Dorchen wußte ein- für allemal, daß es bey Tische nichts fordern durfte. Denn es bekam das schlechterdings nicht, was es forderte. Zuweilen wurde ihm auch ein Biß- chen Wein gegeben. Zuweilen wurde es mit Fleiß vergessen, und bekam keinen, um zu sehen, wie es sich dabey verhalten würde.
Da geschah es nun einmal, als einige gute Freunde bey den Aeltern zu Tische waren, daß es auch keinen Wein bekam. Man konnte es ihm ansehen, daß es gern ein Bißchen ge- habt hätte. Fordern wollte es nicht, durfte auch nicht. Wie fieng es aber die Sache an? Es sagte das Verschen her:
Nein! mein Schöpfer, väterlich Sorgst du täglich auch für mich. Mir muß auch die Saat gedeihn: Mir giebt auch die Traube Wein.
Und
XLIV. Das kluge Kind mit Manier und Artigkeit.
Dorchen wußte ein- fuͤr allemal, daß es bey Tiſche nichts fordern durfte. Denn es bekam das ſchlechterdings nicht, was es forderte. Zuweilen wurde ihm auch ein Biß- chen Wein gegeben. Zuweilen wurde es mit Fleiß vergeſſen, und bekam keinen, um zu ſehen, wie es ſich dabey verhalten wuͤrde.
Da geſchah es nun einmal, als einige gute Freunde bey den Aeltern zu Tiſche waren, daß es auch keinen Wein bekam. Man konnte es ihm anſehen, daß es gern ein Bißchen ge- habt haͤtte. Fordern wollte es nicht, durfte auch nicht. Wie fieng es aber die Sache an? Es ſagte das Verschen her:
Nein! mein Schoͤpfer, vaͤterlich Sorgſt du taͤglich auch fuͤr mich. Mir muß auch die Saat gedeihn: Mir giebt auch die Traube Wein.
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XLIV.
Das kluge Kind mit Manier und
Artigkeit.
Dorchen wußte ein- fuͤr allemal, daß es
bey Tiſche nichts fordern durfte. Denn
es bekam das ſchlechterdings nicht, was es
forderte. Zuweilen wurde ihm auch ein Biß-
chen Wein gegeben. Zuweilen wurde es mit
Fleiß vergeſſen, und bekam keinen, um zu
ſehen, wie es ſich dabey verhalten wuͤrde.
Da geſchah es nun einmal, als einige
gute Freunde bey den Aeltern zu Tiſche waren,
daß es auch keinen Wein bekam. Man konnte
es ihm anſehen, daß es gern ein Bißchen ge-
habt haͤtte. Fordern wollte es nicht, durfte
auch nicht. Wie fieng es aber die Sache an?
Es ſagte das Verschen her:
Nein! mein Schoͤpfer, vaͤterlich
Sorgſt du taͤglich auch fuͤr mich.
Mir muß auch die Saat gedeihn:
Mir giebt auch die Traube Wein.
Und
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/254>, abgerufen am 06.05.2024.
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