Gut zu schwätzen versteht, der wird im Orden erhoben, Wird zum Lesemeister, zum Custos oder zum Prior. Andere stehen bey Seite. Die Schüsseln wer- den gar ungleich Aufgetragen. Denn einige müssen des Nachts in dem Chore Singen, lesen, die Gräber umgehn; die An- dern haben Guten Vortheil und Ruh und essen die köst- lichen Bissen.
Und die Legaten des Pabsts, die Aebte, Pröbste, Prelaten, Die Beghinen und Nonnen, da wäre vieles zu sagen! Ueberall heißt es: Gebt mir das eure und laßt mir das meine.
Gut zu schwaͤtzen versteht, der wird im Orden erhoben, Wird zum Lesemeister, zum Custos oder zum Prior. Andere stehen bey Seite. Die Schuͤsseln wer- den gar ungleich Aufgetragen. Denn einige muͤssen des Nachts in dem Chore Singen, lesen, die Graͤber umgehn; die An- dern haben Guten Vortheil und Ruh und essen die koͤst- lichen Bissen.
Und die Legaten des Pabsts, die Aebte, Proͤbste, Prelaten, Die Beghinen und Nonnen, da waͤre vieles zu sagen! Ueberall heißt es: Gebt mir das eure und laßt mir das meine.
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Gut zu schwaͤtzen versteht, der wird im Orden
erhoben,
Wird zum Lesemeister, zum Custos oder zum
Prior.
Andere stehen bey Seite. Die Schuͤsseln wer-
den gar ungleich
Aufgetragen. Denn einige muͤssen des Nachts
in dem Chore
Singen, lesen, die Graͤber umgehn; die An-
dern haben
Guten Vortheil und Ruh und essen die koͤst-
lichen Bissen.
Und die Legaten des Pabsts, die Aebte,
Proͤbste, Prelaten,
Die Beghinen und Nonnen, da waͤre vieles
zu sagen!
Ueberall heißt es: Gebt mir das eure und laßt
mir das meine.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/301>, abgerufen am 22.11.2024.
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