meinen Muth, und welchen Schatz glaubte ich in meinem guten Willen zu finden; nun ist aus allem dem nichts, gar nichts ge¬ worden! Ich verlasse Sie als Ihr Schuld¬ ner, und mein Glück ist, daß man mein Versprechen nicht mehr achtete, als es werth war, und daß niemand mich jemals deshalb gemahnt hat.
Seyn Sie nicht ungerecht gegen sich selbst, versetzte Frau Melina; wenn niemand er¬ kennt, was Sie für uns gethan hatten, so werde ich es nicht verkennen; denn unser ganzer Zustand wäre völlig anders, wenn wir Sie nicht besessen hätten. Geht es doch unsern Vorsätzen, wie unsern Wünschen. Sie sehen sich gar nicht mehr ähnlich, wenn sie ausgeführt, wenn sie erfüllt sind, und wir glauben nichts gethan, nichts erlangt zu haben.
Sie werden, versetzte Wilhelm, durch
meinen Muth, und welchen Schatz glaubte ich in meinem guten Willen zu finden; nun iſt aus allem dem nichts, gar nichts ge¬ worden! Ich verlaſſe Sie als Ihr Schuld¬ ner, und mein Glück iſt, daß man mein Verſprechen nicht mehr achtete, als es werth war, und daß niemand mich jemals deshalb gemahnt hat.
Seyn Sie nicht ungerecht gegen ſich ſelbſt, verſetzte Frau Melina; wenn niemand er¬ kennt, was Sie für uns gethan hatten, ſo werde ich es nicht verkennen; denn unſer ganzer Zuſtand wäre völlig anders, wenn wir Sie nicht beſeſſen hätten. Geht es doch unſern Vorſätzen, wie unſern Wünſchen. Sie ſehen ſich gar nicht mehr ähnlich, wenn ſie ausgeführt, wenn ſie erfüllt ſind, und wir glauben nichts gethan, nichts erlangt zu haben.
Sie werden, verſetzte Wilhelm, durch
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ich in meinem guten Willen zu finden; nun
iſt aus allem dem nichts, gar nichts ge¬
worden! Ich verlaſſe Sie als Ihr Schuld¬
ner, und mein Glück iſt, daß man mein
Verſprechen nicht mehr achtete, als es werth
war, und daß niemand mich jemals deshalb
gemahnt hat.
Seyn Sie nicht ungerecht gegen ſich ſelbſt,
verſetzte Frau Melina; wenn niemand er¬
kennt, was Sie für uns gethan hatten, ſo
werde ich es nicht verkennen; denn unſer
ganzer Zuſtand wäre völlig anders, wenn
wir Sie nicht beſeſſen hätten. Geht es doch
unſern Vorſätzen, wie unſern Wünſchen. Sie
ſehen ſich gar nicht mehr ähnlich, wenn ſie
ausgeführt, wenn ſie erfüllt ſind, und wir
glauben nichts gethan, nichts erlangt zu
haben.
Sie werden, verſetzte Wilhelm, durch
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/195>, abgerufen am 23.11.2024.
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