Nun, sagte der Herr von Gutherz, das ist edler, als wenn ich ihnen täglich einen Thaler gäbe. Bleiben Sie diesen Mittag bey mir zu Tische. Ich danke Ihnen sehr für diese Nachricht. Keine größere Freude konnten Sie mir an meinem heutigen Geburtstage machen. Gleich aber soll einer hinausgehen, und den armen Kerl herein holen. Ich will Ihnen wie- der eine Freude machen.
Indem kam seine Gemahlinn mit den Kin- dern ins Zimmer. Denen wurde die Geschich- te erzählt, und es flossen mitleidige Thränen.
Wir setzten uns zu Tische. Der arme Tagelöhner wurde gemeldet. Er stutzte ge- waltig, als er ins Zimmer trat, besonders da er mich sah.
Peter! fragte ihn der Herr, ich höre, du hast Schulden. Ist das wahr? Ja! gnädig- ster Herr, sagte er mit Zittern und Beben; aber keine weiter, als ich da dem lieben
Herrn
IITheil. X
Nun, ſagte der Herr von Gutherz, das iſt edler, als wenn ich ihnen taͤglich einen Thaler gaͤbe. Bleiben Sie dieſen Mittag bey mir zu Tiſche. Ich danke Ihnen ſehr fuͤr dieſe Nachricht. Keine groͤßere Freude konnten Sie mir an meinem heutigen Geburtstage machen. Gleich aber ſoll einer hinausgehen, und den armen Kerl herein holen. Ich will Ihnen wie- der eine Freude machen.
Indem kam ſeine Gemahlinn mit den Kin- dern ins Zimmer. Denen wurde die Geſchich- te erzaͤhlt, und es floſſen mitleidige Thraͤnen.
Wir ſetzten uns zu Tiſche. Der arme Tageloͤhner wurde gemeldet. Er ſtutzte ge- waltig, als er ins Zimmer trat, beſonders da er mich ſah.
Peter! fragte ihn der Herr, ich hoͤre, du haſt Schulden. Iſt das wahr? Ja! gnaͤdig- ſter Herr, ſagte er mit Zittern und Beben; aber keine weiter, als ich da dem lieben
Herrn
IITheil. X
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Nun, ſagte der Herr von Gutherz, das
iſt edler, als wenn ich ihnen taͤglich einen
Thaler gaͤbe. Bleiben Sie dieſen Mittag bey
mir zu Tiſche. Ich danke Ihnen ſehr fuͤr dieſe
Nachricht. Keine groͤßere Freude konnten Sie
mir an meinem heutigen Geburtstage machen.
Gleich aber ſoll einer hinausgehen, und den
armen Kerl herein holen. Ich will Ihnen wie-
der eine Freude machen.
Indem kam ſeine Gemahlinn mit den Kin-
dern ins Zimmer. Denen wurde die Geſchich-
te erzaͤhlt, und es floſſen mitleidige Thraͤnen.
Wir ſetzten uns zu Tiſche. Der arme
Tageloͤhner wurde gemeldet. Er ſtutzte ge-
waltig, als er ins Zimmer trat, beſonders
da er mich ſah.
Peter! fragte ihn der Herr, ich hoͤre, du
haſt Schulden. Iſt das wahr? Ja! gnaͤdig-
ſter Herr, ſagte er mit Zittern und Beben;
aber keine weiter, als ich da dem lieben
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/343>, abgerufen am 22.11.2024.
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