Kenne keine Gesetze, die Noth entbinde vom Eydschwur. Sorgen und Angst befielen den Wandrer, denn alle zusammen Wollten sein Leben. Da schoß die Schlange mit grimmigem Zischen, Spritzte Geifer auf ihn, und ängstlich sprang er zur Seite. Großes Unrecht, rief er, begehst du! Wer hat dich zum Herren Ueber mein Leben gemacht? Sie sprach: du hast es vernommen, Zweymal sprachen die Richter, und zweymal hast du verlohren. Ihr versetzte der Mann: sie rauben selber und stehlen; Ich erkenne sie nicht, wir wollen zum Könige gehen. Mag er sprechen, ich füge mich drein, und wenn ich verliere,
Kenne keine Gesetze, die Noth entbinde vom Eydschwur. Sorgen und Angst befielen den Wandrer, denn alle zusammen Wollten sein Leben. Da schoß die Schlange mit grimmigem Zischen, Spritzte Geifer auf ihn, und aͤngstlich sprang er zur Seite. Großes Unrecht, rief er, begehst du! Wer hat dich zum Herren Ueber mein Leben gemacht? Sie sprach: du hast es vernommen, Zweymal sprachen die Richter, und zweymal hast du verlohren. Ihr versetzte der Mann: sie rauben selber und stehlen; Ich erkenne sie nicht, wir wollen zum Koͤnige gehen. Mag er sprechen, ich fuͤge mich drein, und wenn ich verliere,
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Kenne keine Gesetze, die Noth entbinde vom
Eydschwur.
Sorgen und Angst befielen den Wandrer, denn
alle zusammen
Wollten sein Leben. Da schoß die Schlange
mit grimmigem Zischen,
Spritzte Geifer auf ihn, und aͤngstlich sprang
er zur Seite.
Großes Unrecht, rief er, begehst du! Wer hat
dich zum Herren
Ueber mein Leben gemacht? Sie sprach: du
hast es vernommen,
Zweymal sprachen die Richter, und zweymal
hast du verlohren.
Ihr versetzte der Mann: sie rauben selber und
stehlen;
Ich erkenne sie nicht, wir wollen zum Koͤnige
gehen.
Mag er sprechen, ich fuͤge mich drein, und
wenn ich verliere,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/343>, abgerufen am 22.11.2024.
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