blieb, besuchte sie manchmal, besonders da er Elmiren bey ihr zu finden hoffte, und nahm eines Abends Wilhelmen mit sich. Beyde waren im hereintreten sehr verwundert, als sie Philinen in dem zweyten Zimmer, in den Armen eines jungen Officiers sahen, der eine rothe Uniform und weiße Unterkleider an hatte, dessen abgewendetes Gesicht sie aber nicht sehen konnten. Philine kam ihren be¬ suchenden Freunden in das Vorzimmer ent¬ gegen und verschloß das andre. Sie über¬ raschen mich bey einem wunderbaren Aben¬ theuer! rief sie aus.
So wunderbar ist es nicht, sagte Serlo: lassen Sie uns den hübschen, jungen, benei¬ denswerthen Freund sehen; Sie haben uns ohnedem schon so zugestutzt, daß wir nicht eifersüchtig seyn dürfen.
Ich muß Ihnen diesen Verdacht noch ei¬ ne Zeitlang lassen, sagte Philine scherzend;
blieb, beſuchte ſie manchmal, beſonders da er Elmiren bey ihr zu finden hoffte, und nahm eines Abends Wilhelmen mit ſich. Beyde waren im hereintreten ſehr verwundert, als ſie Philinen in dem zweyten Zimmer, in den Armen eines jungen Officiers ſahen, der eine rothe Uniform und weiße Unterkleider an hatte, deſſen abgewendetes Geſicht ſie aber nicht ſehen konnten. Philine kam ihren be¬ ſuchenden Freunden in das Vorzimmer ent¬ gegen und verſchloß das andre. Sie über¬ raſchen mich bey einem wunderbaren Aben¬ theuer! rief ſie aus.
So wunderbar iſt es nicht, ſagte Serlo: laſſen Sie uns den hübſchen, jungen, benei¬ denswerthen Freund ſehen; Sie haben uns ohnedem ſchon ſo zugeſtutzt, daß wir nicht eiferſüchtig ſeyn dürfen.
Ich muß Ihnen dieſen Verdacht noch ei¬ ne Zeitlang laſſen, ſagte Philine ſcherzend;
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blieb, beſuchte ſie manchmal, beſonders da er
Elmiren bey ihr zu finden hoffte, und nahm
eines Abends Wilhelmen mit ſich. Beyde
waren im hereintreten ſehr verwundert, als
ſie Philinen in dem zweyten Zimmer, in den
Armen eines jungen Officiers ſahen, der eine
rothe Uniform und weiße Unterkleider an
hatte, deſſen abgewendetes Geſicht ſie aber
nicht ſehen konnten. Philine kam ihren be¬
ſuchenden Freunden in das Vorzimmer ent¬
gegen und verſchloß das andre. Sie über¬
raſchen mich bey einem wunderbaren Aben¬
theuer! rief ſie aus.
So wunderbar iſt es nicht, ſagte Serlo:
laſſen Sie uns den hübſchen, jungen, benei¬
denswerthen Freund ſehen; Sie haben uns
ohnedem ſchon ſo zugeſtutzt, daß wir nicht
eiferſüchtig ſeyn dürfen.
Ich muß Ihnen dieſen Verdacht noch ei¬
ne Zeitlang laſſen, ſagte Philine ſcherzend;
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/158>, abgerufen am 04.12.2024.
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