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Gottsched, Johann Christoph: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Leipzig, 1730.

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Horatius von der Dicht-Kunst.

Wenn unsern Dichtern nur der Ausputz nicht so schwer,
Gedult und langer Fleiß so unerträglich wär.
405O ihr Pompilier, so edel von Geblüthe,

Als aufgeweckt am Geist und redlich im Gemüthe,
Verwerft doch jeden Vers, den nicht so manche Nacht,
So manches Tages-Fleiß hat ins Geschick gebracht,
Und den sein Meister nicht, an Worten und an Sprüchen,
410Wohl zehnmahl übersehn, wohl zehnmahl ausgestrichen:

Verwirft Democritus die Regeln der Vernunft,
Und lobt er nur den Geist an der Poeten-Zunft;
Ja meynt er gar der Sitz, den Phöbus sich erkohren,
Der hohe Pindus-Berg, gehöre nur vor Thoren:
415So putzt sich mancher itzt kaum Nägel oder Bart,

Entflieht aus Eigensinn der Menschen Gegenwart,
403
405
407
412
415
Lebt
403 Wenn unsern Dichtern. Horatz klagt über die Faulheit der lateinischen
Poeten. Sie wollten sich nicht die Mühe nehmen was rechtes zu machen: daher
sagt auch Quintilian, in Comedia maxime claudicamus. Bey uns Deutschen
gehts eben so, denn unter so viel hundert Stücken, die von deutschen Comödianten
gespielt werden, taugt fast kein einziges was: wo es nicht aus dem Französischen
übersetzt ist. Mit andern Gedichten geht es nicht besser.
405 Pompilier. Die Pisonen, an welche Horatz diesen Tractat schrieb, sollten
vom Numa Pompilius herstammen: drum nennet er sie Pompilier.
407 Verwerft doch etc. Das ist eine scharfe Regel. Wo werden da die ge-
schwinden Poeten bleiben, die sich rühmen gantze Bogen in ein paar Stunden hin-
geschrieben zu haben, ohne daß sie das geringste Wort darinn ausstreichen dörfen?
Sie müssen gantz ausserordentliche Geister haben, daß sie alles auf einmahl recht
machen können! Zu Horatii Zeiten gab es dergleichen grosse Dichter nicht: denn
selbst Virgil hat seine Verße, wie der Bär seine Jungen, gemacht.
412 Den Geist. Ingenium, Cicero im I. Buche vom Wahrsagen schreibt,
Democritus habe davor gehalten, daß ohne die Raserey oder Begeisterung niemand
ein grosser Poet seyn könne. Gewisser massen hat er recht. Aber wenn er von seinem
Geiste die Regeln der Kunst und die Vernunft ausschließt: so wird er lauter unsin-
nige Poeten auf dem Parnaß haben wollen, wie Horatz spricht, excludit sanos
Helicone Poetas:
und Plato wird Recht haben, wenn er in seiner Republic keine
Dichter leiden will. Jndessen halten doch bis auf den heutigen Tag die meisten da-
vor, die Poeten würden gebohren, und wüchsen gleichsam wie die Piltzen fix und
fertig aus der Erden. Höchstens, meynen sie, man müsse sich die Regeln der Verß-
macher-Kunst, vom scandiren und Reimen ein wenig bekannt machen; das übrige
gebe sich von selbst. Wenn Pritschmeister Poeten wären, so hätten sie gantz recht.
415 So putzt sich etc. Die Poeten in Rom waren auf die Grille gerathen, ein
geistreicher Poet könne bey seinen hohen Gedancken nicht so sorgfältig auf den Wohl-
stand seyn, als andre Leute. Darum fiengen alle Sylbenhencker an schmutzig ein-
herzugehen, damit man sie nur vor Poeten ansehen sollte.
C 3

Horatius von der Dicht-Kunſt.

Wenn unſern Dichtern nur der Ausputz nicht ſo ſchwer,
Gedult und langer Fleiß ſo unertraͤglich waͤr.
405O ihr Pompilier, ſo edel von Gebluͤthe,

Als aufgeweckt am Geiſt und redlich im Gemuͤthe,
Verwerft doch jeden Vers, den nicht ſo manche Nacht,
So manches Tages-Fleiß hat ins Geſchick gebracht,
Und den ſein Meiſter nicht, an Worten und an Spruͤchen,
410Wohl zehnmahl uͤberſehn, wohl zehnmahl ausgeſtrichen:

Verwirft Democritus die Regeln der Vernunft,
Und lobt er nur den Geiſt an der Poeten-Zunft;
Ja meynt er gar der Sitz, den Phoͤbus ſich erkohren,
Der hohe Pindus-Berg, gehoͤre nur vor Thoren:
415So putzt ſich mancher itzt kaum Naͤgel oder Bart,

Entflieht aus Eigenſinn der Menſchen Gegenwart,
403
405
407
412
415
Lebt
403 Wenn unſern Dichtern. Horatz klagt uͤber die Faulheit der lateiniſchen
Poeten. Sie wollten ſich nicht die Muͤhe nehmen was rechtes zu machen: daher
ſagt auch Quintilian, in Comedia maxime claudicamus. Bey uns Deutſchen
gehts eben ſo, denn unter ſo viel hundert Stuͤcken, die von deutſchen Comoͤdianten
geſpielt werden, taugt faſt kein einziges was: wo es nicht aus dem Franzoͤſiſchen
uͤberſetzt iſt. Mit andern Gedichten geht es nicht beſſer.
405 Pompilier. Die Piſonen, an welche Horatz dieſen Tractat ſchrieb, ſollten
vom Numa Pompilius herſtammen: drum nennet er ſie Pompilier.
407 Verwerft doch ꝛc. Das iſt eine ſcharfe Regel. Wo werden da die ge-
ſchwinden Poeten bleiben, die ſich ruͤhmen gantze Bogen in ein paar Stunden hin-
geſchrieben zu haben, ohne daß ſie das geringſte Wort darinn ausſtreichen doͤrfen?
Sie muͤſſen gantz auſſerordentliche Geiſter haben, daß ſie alles auf einmahl recht
machen koͤnnen! Zu Horatii Zeiten gab es dergleichen groſſe Dichter nicht: denn
ſelbſt Virgil hat ſeine Verße, wie der Baͤr ſeine Jungen, gemacht.
412 Den Geiſt. Ingenium, Cicero im I. Buche vom Wahrſagen ſchreibt,
Democritus habe davor gehalten, daß ohne die Raſerey oder Begeiſterung niemand
ein groſſer Poet ſeyn koͤnne. Gewiſſer maſſen hat er recht. Aber wenn er von ſeinem
Geiſte die Regeln der Kunſt und die Vernunft ausſchließt: ſo wird er lauter unſin-
nige Poeten auf dem Parnaß haben wollen, wie Horatz ſpricht, excludit ſanos
Helicone Poetas:
und Plato wird Recht haben, wenn er in ſeiner Republic keine
Dichter leiden will. Jndeſſen halten doch bis auf den heutigen Tag die meiſten da-
vor, die Poeten wuͤrden gebohren, und wuͤchſen gleichſam wie die Piltzen fix und
fertig aus der Erden. Hoͤchſtens, meynen ſie, man muͤſſe ſich die Regeln der Verß-
macher-Kunſt, vom ſcandiren und Reimen ein wenig bekannt machen; das uͤbrige
gebe ſich von ſelbſt. Wenn Pritſchmeiſter Poeten waͤren, ſo haͤtten ſie gantz recht.
415 So putzt ſich ꝛc. Die Poeten in Rom waren auf die Grille gerathen, ein
geiſtreicher Poet koͤnne bey ſeinen hohen Gedancken nicht ſo ſorgfaͤltig auf den Wohl-
ſtand ſeyn, als andre Leute. Darum fiengen alle Sylbenhencker an ſchmutzig ein-
herzugehen, damit man ſie nur vor Poeten anſehen ſollte.
C 3
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[37/0065] Horatius von der Dicht-Kunſt. Wenn unſern Dichtern nur der Ausputz nicht ſo ſchwer, Gedult und langer Fleiß ſo unertraͤglich waͤr. O ihr Pompilier, ſo edel von Gebluͤthe, Als aufgeweckt am Geiſt und redlich im Gemuͤthe, Verwerft doch jeden Vers, den nicht ſo manche Nacht, So manches Tages-Fleiß hat ins Geſchick gebracht, Und den ſein Meiſter nicht, an Worten und an Spruͤchen, Wohl zehnmahl uͤberſehn, wohl zehnmahl ausgeſtrichen: Verwirft Democritus die Regeln der Vernunft, Und lobt er nur den Geiſt an der Poeten-Zunft; Ja meynt er gar der Sitz, den Phoͤbus ſich erkohren, Der hohe Pindus-Berg, gehoͤre nur vor Thoren: So putzt ſich mancher itzt kaum Naͤgel oder Bart, Entflieht aus Eigenſinn der Menſchen Gegenwart, Lebt 403 405 407 412 415 403 Wenn unſern Dichtern. Horatz klagt uͤber die Faulheit der lateiniſchen Poeten. Sie wollten ſich nicht die Muͤhe nehmen was rechtes zu machen: daher ſagt auch Quintilian, in Comedia maxime claudicamus. Bey uns Deutſchen gehts eben ſo, denn unter ſo viel hundert Stuͤcken, die von deutſchen Comoͤdianten geſpielt werden, taugt faſt kein einziges was: wo es nicht aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt iſt. Mit andern Gedichten geht es nicht beſſer. 405 Pompilier. Die Piſonen, an welche Horatz dieſen Tractat ſchrieb, ſollten vom Numa Pompilius herſtammen: drum nennet er ſie Pompilier. 407 Verwerft doch ꝛc. Das iſt eine ſcharfe Regel. Wo werden da die ge- ſchwinden Poeten bleiben, die ſich ruͤhmen gantze Bogen in ein paar Stunden hin- geſchrieben zu haben, ohne daß ſie das geringſte Wort darinn ausſtreichen doͤrfen? Sie muͤſſen gantz auſſerordentliche Geiſter haben, daß ſie alles auf einmahl recht machen koͤnnen! Zu Horatii Zeiten gab es dergleichen groſſe Dichter nicht: denn ſelbſt Virgil hat ſeine Verße, wie der Baͤr ſeine Jungen, gemacht. 412 Den Geiſt. Ingenium, Cicero im I. Buche vom Wahrſagen ſchreibt, Democritus habe davor gehalten, daß ohne die Raſerey oder Begeiſterung niemand ein groſſer Poet ſeyn koͤnne. Gewiſſer maſſen hat er recht. Aber wenn er von ſeinem Geiſte die Regeln der Kunſt und die Vernunft ausſchließt: ſo wird er lauter unſin- nige Poeten auf dem Parnaß haben wollen, wie Horatz ſpricht, excludit ſanos Helicone Poetas: und Plato wird Recht haben, wenn er in ſeiner Republic keine Dichter leiden will. Jndeſſen halten doch bis auf den heutigen Tag die meiſten da- vor, die Poeten wuͤrden gebohren, und wuͤchſen gleichſam wie die Piltzen fix und fertig aus der Erden. Hoͤchſtens, meynen ſie, man muͤſſe ſich die Regeln der Verß- macher-Kunſt, vom ſcandiren und Reimen ein wenig bekannt machen; das uͤbrige gebe ſich von ſelbſt. Wenn Pritſchmeiſter Poeten waͤren, ſo haͤtten ſie gantz recht. 415 So putzt ſich ꝛc. Die Poeten in Rom waren auf die Grille gerathen, ein geiſtreicher Poet koͤnne bey ſeinen hohen Gedancken nicht ſo ſorgfaͤltig auf den Wohl- ſtand ſeyn, als andre Leute. Darum fiengen alle Sylbenhencker an ſchmutzig ein- herzugehen, damit man ſie nur vor Poeten anſehen ſollte. C 3

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Zitationshilfe: Gottsched, Johann Christoph: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Leipzig, 1730, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottsched_versuch_1730/65>, abgerufen am 23.04.2024.