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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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Die Zeit, in welcher sich die übrigen über
ihre Angelegenheiten sehr lebhaft unterhiel¬
ten, brachte Wilhelm nachdenklich zu. Er
wünschte den Alten allein zu sprechen,
wünschte und fürchtete von Marianen zu
hören, und befand sich in der größten Un¬
ruhe.

Die Artigkeiten der neuangekommenen
Frauenzimmer konnten ihn nicht aus seinem
Traume reissen; aber ein Wortwechsel, der
sich erhub, machte ihn aufmerksam. Es war
Friedrich, der blonde Knabe, der Philinen
aufzuwarten pflegte, sich aber diesmal leb¬
haft widersetzte, als er den Tisch decken und
Essen herbeyschaffen sollte. Ich habe mich
verpflichtet, rief er aus, Ihnen zu dienen,
aber nicht allen Menschen aufzuwarten. Sie
geriethen darüber in einen heftigen Streit.
Philine bestand darauf, er habe seine Schul¬
digkeit zu thun, und als er sich hartnäckig

Die Zeit, in welcher ſich die übrigen über
ihre Angelegenheiten ſehr lebhaft unterhiel¬
ten, brachte Wilhelm nachdenklich zu. Er
wünſchte den Alten allein zu ſprechen,
wünſchte und fürchtete von Marianen zu
hören, und befand ſich in der größten Un¬
ruhe.

Die Artigkeiten der neuangekommenen
Frauenzimmer konnten ihn nicht aus ſeinem
Traume reiſſen; aber ein Wortwechſel, der
ſich erhub, machte ihn aufmerkſam. Es war
Friedrich, der blonde Knabe, der Philinen
aufzuwarten pflegte, ſich aber diesmal leb¬
haft widerſetzte, als er den Tiſch decken und
Eſſen herbeyſchaffen ſollte. Ich habe mich
verpflichtet, rief er aus, Ihnen zu dienen,
aber nicht allen Menſchen aufzuwarten. Sie
geriethen darüber in einen heftigen Streit.
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[281/0289] Die Zeit, in welcher ſich die übrigen über ihre Angelegenheiten ſehr lebhaft unterhiel¬ ten, brachte Wilhelm nachdenklich zu. Er wünſchte den Alten allein zu ſprechen, wünſchte und fürchtete von Marianen zu hören, und befand ſich in der größten Un¬ ruhe. Die Artigkeiten der neuangekommenen Frauenzimmer konnten ihn nicht aus ſeinem Traume reiſſen; aber ein Wortwechſel, der ſich erhub, machte ihn aufmerkſam. Es war Friedrich, der blonde Knabe, der Philinen aufzuwarten pflegte, ſich aber diesmal leb¬ haft widerſetzte, als er den Tiſch decken und Eſſen herbeyſchaffen ſollte. Ich habe mich verpflichtet, rief er aus, Ihnen zu dienen, aber nicht allen Menſchen aufzuwarten. Sie geriethen darüber in einen heftigen Streit. Philine beſtand darauf, er habe ſeine Schul¬ digkeit zu thun, und als er ſich hartnäckig

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/289>, abgerufen am 22.11.2024.