Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 1. Leipzig, 1774.ihre Augen auf seinem Gesicht' seinen Bakken, seinen Rokknöpfen und dem Kragen am Sürtout geruht hatten, machte mir das all so heilig, so werth, ich hätte in dem Augenblikke den Jungen nicht vor tausend Thaler gegeben. Es war mir so wohl in seiner Gegenwart -- Bewahre dich Gott, daß du darüber nicht lachst. Wilhelm, sind das Phantomen, wenn es uns wohl wird? den 19. Juli. Jch werde sie sehen: ruf ich Morgens aus, wenn den 20. Juli. Eure Jdee will noch nicht die meinige werden, driger E 3
ihre Augen auf ſeinem Geſicht’ ſeinen Bakken, ſeinen Rokknoͤpfen und dem Kragen am Suͤrtout geruht hatten, machte mir das all ſo heilig, ſo werth, ich haͤtte in dem Augenblikke den Jungen nicht vor tauſend Thaler gegeben. Es war mir ſo wohl in ſeiner Gegenwart — Bewahre dich Gott, daß du daruͤber nicht lachſt. Wilhelm, ſind das Phantomen, wenn es uns wohl wird? den 19. Juli. Jch werde ſie ſehen: ruf ich Morgens aus, wenn den 20. Juli. Eure Jdee will noch nicht die meinige werden, driger E 3
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ihre Augen auf ſeinem Geſicht’ ſeinen Bakken,
ſeinen Rokknoͤpfen und dem Kragen am Suͤrtout
geruht hatten, machte mir das all ſo heilig, ſo
werth, ich haͤtte in dem Augenblikke den Jungen
nicht vor tauſend Thaler gegeben. Es war mir ſo
wohl in ſeiner Gegenwart — Bewahre dich Gott,
daß du daruͤber nicht lachſt. Wilhelm, ſind das
Phantomen, wenn es uns wohl wird?
den 19. Juli.
Jch werde ſie ſehen: ruf ich Morgens aus, wenn
ich mich ermuntere, und mit aller Heiterkeit
der ſchoͤnen Sonne entgegen blikke. Jch werde ſie
ſehen! Und da hab ich fuͤr den ganzen Tag keinen
Wunſch weiter. Alles, alles verſchlingt ſich in die-
ſer Ausſicht.
den 20. Juli.
Eure Jdee will noch nicht die meinige werden,
daß ich mit dem Geſandten nach *** gehen
ſoll. Jch liebe die Subordination nicht ſehr, und
wir wiſſen alle, daß der Mann noch dazu ein wi-
driger
E 3
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