Im gemeinen Leben begegnet uns oft was wir in der Epopöe als Kunstgriff des Dichters zu rühmen pflegen, daß nämlich wenn die Hauptfiguren sich entfernen, ver¬ bergen, sich der Unthätigkeit hingeben, gleich sodann schon ein zweyter, dritter, bisher kaum Bemerkter den Platz füllt, und indem er seine ganze Thätigkeit äußert, uns gleichfalls der Aufmerksamkeit, der Theilnahme, ja des Lo¬ bes und Preises würdig erscheint.
So zeigte sich gleich nach der Entfernung des Hauptmanns und Eduards jener Archi¬
Erſtes Kapitel.
Im gemeinen Leben begegnet uns oft was wir in der Epopoͤe als Kunſtgriff des Dichters zu ruͤhmen pflegen, daß naͤmlich wenn die Hauptfiguren ſich entfernen, ver¬ bergen, ſich der Unthaͤtigkeit hingeben, gleich ſodann ſchon ein zweyter, dritter, bisher kaum Bemerkter den Platz fuͤllt, und indem er ſeine ganze Thaͤtigkeit aͤußert, uns gleichfalls der Aufmerkſamkeit, der Theilnahme, ja des Lo¬ bes und Preiſes wuͤrdig erſcheint.
So zeigte ſich gleich nach der Entfernung des Hauptmanns und Eduards jener Archi¬
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Erſtes Kapitel.
Im gemeinen Leben begegnet uns oft
was wir in der Epopoͤe als Kunſtgriff des
Dichters zu ruͤhmen pflegen, daß naͤmlich
wenn die Hauptfiguren ſich entfernen, ver¬
bergen, ſich der Unthaͤtigkeit hingeben, gleich
ſodann ſchon ein zweyter, dritter, bisher kaum
Bemerkter den Platz fuͤllt, und indem er ſeine
ganze Thaͤtigkeit aͤußert, uns gleichfalls der
Aufmerkſamkeit, der Theilnahme, ja des Lo¬
bes und Preiſes wuͤrdig erſcheint.
So zeigte ſich gleich nach der Entfernung
des Hauptmanns und Eduards jener Archi¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/8>, abgerufen am 04.07.2024.
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