/> <p>Königliche Hoheit, ruhig, — laſſen Sie es mit<lb/> der Perſonage gut ſeyn.</p> </sp><lb/> <sp who="#DAM"> <speaker><hi rendition="#g">D’Ambray</hi>.</speaker><lb/> <p>Ueberlaſſen Sie ihn den Jurys.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihn den Jurys? — Menſchen, wißt ihr, wer<lb/> ſeine Jurys ſind? — Die Heere Europas, und<lb/> kein Anderer — O Waffen, Waffen, Waffen! —<lb/> Sturmglocken geläutet — Alles, alles aufgeboten,<lb/> in der Kirche wie auf dem Schlachtfelde! — Ge-<lb/> landet — — Weh’ mein Herz — — Nun macht<lb/> Er ſeine Tigerſprünge, wie einſt von Aegypten<lb/> nach Paris, von Eylau nach Madrid, von Madrid<lb/> nach Wien, nach Moskau — O, ich fühle ſchon<lb/> ſeine Krallen!</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGO"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Diener, Diener, ſie wird ohnmächtig — cöllni-<lb/> ſches Waſſer —</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0110]
Herzog von Angouleme.
Gemahlin, nicht ſo heftig. Du bekommſt wie-
der die Migraine.
Herzogin von Angouleme.
Was Migraine — Er —!
Herzog von Berry.
Was will er denn mit ſeinen wenigen Leuten?
Blacas d’Aulps.
Königliche Hoheit, ruhig, — laſſen Sie es mit
der Perſonage gut ſeyn.
D’Ambray.
Ueberlaſſen Sie ihn den Jurys.
Herzogin von Angouleme.
Ihn den Jurys? — Menſchen, wißt ihr, wer
ſeine Jurys ſind? — Die Heere Europas, und
kein Anderer — O Waffen, Waffen, Waffen! —
Sturmglocken geläutet — Alles, alles aufgeboten,
in der Kirche wie auf dem Schlachtfelde! — Ge-
landet — — Weh’ mein Herz — — Nun macht
Er ſeine Tigerſprünge, wie einſt von Aegypten
nach Paris, von Eylau nach Madrid, von Madrid
nach Wien, nach Moskau — O, ich fühle ſchon
ſeine Krallen!
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/110>, abgerufen am 31.07.2024. |