Es war einmal ein Vater, der hatte sieben Kinder: vier Söhne, August, Jacob, Lorenz und Heinrich, und drey Töchter, Dorchen, Lottchen und Albertine.
An einem schönen Sommerabend gieng der Vater mit seinen sieben Kindern spatzieren. Es war eine angenehme Wiese, wo ein sanfter Bach herunterfloß. Da setzte sich der Vater an den Bach, und sahe zu, wie die muntere Jugend, wie die kleinen Heuschrecken, im Gra- se herumhüpfte. Nun, sprach er bey sich selbst, will ich doch einmal Achtung geben, was sie vornehmen. Vielleicht hab' ich hier Gelegenheit, ihre Neigungen und Gesinnun- gen zu erforschen.
August lief hinter die Schmetterlinge her, konnte sich sehr über ein Blümchen freuen,
nahm
XIII. Der Traum.
Es war einmal ein Vater, der hatte ſieben Kinder: vier Soͤhne, Auguſt, Jacob, Lorenz und Heinrich, und drey Toͤchter, Dorchen, Lottchen und Albertine.
An einem ſchoͤnen Sommerabend gieng der Vater mit ſeinen ſieben Kindern ſpatzieren. Es war eine angenehme Wieſe, wo ein ſanfter Bach herunterfloß. Da ſetzte ſich der Vater an den Bach, und ſahe zu, wie die muntere Jugend, wie die kleinen Heuſchrecken, im Gra- ſe herumhuͤpfte. Nun, ſprach er bey ſich ſelbſt, will ich doch einmal Achtung geben, was ſie vornehmen. Vielleicht hab’ ich hier Gelegenheit, ihre Neigungen und Geſinnun- gen zu erforſchen.
Auguſt lief hinter die Schmetterlinge her, konnte ſich ſehr uͤber ein Bluͤmchen freuen,
nahm
<TEI><text><body><pbfacs="#f0081"n="59"/><divn="1"><head><hirendition="#aq">XIII.</hi><lb/><hirendition="#g">Der Traum</hi>.</head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>s war einmal ein Vater, der hatte ſieben<lb/>
Kinder: vier Soͤhne, <hirendition="#fr">Auguſt, Jacob,<lb/>
Lorenz</hi> und <hirendition="#fr">Heinrich</hi>, und drey Toͤchter,<lb/><hirendition="#fr">Dorchen, Lottchen</hi> und <hirendition="#fr">Albertine</hi>.</p><lb/><p>An einem ſchoͤnen Sommerabend gieng der<lb/>
Vater mit ſeinen ſieben Kindern ſpatzieren. Es<lb/>
war eine angenehme Wieſe, wo ein ſanfter<lb/>
Bach herunterfloß. Da ſetzte ſich der Vater<lb/>
an den Bach, und ſahe zu, wie die muntere<lb/>
Jugend, wie die kleinen Heuſchrecken, im Gra-<lb/>ſe herumhuͤpfte. Nun, ſprach er bey ſich<lb/>ſelbſt, will ich doch einmal Achtung geben,<lb/>
was ſie vornehmen. Vielleicht hab’ ich hier<lb/>
Gelegenheit, ihre Neigungen und Geſinnun-<lb/>
gen zu erforſchen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Auguſt</hi> lief hinter die Schmetterlinge her,<lb/>
konnte ſich ſehr uͤber ein Bluͤmchen freuen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nahm</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[59/0081]
XIII.
Der Traum.
Es war einmal ein Vater, der hatte ſieben
Kinder: vier Soͤhne, Auguſt, Jacob,
Lorenz und Heinrich, und drey Toͤchter,
Dorchen, Lottchen und Albertine.
An einem ſchoͤnen Sommerabend gieng der
Vater mit ſeinen ſieben Kindern ſpatzieren. Es
war eine angenehme Wieſe, wo ein ſanfter
Bach herunterfloß. Da ſetzte ſich der Vater
an den Bach, und ſahe zu, wie die muntere
Jugend, wie die kleinen Heuſchrecken, im Gra-
ſe herumhuͤpfte. Nun, ſprach er bey ſich
ſelbſt, will ich doch einmal Achtung geben,
was ſie vornehmen. Vielleicht hab’ ich hier
Gelegenheit, ihre Neigungen und Geſinnun-
gen zu erforſchen.
Auguſt lief hinter die Schmetterlinge her,
konnte ſich ſehr uͤber ein Bluͤmchen freuen,
nahm
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/81>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.