Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.Eilftes Capitel. Es ist nun Zeit, daß wir auch die Väter Eilftes Capitel. Es iſt nun Zeit, daß wir auch die Väter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0098" n="90"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Eilftes Capitel</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s iſt nun Zeit, daß wir auch die Väter<lb/> unſrer beiden Freunde näher kennen lernen;<lb/> ein paar Männer von ſehr verſchiedener Den¬<lb/> kungsart, deren Geſinnungen aber darin über¬<lb/> einkamen, daß ſie den Handel für das edel¬<lb/> ſte Geſchäft hielten, und beide höchſt auf¬<lb/> merkſam auf jeden Vortheil waren, den ihnen<lb/> irgend eine Spekulation bringen konnte. Der<lb/> alte Meiſter hatte gleich nach dem Tode ſei¬<lb/> nes Vaters eine koſtbare Sammlung von<lb/> Gemählden, Zeichnungen, Kupferſtichen und<lb/> Antiquitäten ins Geld geſetzt, ſein Haus nach<lb/> dem neuſten Geſchmacke von Grund aus auf¬<lb/> gebaut und möblirt, und ſein übriges Ver¬<lb/> mögen auf alle mögliche Weiſe gelten ge¬<lb/> macht. Einen anſehnlichen Theil davon hat¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0098]
Eilftes Capitel.
Es iſt nun Zeit, daß wir auch die Väter
unſrer beiden Freunde näher kennen lernen;
ein paar Männer von ſehr verſchiedener Den¬
kungsart, deren Geſinnungen aber darin über¬
einkamen, daß ſie den Handel für das edel¬
ſte Geſchäft hielten, und beide höchſt auf¬
merkſam auf jeden Vortheil waren, den ihnen
irgend eine Spekulation bringen konnte. Der
alte Meiſter hatte gleich nach dem Tode ſei¬
nes Vaters eine koſtbare Sammlung von
Gemählden, Zeichnungen, Kupferſtichen und
Antiquitäten ins Geld geſetzt, ſein Haus nach
dem neuſten Geſchmacke von Grund aus auf¬
gebaut und möblirt, und ſein übriges Ver¬
mögen auf alle mögliche Weiſe gelten ge¬
macht. Einen anſehnlichen Theil davon hat¬
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