Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Theil genommen, des redlichen Boten! Ich
   liebt ihn besonders

Und verlohr ihn nicht gern, betrübte mich über
   die Maaßen,

Als man sein blutiges Haupt aus deinem Rän-
   zel heraus zog;

Auf der Stelle büßt es Bellin, der böse Be-
   gleiter;

Und du magst die Sache nun weiter gericht-
   lich verfechten.

Was mich selber betrifft, vergeb' ich Reine-
   cken alles,

Denn er hielt sich zu mir in manchen bedenk-
   lichen Fällen.

Hätte weiter jemand zu klagen, wir wollen
   ihn hören,

Stell' er unbescholtene Zeugen, und bringe die
   Klage

Gegen Reinecken ordentlich vor, hier steht er
   zu Rechte.

Theil genommen, des redlichen Boten! Ich
   liebt ihn besonders

Und verlohr ihn nicht gern, betruͤbte mich uͤber
   die Maaßen,

Als man sein blutiges Haupt aus deinem Raͤn-
   zel heraus zog;

Auf der Stelle buͤßt es Bellin, der boͤse Be-
   gleiter;

Und du magst die Sache nun weiter gericht-
   lich verfechten.

Was mich selber betrifft, vergeb' ich Reine-
   cken alles,

Denn er hielt sich zu mir in manchen bedenk-
   lichen Faͤllen.

Haͤtte weiter jemand zu klagen, wir wollen
   ihn hoͤren,

Stell' er unbescholtene Zeugen, und bringe die
   Klage

Gegen Reinecken ordentlich vor, hier steht er
   zu Rechte.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="31">
              <pb facs="#f0404" n="396"/>
              <l>Theil genommen, des redlichen Boten! Ich<lb/><space dim="horizontal"/>liebt ihn besonders</l><lb/>
              <l>Und verlohr ihn nicht gern, betru&#x0364;bte mich u&#x0364;ber<lb/><space dim="horizontal"/>die Maaßen,</l><lb/>
              <l>Als man sein blutiges Haupt aus deinem Ra&#x0364;n-<lb/><space dim="horizontal"/>zel heraus zog;</l><lb/>
              <l>Auf der Stelle bu&#x0364;ßt es Bellin, der bo&#x0364;se Be-<lb/><space dim="horizontal"/>gleiter;</l><lb/>
              <l>Und du magst die Sache nun weiter gericht-<lb/><space dim="horizontal"/>lich verfechten.</l><lb/>
              <l>Was mich selber betrifft, vergeb' ich Reine-<lb/><space dim="horizontal"/>cken alles,</l><lb/>
              <l>Denn er hielt sich zu mir in manchen bedenk-<lb/><space dim="horizontal"/>lichen Fa&#x0364;llen.</l><lb/>
              <l>Ha&#x0364;tte weiter jemand zu klagen, wir wollen<lb/><space dim="horizontal"/>ihn ho&#x0364;ren,</l><lb/>
              <l>Stell' er unbescholtene Zeugen, und bringe die<lb/><space dim="horizontal"/>Klage</l><lb/>
              <l>Gegen Reinecken ordentlich vor, hier steht er<lb/><space dim="horizontal"/>zu Rechte.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[396/0404] Theil genommen, des redlichen Boten! Ich liebt ihn besonders Und verlohr ihn nicht gern, betruͤbte mich uͤber die Maaßen, Als man sein blutiges Haupt aus deinem Raͤn- zel heraus zog; Auf der Stelle buͤßt es Bellin, der boͤse Be- gleiter; Und du magst die Sache nun weiter gericht- lich verfechten. Was mich selber betrifft, vergeb' ich Reine- cken alles, Denn er hielt sich zu mir in manchen bedenk- lichen Faͤllen. Haͤtte weiter jemand zu klagen, wir wollen ihn hoͤren, Stell' er unbescholtene Zeugen, und bringe die Klage Gegen Reinecken ordentlich vor, hier steht er zu Rechte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/404
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/404>, abgerufen am 22.11.2024.