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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Ein Fragment.
Doch bald ernährt es sich mit Lust.
So wird's euch an der Weisheit Brüsten
Mit jedem Tage mehr gelüsten.
Schüler.
An ihrem Hals will ich mit Freuden hangen;
Doch sagt mir nur, wie kann ich hingelangen?
Mephistopheles.
Erklärt euch, eh' ihr weiter geht,
Was wählt ihr für eine Facultät?
Schüler.
Ich wünschte recht gelehrt zu werden,
Und möchte gern, was auf der Erden
Und in den Himmel ist, erfassen,
Die Wissenschaft und die Natur.
Mephistopheles.
Da seyd ihr auf der rechten Spur,
Doch müßt ihr euch nicht zerstreuen lassen.
Schüler.
Ich bin dabey mit Seele und Leib;
Doch freylich würde mir behagen
Ein Fragment.
Doch bald ernährt es ſich mit Luſt.
So wird’s euch an der Weisheit Brüſten
Mit jedem Tage mehr gelüſten.
Schüler.
An ihrem Hals will ich mit Freuden hangen;
Doch ſagt mir nur, wie kann ich hingelangen?
Mephiſtopheles.
Erklärt euch, eh’ ihr weiter geht,
Was wählt ihr für eine Facultät?
Schüler.
Ich wünſchte recht gelehrt zu werden,
Und möchte gern, was auf der Erden
Und in den Himmel iſt, erfaſſen,
Die Wiſſenſchaft und die Natur.
Mephiſtopheles.
Da ſeyd ihr auf der rechten Spur,
Doch müßt ihr euch nicht zerſtreuen laſſen.
Schüler.
Ich bin dabey mit Seele und Leib;
Doch freylich würde mir behagen
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[27/0037] Ein Fragment. Doch bald ernährt es ſich mit Luſt. So wird’s euch an der Weisheit Brüſten Mit jedem Tage mehr gelüſten. Schüler. An ihrem Hals will ich mit Freuden hangen; Doch ſagt mir nur, wie kann ich hingelangen? Mephiſtopheles. Erklärt euch, eh’ ihr weiter geht, Was wählt ihr für eine Facultät? Schüler. Ich wünſchte recht gelehrt zu werden, Und möchte gern, was auf der Erden Und in den Himmel iſt, erfaſſen, Die Wiſſenſchaft und die Natur. Mephiſtopheles. Da ſeyd ihr auf der rechten Spur, Doch müßt ihr euch nicht zerſtreuen laſſen. Schüler. Ich bin dabey mit Seele und Leib; Doch freylich würde mir behagen

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/37>, abgerufen am 03.05.2024.