tem Herkommen anzuordnen und zu bezeich¬ nen. Unser Haus lag im churpfälzischen Sprengel, und wir hatten uns einer neuen, obgleich erfreulichern Einquartierung zu verse¬ hen. Der mittlere Stock, welchen ehmals Graf Thorane inne gehabt, wurde einem churpfälzischen Cavalier eingeräumt, und da Baron von Königsthal, Nürnbergischer Geschäftsträger, den oberen Stock eingenom¬ men hatte, so waren wir noch mehr als zur Zeit der Franzosen zusammengedrängt. Die¬ ses diente mir zu einem neuen Vorwand au¬ ßer dem Hause zu seyn, und die meiste Zeit des Tages auf der Straße zuzubringen, um das was öffentlich zu sehen war, ins Auge zu fassen.
Nachdem uns die vorhergegangene Verän¬ derung und Einrichtung der Zimmer auf dem Rathhause sehenswerth geschienen, nachdem die Ankunft der Gesandten eines nach dem andern und ihre erste solenne Gesamt-Auf¬
tem Herkommen anzuordnen und zu bezeich¬ nen. Unſer Haus lag im churpfaͤlziſchen Sprengel, und wir hatten uns einer neuen, obgleich erfreulichern Einquartierung zu verſe¬ hen. Der mittlere Stock, welchen ehmals Graf Thorane inne gehabt, wurde einem churpfaͤlziſchen Cavalier eingeraͤumt, und da Baron von Koͤnigsthal, Nuͤrnbergiſcher Geſchaͤftstraͤger, den oberen Stock eingenom¬ men hatte, ſo waren wir noch mehr als zur Zeit der Franzoſen zuſammengedraͤngt. Die¬ ſes diente mir zu einem neuen Vorwand au¬ ßer dem Hauſe zu ſeyn, und die meiſte Zeit des Tages auf der Straße zuzubringen, um das was oͤffentlich zu ſehen war, ins Auge zu faſſen.
Nachdem uns die vorhergegangene Veraͤn¬ derung und Einrichtung der Zimmer auf dem Rathhauſe ſehenswerth geſchienen, nachdem die Ankunft der Geſandten eines nach dem andern und ihre erſte ſolenne Geſamt-Auf¬
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tem Herkommen anzuordnen und zu bezeich¬
nen. Unſer Haus lag im churpfaͤlziſchen
Sprengel, und wir hatten uns einer neuen,
obgleich erfreulichern Einquartierung zu verſe¬
hen. Der mittlere Stock, welchen ehmals
Graf Thorane inne gehabt, wurde einem
churpfaͤlziſchen Cavalier eingeraͤumt, und da
Baron von Koͤnigsthal, Nuͤrnbergiſcher
Geſchaͤftstraͤger, den oberen Stock eingenom¬
men hatte, ſo waren wir noch mehr als zur
Zeit der Franzoſen zuſammengedraͤngt. Die¬
ſes diente mir zu einem neuen Vorwand au¬
ßer dem Hauſe zu ſeyn, und die meiſte Zeit
des Tages auf der Straße zuzubringen, um
das was oͤffentlich zu ſehen war, ins Auge
zu faſſen.
Nachdem uns die vorhergegangene Veraͤn¬
derung und Einrichtung der Zimmer auf dem
Rathhauſe ſehenswerth geſchienen, nachdem
die Ankunft der Geſandten eines nach dem
andern und ihre erſte ſolenne Geſamt-Auf¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/445>, abgerufen am 22.11.2024.
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