Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773. Erster Knecht. Jch klettere auf den Baum. Zweyter Knecht. Jch steck mich in's Rohr. Götz. Lerse. Georg. Knechte (zu Pferde.) Götz. Hier am Teich weg und linker Hand in den Wald, so kommen wir ihnen im Rücken. (zie- hen vorbey.) Erster Knecht. (Steigt vom Baum.) Da ist nicht gut seyn. Michel! Er antwortet nicht? Mi- chel sie sind fort! (Er geht nach dem Sumpf.) Michel! O weh er ist versunken. Michel! er hört mich nicht, er ist erstickt. Bist doch krepirt du Memme. -- Wir sind geschlagen. Feinde über- all Feinde. Götz. Georg. (zu Pferde.) Götz. Halt Kerl oder du bist des Todts. Knecht. Schont meines Lebens. Götz. Dein Schwerdt! Georg führ ihn zu den andern Gefangenen, die Lerse dort unten am Wald hat. Jch muß ihren flüchtigen Führer erreichen. (ab.) Knecht. Was ist aus unserm Ritter geworden, der uns führte? Georg. H 2
Erſter Knecht. Jch klettere auf den Baum. Zweyter Knecht. Jch ſteck mich in’s Rohr. Goͤtz. Lerſe. Georg. Knechte (zu Pferde.) Goͤtz. Hier am Teich weg und linker Hand in den Wald, ſo kommen wir ihnen im Ruͤcken. (zie- hen vorbey.) Erſter Knecht. (Steigt vom Baum.) Da iſt nicht gut ſeyn. Michel! Er antwortet nicht? Mi- chel ſie ſind fort! (Er geht nach dem Sumpf.) Michel! O weh er iſt verſunken. Michel! er hoͤrt mich nicht, er iſt erſtickt. Biſt doch krepirt du Memme. — Wir ſind geſchlagen. Feinde uͤber- all Feinde. Goͤtz. Georg. (zu Pferde.) Goͤtz. Halt Kerl oder du biſt des Todts. Knecht. Schont meines Lebens. Goͤtz. Dein Schwerdt! Georg fuͤhr ihn zu den andern Gefangenen, die Lerſe dort unten am Wald hat. Jch muß ihren fluͤchtigen Fuͤhrer erreichen. (ab.) Knecht. Was iſt aus unſerm Ritter geworden, der uns fuͤhrte? Georg. H 2
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Erſter Knecht. Jch klettere auf den Baum.
Zweyter Knecht. Jch ſteck mich in’s Rohr.
Goͤtz. Lerſe. Georg. Knechte (zu Pferde.)
Goͤtz. Hier am Teich weg und linker Hand in
den Wald, ſo kommen wir ihnen im Ruͤcken. (zie-
hen vorbey.)
Erſter Knecht. (Steigt vom Baum.) Da iſt
nicht gut ſeyn. Michel! Er antwortet nicht? Mi-
chel ſie ſind fort! (Er geht nach dem Sumpf.)
Michel! O weh er iſt verſunken. Michel! er hoͤrt
mich nicht, er iſt erſtickt. Biſt doch krepirt du
Memme. — Wir ſind geſchlagen. Feinde uͤber-
all Feinde.
Goͤtz. Georg. (zu Pferde.)
Goͤtz. Halt Kerl oder du biſt des Todts.
Knecht. Schont meines Lebens.
Goͤtz. Dein Schwerdt! Georg fuͤhr ihn zu den
andern Gefangenen, die Lerſe dort unten am Wald
hat. Jch muß ihren fluͤchtigen Fuͤhrer erreichen.
(ab.)
Knecht. Was iſt aus unſerm Ritter geworden,
der uns fuͤhrte?
Georg.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/119>, abgerufen am 25.06.2024. |