Goethe, Johann Wolfgang von: Torquato Tasso. Leipzig, 1790.Ein Schauspiel. Leonore. Da sie dich kennt, hat sie dich leicht entschul- digt. Tasso. Hab' ich bey ihr verloren? schmeichle nicht. Leonore. Der Frauen Gunst wird nicht so leicht ver- scherzt. Tasso. Wird sie mich gern entlassen, wenn ich gehe? Leonore. Wenn es zu deinem Wohl gereicht, gewiß. Tasso. Werd' ich des Fürsten Gnade nicht verlieren? Leonore. In seiner Großmuth kannst du sicher ruhn. Tasso. Und lassen wir die Fürstinn ganz allein? Ein Schauſpiel. Leonore. Da ſie dich kennt, hat ſie dich leicht entſchul- digt. Taſſo. Hab’ ich bey ihr verloren? ſchmeichle nicht. Leonore. Der Frauen Gunſt wird nicht ſo leicht ver- ſcherzt. Taſſo. Wird ſie mich gern entlaſſen, wenn ich gehe? Leonore. Wenn es zu deinem Wohl gereicht, gewiß. Taſſo. Werd’ ich des Fürſten Gnade nicht verlieren? Leonore. In ſeiner Großmuth kannſt du ſicher ruhn. Taſſo. Und laſſen wir die Fürſtinn ganz allein? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0165" n="157"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ein Schauſpiel</hi>.</fw><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker><hi rendition="#g">Leonore</hi>.</speaker><lb/> <p>Da ſie dich kennt, hat ſie dich leicht entſchul-<lb/> digt.</p> </sp><lb/> <sp who="#TAS"> <speaker><hi rendition="#g">Taſſo</hi>.</speaker><lb/> <p>Hab’ ich bey ihr verloren? ſchmeichle nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker><hi rendition="#g">Leonore</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Frauen Gunſt wird nicht ſo leicht ver-<lb/> ſcherzt.</p> </sp><lb/> <sp who="#TAS"> <speaker><hi rendition="#g">Taſſo</hi>.</speaker><lb/> <p>Wird ſie mich gern entlaſſen, wenn ich gehe?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker><hi rendition="#g">Leonore</hi>.</speaker><lb/> <p>Wenn es zu deinem Wohl gereicht, gewiß.</p> </sp><lb/> <sp who="#TAS"> <speaker><hi rendition="#g">Taſſo</hi>.</speaker><lb/> <p>Werd’ ich des Fürſten Gnade nicht verlieren?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker><hi rendition="#g">Leonore</hi>.</speaker><lb/> <p>In ſeiner Großmuth kannſt du ſicher ruhn.</p> </sp><lb/> <sp who="#TAS"> <speaker><hi rendition="#g">Taſſo</hi>.</speaker><lb/> <p>Und laſſen wir die Fürſtinn ganz allein?<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0165]
Ein Schauſpiel.
Leonore.
Da ſie dich kennt, hat ſie dich leicht entſchul-
digt.
Taſſo.
Hab’ ich bey ihr verloren? ſchmeichle nicht.
Leonore.
Der Frauen Gunſt wird nicht ſo leicht ver-
ſcherzt.
Taſſo.
Wird ſie mich gern entlaſſen, wenn ich gehe?
Leonore.
Wenn es zu deinem Wohl gereicht, gewiß.
Taſſo.
Werd’ ich des Fürſten Gnade nicht verlieren?
Leonore.
In ſeiner Großmuth kannſt du ſicher ruhn.
Taſſo.
Und laſſen wir die Fürſtinn ganz allein?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |