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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.

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krank gewesen? -- Nur zweymal? Und die
ganze übrige Zeit gesund, bis an seinen Tod.
Wie oft seyd ihr schon krank gewesen! Wie
oft habt ihr euch selbst krank gemacht! --
Und seyd noch nicht einmal zehn Jahre alt!
Der Mann hatte doch wohl recht eigentlich
gelebt. Lies nun fort, Georg!

Georg. "Noch den Tag vor seinem Tode
war er auf der Hochzeit seiner
Ur -- Ur -- wie soll das heis-
sen? -- Urenkelinn gewesen."

Das verstehe ich nicht.

Vater. Kennst du deiner ältesten Schwe-
ster Kind, das kleine Riekchen? Siehe, das
ist meine Enkelinn. Wenn das groß würde,
und ein Kind bekäme, so wäre Riekchens Kind
meine Großenkelinn. Und wenn ich der ihre
Kinder erlebte, so wäre ich Aeltervater. Aber
nun wieder ein Kind von diesen letztern, das
wären mir Urenkel. Also bis ins vierte Glied.

Verstehst
X 4

krank geweſen? — Nur zweymal? Und die
ganze uͤbrige Zeit geſund, bis an ſeinen Tod.
Wie oft ſeyd ihr ſchon krank geweſen! Wie
oft habt ihr euch ſelbſt krank gemacht! —
Und ſeyd noch nicht einmal zehn Jahre alt!
Der Mann hatte doch wohl recht eigentlich
gelebt. Lies nun fort, Georg!

Georg. „Noch den Tag vor ſeinem Tode
war er auf der Hochzeit ſeiner
Ur — Ur — wie ſoll das heiſ-
ſen? — Urenkelinn geweſen.“

Das verſtehe ich nicht.

Vater. Kennſt du deiner aͤlteſten Schwe-
ſter Kind, das kleine Riekchen? Siehe, das
iſt meine Enkelinn. Wenn das groß wuͤrde,
und ein Kind bekaͤme, ſo waͤre Riekchens Kind
meine Großenkelinn. Und wenn ich der ihre
Kinder erlebte, ſo waͤre ich Aeltervater. Aber
nun wieder ein Kind von dieſen letztern, das
waͤren mir Urenkel. Alſo bis ins vierte Glied.

Verſtehſt
X 4
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[327/0349] krank geweſen? — Nur zweymal? Und die ganze uͤbrige Zeit geſund, bis an ſeinen Tod. Wie oft ſeyd ihr ſchon krank geweſen! Wie oft habt ihr euch ſelbſt krank gemacht! — Und ſeyd noch nicht einmal zehn Jahre alt! Der Mann hatte doch wohl recht eigentlich gelebt. Lies nun fort, Georg! Georg. „Noch den Tag vor ſeinem Tode war er auf der Hochzeit ſeiner Ur — Ur — wie ſoll das heiſ- ſen? — Urenkelinn geweſen.“ Das verſtehe ich nicht. Vater. Kennſt du deiner aͤlteſten Schwe- ſter Kind, das kleine Riekchen? Siehe, das iſt meine Enkelinn. Wenn das groß wuͤrde, und ein Kind bekaͤme, ſo waͤre Riekchens Kind meine Großenkelinn. Und wenn ich der ihre Kinder erlebte, ſo waͤre ich Aeltervater. Aber nun wieder ein Kind von dieſen letztern, das waͤren mir Urenkel. Alſo bis ins vierte Glied. Verſtehſt X 4

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/349>, abgerufen am 22.11.2024.