Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Und mit goldnen Lettern stand unter jeglichem
   Bilde,

Wie sichs gehört, die Bedeutung geschrieben.
   Ich will die Geschichten

Kürzlich erzählen. Die erste war von dem
   neidischen Pferde.

Um die Wette gedacht es mit einem Hirsche
   zu laufen,

Aber hinter ihm blieb es zurück, das schmerzte
   gewaltig

Und es eilte darauf mit einem Hirten zu
   reden,

Sprach: du findest dein Glück, wenn du mir
   eilig gehorchest.

Setze dich auf, ich bringe dich hin, es hat
   sich vor kurzem

Dort ein Hirsch im Walde verborgen, den
   sollst du gewinnen;

Fleisch und Haut und Geweih, du magst sie
   theuer verkaufen,

Und mit goldnen Lettern stand unter jeglichem
   Bilde,

Wie sichs gehoͤrt, die Bedeutung geschrieben.
   Ich will die Geschichten

Kuͤrzlich erzaͤhlen. Die erste war von dem
   neidischen Pferde.

Um die Wette gedacht es mit einem Hirsche
   zu laufen,

Aber hinter ihm blieb es zuruͤck, das schmerzte
   gewaltig

Und es eilte darauf mit einem Hirten zu
   reden,

Sprach: du findest dein Gluͤck, wenn du mir
   eilig gehorchest.

Setze dich auf, ich bringe dich hin, es hat
   sich vor kurzem

Dort ein Hirsch im Walde verborgen, den
   sollst du gewinnen;

Fleisch und Haut und Geweih, du magst sie
   theuer verkaufen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="12">
              <pb facs="#f0373" n="365"/>
              <l>Und mit goldnen Lettern stand unter jeglichem<lb/><space dim="horizontal"/>Bilde,</l><lb/>
              <l>Wie sichs geho&#x0364;rt, die Bedeutung geschrieben.<lb/><space dim="horizontal"/>Ich will die Geschichten</l><lb/>
              <l>Ku&#x0364;rzlich erza&#x0364;hlen. Die erste war von dem<lb/><space dim="horizontal"/>neidischen Pferde.</l><lb/>
              <l>Um die Wette gedacht es mit einem Hirsche<lb/><space dim="horizontal"/>zu laufen,</l><lb/>
              <l>Aber hinter ihm blieb es zuru&#x0364;ck, das schmerzte<lb/><space dim="horizontal"/>gewaltig</l><lb/>
              <l>Und es eilte darauf mit einem Hirten zu<lb/><space dim="horizontal"/>reden,</l><lb/>
              <l>Sprach: du findest dein Glu&#x0364;ck, wenn du mir<lb/><space dim="horizontal"/>eilig gehorchest.</l><lb/>
              <l>Setze dich auf, ich bringe dich hin, es hat<lb/><space dim="horizontal"/>sich vor kurzem</l><lb/>
              <l>Dort ein Hirsch im Walde verborgen, den<lb/><space dim="horizontal"/>sollst du gewinnen;</l><lb/>
              <l>Fleisch und Haut und Geweih, du magst sie<lb/><space dim="horizontal"/>theuer verkaufen,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[365/0373] Und mit goldnen Lettern stand unter jeglichem Bilde, Wie sichs gehoͤrt, die Bedeutung geschrieben. Ich will die Geschichten Kuͤrzlich erzaͤhlen. Die erste war von dem neidischen Pferde. Um die Wette gedacht es mit einem Hirsche zu laufen, Aber hinter ihm blieb es zuruͤck, das schmerzte gewaltig Und es eilte darauf mit einem Hirten zu reden, Sprach: du findest dein Gluͤck, wenn du mir eilig gehorchest. Setze dich auf, ich bringe dich hin, es hat sich vor kurzem Dort ein Hirsch im Walde verborgen, den sollst du gewinnen; Fleisch und Haut und Geweih, du magst sie theuer verkaufen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/373
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/373>, abgerufen am 26.11.2024.