in ihrer Jugend selten in diesem Falle. Paßt nicht auch seine schwankende Melancholie, seine weiche Trauer, seine thätige Unentschlos¬ senheit, besser zu einer solchen Gestalt, als wenn Sie sich einen schlanken, braunlocki¬ gen Jüngling denken, von dem man mehr Entschlossenheit und Behendigkeit erwartet?
Sie verderben mir die Imagination, rief Aurelie, weg mit Ihrem fetten Hamlet! stel¬ len Sie uns ja nicht Ihren wohlbeleibten Prinzen vor! Geben Sie uns lieber irgend ein Quiproquo, das uns reizt, das uns rührt. Die Intention des Autors liegt uns nicht so nahe als unser Vergnügen, und wir verlan¬ gen einen Reiz, der uns homogen ist.
in ihrer Jugend ſelten in dieſem Falle. Paßt nicht auch ſeine ſchwankende Melancholie, ſeine weiche Trauer, ſeine thätige Unentſchloſ¬ ſenheit, beſſer zu einer ſolchen Geſtalt, als wenn Sie ſich einen ſchlanken, braunlocki¬ gen Jüngling denken, von dem man mehr Entſchloſſenheit und Behendigkeit erwartet?
Sie verderben mir die Imagination, rief Aurelie, weg mit Ihrem fetten Hamlet! ſtel¬ len Sie uns ja nicht Ihren wohlbeleibten Prinzen vor! Geben Sie uns lieber irgend ein Quiproquo, das uns reizt, das uns rührt. Die Intention des Autors liegt uns nicht ſo nahe als unſer Vergnügen, und wir verlan¬ gen einen Reiz, der uns homogen iſt.
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in ihrer Jugend ſelten in dieſem Falle. Paßt
nicht auch ſeine ſchwankende Melancholie,
ſeine weiche Trauer, ſeine thätige Unentſchloſ¬
ſenheit, beſſer zu einer ſolchen Geſtalt, als
wenn Sie ſich einen ſchlanken, braunlocki¬
gen Jüngling denken, von dem man mehr
Entſchloſſenheit und Behendigkeit erwartet?
Sie verderben mir die Imagination, rief
Aurelie, weg mit Ihrem fetten Hamlet! ſtel¬
len Sie uns ja nicht Ihren wohlbeleibten
Prinzen vor! Geben Sie uns lieber irgend
ein Quiproquo, das uns reizt, das uns rührt.
Die Intention des Autors liegt uns nicht ſo
nahe als unſer Vergnügen, und wir verlan¬
gen einen Reiz, der uns homogen iſt.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/79>, abgerufen am 03.12.2024.
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