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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Halb zwar hab ichs vergeben, doch bleibt noch
   etwas zurücke.

All dies war auf dem Spiegel geschnitten mit
   Bildern und Worten.

Ferner sah man daselbst ein eignes Stück-
   chen vom Wolfe,

Wie er zu danken bereit ist für Gutes das er
   empfangen.

Auf dem Anger fand er ein Pferd, woran nur
   die Knochen

Uebrig waren; doch hungert ihn sehr, er nagte
   sie gierig

Und es kam ihm ein spitziges Bein die Queer
   in den Kragen;

Aengstlich stellt er sich an, es war ihm übel
   gerathen.

Boten auf Boten sendet' er fort die Aerzte
   zu rufen,

Halb zwar hab ichs vergeben, doch bleibt noch
   etwas zuruͤcke.

All dies war auf dem Spiegel geschnitten mit
   Bildern und Worten.

Ferner sah man daselbst ein eignes Stuͤck-
   chen vom Wolfe,

Wie er zu danken bereit ist fuͤr Gutes das er
   empfangen.

Auf dem Anger fand er ein Pferd, woran nur
   die Knochen

Uebrig waren; doch hungert ihn sehr, er nagte
   sie gierig

Und es kam ihm ein spitziges Bein die Queer
   in den Kragen;

Aengstlich stellt er sich an, es war ihm uͤbel
   gerathen.

Boten auf Boten sendet' er fort die Aerzte
   zu rufen,

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[374/0382] Halb zwar hab ichs vergeben, doch bleibt noch etwas zuruͤcke. All dies war auf dem Spiegel geschnitten mit Bildern und Worten. Ferner sah man daselbst ein eignes Stuͤck- chen vom Wolfe, Wie er zu danken bereit ist fuͤr Gutes das er empfangen. Auf dem Anger fand er ein Pferd, woran nur die Knochen Uebrig waren; doch hungert ihn sehr, er nagte sie gierig Und es kam ihm ein spitziges Bein die Queer in den Kragen; Aengstlich stellt er sich an, es war ihm uͤbel gerathen. Boten auf Boten sendet' er fort die Aerzte zu rufen,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/382>, abgerufen am 19.05.2024.