ordnungen und Mandate, jene Bildnisse, ein Schrank alter Gewehre, ein Schrank merk¬ würdiger venetianischer Gläser, Becher und Bocale, Naturalien, Elfenbeinarbeiten, Bron¬ zen und hundert andere Dinge wurden ge¬ sondert und aufgestellt, und ich verfehlte nicht, bey vorfallenden Auctionen, mir jederzeit ei¬ nige Aufträge zu Vermehrung des Vorhan¬ denen zu erbitten.
Noch einer bedeutenden Familie muß ich gedenken, von der ich seit meiner frühsten Ju¬ gend viel Sonderbares vernahm und von ei¬ nigen ihrer Glieder selbst noch manches Wun¬ derbare erlebte; es war die Senkenber¬ gische. Der Vater, von dem ich wenig zu sagen weiß, war ein wohlhabender Mann.
Er hatte drey Söhne, die sich in ihrer Ju¬ gend schon durchgängig als Sonderlinge aus¬ zeichneten. Dergleichen wird in einer be¬ schränkten Stadt, wo sich Niemand weder im Guten noch im Bösen hervorthun soll,
ordnungen und Mandate, jene Bildniſſe, ein Schrank alter Gewehre, ein Schrank merk¬ wuͤrdiger venetianiſcher Glaͤſer, Becher und Bocale, Naturalien, Elfenbeinarbeiten, Bron¬ zen und hundert andere Dinge wurden ge¬ ſondert und aufgeſtellt, und ich verfehlte nicht, bey vorfallenden Auctionen, mir jederzeit ei¬ nige Auftraͤge zu Vermehrung des Vorhan¬ denen zu erbitten.
Noch einer bedeutenden Familie muß ich gedenken, von der ich ſeit meiner fruͤhſten Ju¬ gend viel Sonderbares vernahm und von ei¬ nigen ihrer Glieder ſelbſt noch manches Wun¬ derbare erlebte; es war die Senkenber¬ giſche. Der Vater, von dem ich wenig zu ſagen weiß, war ein wohlhabender Mann.
Er hatte drey Soͤhne, die ſich in ihrer Ju¬ gend ſchon durchgaͤngig als Sonderlinge aus¬ zeichneten. Dergleichen wird in einer be¬ ſchraͤnkten Stadt, wo ſich Niemand weder im Guten noch im Boͤſen hervorthun ſoll,
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Bocale, Naturalien, Elfenbeinarbeiten, Bron¬
zen und hundert andere Dinge wurden ge¬
ſondert und aufgeſtellt, und ich verfehlte nicht,
bey vorfallenden Auctionen, mir jederzeit ei¬
nige Auftraͤge zu Vermehrung des Vorhan¬
denen zu erbitten.
Noch einer bedeutenden Familie muß ich
gedenken, von der ich ſeit meiner fruͤhſten Ju¬
gend viel Sonderbares vernahm und von ei¬
nigen ihrer Glieder ſelbſt noch manches Wun¬
derbare erlebte; es war die Senkenber¬
giſche. Der Vater, von dem ich wenig zu
ſagen weiß, war ein wohlhabender Mann.
Er hatte drey Soͤhne, die ſich in ihrer Ju¬
gend ſchon durchgaͤngig als Sonderlinge aus¬
zeichneten. Dergleichen wird in einer be¬
ſchraͤnkten Stadt, wo ſich Niemand weder
im Guten noch im Boͤſen hervorthun ſoll,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/185>, abgerufen am 24.11.2024.
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