Georg. Der alte Mann hat auch lauter Wasser getrunken. Das kann doch aber eben nicht gesund seyn. Es ist einem davon so kalt im Leibe.
Vater. Was fehlt euch denn bey eurem Wassertrinken? Das gesundeste Getränk ist reines kaltes Wasser, weil es mit nichts ver- mischt ist, und durch seine Kälte stärkt. Wenn du sauren Kohl gegessen hast, und Bier drauf trinkst, so macht das eine Gährung, und es wird dir übel. Nach reinem Wasser aber nicht. Das wußte der alte Mann wohl. Er kam dabey nicht von Kräften, wie viele Leute glau- ben. Viele Menschen, die kein Wasser trin- ken, sondern Bier, Wein, und dergleichen, und die köstlichsten Speisen genießen, sind weit weichlicher, und können lange die Arbeit nicht thun, als ein gemeiner Bauer bey Was- ser und Brod.
Georg.
Georg. Der alte Mann hat auch lauter Waſſer getrunken. Das kann doch aber eben nicht geſund ſeyn. Es iſt einem davon ſo kalt im Leibe.
Vater. Was fehlt euch denn bey eurem Waſſertrinken? Das geſundeſte Getraͤnk iſt reines kaltes Waſſer, weil es mit nichts ver- miſcht iſt, und durch ſeine Kaͤlte ſtaͤrkt. Wenn du ſauren Kohl gegeſſen haſt, und Bier drauf trinkſt, ſo macht das eine Gaͤhrung, und es wird dir uͤbel. Nach reinem Waſſer aber nicht. Das wußte der alte Mann wohl. Er kam dabey nicht von Kraͤften, wie viele Leute glau- ben. Viele Menſchen, die kein Waſſer trin- ken, ſondern Bier, Wein, und dergleichen, und die koͤſtlichſten Speiſen genießen, ſind weit weichlicher, und koͤnnen lange die Arbeit nicht thun, als ein gemeiner Bauer bey Waſ- ſer und Brod.
Georg.
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Georg. Der alte Mann hat auch lauter
Waſſer getrunken. Das kann doch aber eben
nicht geſund ſeyn. Es iſt einem davon ſo kalt
im Leibe.
Vater. Was fehlt euch denn bey eurem
Waſſertrinken? Das geſundeſte Getraͤnk iſt
reines kaltes Waſſer, weil es mit nichts ver-
miſcht iſt, und durch ſeine Kaͤlte ſtaͤrkt. Wenn
du ſauren Kohl gegeſſen haſt, und Bier drauf
trinkſt, ſo macht das eine Gaͤhrung, und es
wird dir uͤbel. Nach reinem Waſſer aber nicht.
Das wußte der alte Mann wohl. Er kam
dabey nicht von Kraͤften, wie viele Leute glau-
ben. Viele Menſchen, die kein Waſſer trin-
ken, ſondern Bier, Wein, und dergleichen,
und die koͤſtlichſten Speiſen genießen, ſind
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nicht thun, als ein gemeiner Bauer bey Waſ-
ſer und Brod.
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/360>, abgerufen am 23.11.2024.
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