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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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mußte, da der Mann sich todtgegrämt hat-
te, mit ihren Kindern betteln gehn.

Dorchen hatte sich das Ding auch an-
gewöhnt. Kaum hatte sie einige schöne
Spielsachen bekommen; so waren sie zerris-
sen, verdorben, ruinirt. Alle Tage war ein
Rechenstift hin. Sie gewöhnte sich aber das
Ding eben so geschwind wieder ab.

Es kam ein armes Kind, und dat sie um
einen Pfennig. Was willst du damit, sag-
te sie? Ach, antwortete der Kleine: ich will
mir einen Rechenstift kaufen, weil ich gar zu
große Lust habe, in der Schule zu schreiben,
und meine Aeltern können mir keinen kaufen;
so arm sind sie.

Sie gab ihm den Pfennig. Geschwind
lief der Knabe fort, und holte sich den Re-
chenstift. Als er ihn in der Schule gebraucht
hatte, wickelte er ihn sorgfältig in Papier,
und steckte ihn in die Tasche. Nach vier Wo-

chen

mußte, da der Mann ſich todtgegraͤmt hat-
te, mit ihren Kindern betteln gehn.

Dorchen hatte ſich das Ding auch an-
gewoͤhnt. Kaum hatte ſie einige ſchoͤne
Spielſachen bekommen; ſo waren ſie zerriſ-
ſen, verdorben, ruinirt. Alle Tage war ein
Rechenſtift hin. Sie gewoͤhnte ſich aber das
Ding eben ſo geſchwind wieder ab.

Es kam ein armes Kind, und dat ſie um
einen Pfennig. Was willſt du damit, ſag-
te ſie? Ach, antwortete der Kleine: ich will
mir einen Rechenſtift kaufen, weil ich gar zu
große Luſt habe, in der Schule zu ſchreiben,
und meine Aeltern koͤnnen mir keinen kaufen;
ſo arm ſind ſie.

Sie gab ihm den Pfennig. Geſchwind
lief der Knabe fort, und holte ſich den Re-
chenſtift. Als er ihn in der Schule gebraucht
hatte, wickelte er ihn ſorgfaͤltig in Papier,
und ſteckte ihn in die Taſche. Nach vier Wo-

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[228/0250] mußte, da der Mann ſich todtgegraͤmt hat- te, mit ihren Kindern betteln gehn. Dorchen hatte ſich das Ding auch an- gewoͤhnt. Kaum hatte ſie einige ſchoͤne Spielſachen bekommen; ſo waren ſie zerriſ- ſen, verdorben, ruinirt. Alle Tage war ein Rechenſtift hin. Sie gewoͤhnte ſich aber das Ding eben ſo geſchwind wieder ab. Es kam ein armes Kind, und dat ſie um einen Pfennig. Was willſt du damit, ſag- te ſie? Ach, antwortete der Kleine: ich will mir einen Rechenſtift kaufen, weil ich gar zu große Luſt habe, in der Schule zu ſchreiben, und meine Aeltern koͤnnen mir keinen kaufen; ſo arm ſind ſie. Sie gab ihm den Pfennig. Geſchwind lief der Knabe fort, und holte ſich den Re- chenſtift. Als er ihn in der Schule gebraucht hatte, wickelte er ihn ſorgfaͤltig in Papier, und ſteckte ihn in die Taſche. Nach vier Wo- chen

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/250>, abgerufen am 23.11.2024.