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Gotthelf, Jeremias [d. i. Albert Bitzius]: Kurt von Koppigen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–194. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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das Wichtige zu vernehmen, und Wein und Zorn und Angst, Alles war verschwunden, und nur der Raubinstinkt streckte die Fühlfäden aller fünf Sinne aus, als wie die fünf Finger, um die wichtige Nachricht zu hören. Heute war ich in Solothurn, sprach Xaveri, um einigen Fräuleins, welche gerne Männer hätten, zu weissagen, ob sie welche bekämen, und was für welche? Das wäre ein gut Geschäft, sie geben, was sie haben, wenn man ihnen sagt, sie kriegten Einen, haben aber leider nicht eben viel zu geben. Hatte dann bei einem Domherrn viel zu thun, er hat Hühneraugen, die Köchin Hühner, diese Hühner mußte ich das Legen lehren, welches sie bisher nicht konnten, trotz Hafer und Grütze, welche an ihnen nicht gespart wurden. Die Köchin war sehr beschäftigt, ich wußte lange nicht warum, vernahm endlich, es würde diesen Abend ein Zug von geistlichen Herren und einigen reichen Familien von Solothurn nach Fraubrunnen aufbrechen, um dort die Weihnacht würdig zu feiern, den Dienst der Kirche zu versehen und die verwandten Schwestern, Fräuleins aus den vornehmen Geschlechtern, zu besuchen. Da wäre Beute, dachte ich, das Beste, was Jeder hat, zieht er an, und mit leeren Händen geht Keiner. Ich forschte nach dem Geleite und vernahm, daß es nur aus einigen Klosterknechten bestehen solle, mehr zum Dienste, als zum Schutze, denn an Gefahr auf dem kurzen Wege in befreundetem Lande denkt Niemand. Da mache ich mich auf die Beine,

das Wichtige zu vernehmen, und Wein und Zorn und Angst, Alles war verschwunden, und nur der Raubinstinkt streckte die Fühlfäden aller fünf Sinne aus, als wie die fünf Finger, um die wichtige Nachricht zu hören. Heute war ich in Solothurn, sprach Xaveri, um einigen Fräuleins, welche gerne Männer hätten, zu weissagen, ob sie welche bekämen, und was für welche? Das wäre ein gut Geschäft, sie geben, was sie haben, wenn man ihnen sagt, sie kriegten Einen, haben aber leider nicht eben viel zu geben. Hatte dann bei einem Domherrn viel zu thun, er hat Hühneraugen, die Köchin Hühner, diese Hühner mußte ich das Legen lehren, welches sie bisher nicht konnten, trotz Hafer und Grütze, welche an ihnen nicht gespart wurden. Die Köchin war sehr beschäftigt, ich wußte lange nicht warum, vernahm endlich, es würde diesen Abend ein Zug von geistlichen Herren und einigen reichen Familien von Solothurn nach Fraubrunnen aufbrechen, um dort die Weihnacht würdig zu feiern, den Dienst der Kirche zu versehen und die verwandten Schwestern, Fräuleins aus den vornehmen Geschlechtern, zu besuchen. Da wäre Beute, dachte ich, das Beste, was Jeder hat, zieht er an, und mit leeren Händen geht Keiner. Ich forschte nach dem Geleite und vernahm, daß es nur aus einigen Klosterknechten bestehen solle, mehr zum Dienste, als zum Schutze, denn an Gefahr auf dem kurzen Wege in befreundetem Lande denkt Niemand. Da mache ich mich auf die Beine,

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[0154] das Wichtige zu vernehmen, und Wein und Zorn und Angst, Alles war verschwunden, und nur der Raubinstinkt streckte die Fühlfäden aller fünf Sinne aus, als wie die fünf Finger, um die wichtige Nachricht zu hören. Heute war ich in Solothurn, sprach Xaveri, um einigen Fräuleins, welche gerne Männer hätten, zu weissagen, ob sie welche bekämen, und was für welche? Das wäre ein gut Geschäft, sie geben, was sie haben, wenn man ihnen sagt, sie kriegten Einen, haben aber leider nicht eben viel zu geben. Hatte dann bei einem Domherrn viel zu thun, er hat Hühneraugen, die Köchin Hühner, diese Hühner mußte ich das Legen lehren, welches sie bisher nicht konnten, trotz Hafer und Grütze, welche an ihnen nicht gespart wurden. Die Köchin war sehr beschäftigt, ich wußte lange nicht warum, vernahm endlich, es würde diesen Abend ein Zug von geistlichen Herren und einigen reichen Familien von Solothurn nach Fraubrunnen aufbrechen, um dort die Weihnacht würdig zu feiern, den Dienst der Kirche zu versehen und die verwandten Schwestern, Fräuleins aus den vornehmen Geschlechtern, zu besuchen. Da wäre Beute, dachte ich, das Beste, was Jeder hat, zieht er an, und mit leeren Händen geht Keiner. Ich forschte nach dem Geleite und vernahm, daß es nur aus einigen Klosterknechten bestehen solle, mehr zum Dienste, als zum Schutze, denn an Gefahr auf dem kurzen Wege in befreundetem Lande denkt Niemand. Da mache ich mich auf die Beine,

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T09:57:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T09:57:28Z)

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Zitationshilfe: Gotthelf, Jeremias [d. i. Albert Bitzius]: Kurt von Koppigen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–194. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotthelf_koppingen_1910/154>, abgerufen am 22.11.2024.