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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Tugendsam, edel und weise, wer könnte wür-
   dig sie loben?

Gieb mir den Apfel, du sollst des griechischen
   Königs Gemahlinn

Helena, meyn ich, die Schöne, den Schatz der
   Schätze besitzen.

Und er gab ihr den Apfel und pries sie vor
   allen die Schönste,

Aber sie half ihm dagegen die schöne Königinn
   rauben,

Menelaus Gemahlinn, sie ward in Troja die
   Seine.

Diese Geschichte sah man erhaben im mittel-
   sten Felde.

Und es waren Schilder umher mit künstlichen
   Schriften,

Jeder durfte nur lesen und so verstand er die
   Fabel.

Tugendsam, edel und weise, wer koͤnnte wuͤr-
   dig sie loben?

Gieb mir den Apfel, du sollst des griechischen
   Koͤnigs Gemahlinn

Helena, meyn ich, die Schoͤne, den Schatz der
   Schaͤtze besitzen.

Und er gab ihr den Apfel und pries sie vor
   allen die Schoͤnste,

Aber sie half ihm dagegen die schoͤne Koͤniginn
   rauben,

Menelaus Gemahlinn, sie ward in Troja die
   Seine.

Diese Geschichte sah man erhaben im mittel-
   sten Felde.

Und es waren Schilder umher mit kuͤnstlichen
   Schriften,

Jeder durfte nur lesen und so verstand er die
   Fabel.

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[362/0370] Tugendsam, edel und weise, wer koͤnnte wuͤr- dig sie loben? Gieb mir den Apfel, du sollst des griechischen Koͤnigs Gemahlinn Helena, meyn ich, die Schoͤne, den Schatz der Schaͤtze besitzen. Und er gab ihr den Apfel und pries sie vor allen die Schoͤnste, Aber sie half ihm dagegen die schoͤne Koͤniginn rauben, Menelaus Gemahlinn, sie ward in Troja die Seine. Diese Geschichte sah man erhaben im mittel- sten Felde. Und es waren Schilder umher mit kuͤnstlichen Schriften, Jeder durfte nur lesen und so verstand er die Fabel.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/370>, abgerufen am 27.05.2024.